Bochum-Höntrop. Am S-Bahnhof Höntrop gibt es bald mehr Parkplätz, weil dort künftig auch mehr Züge halten. Für Pendler gibt es dort einen großen Vorteil.
Der Parkdruck am S-Bahnhof in Wattenscheid-Höntrop ist hoch. Und er wird weiter steigen, wenn dort ab 2024 mit dem Regionalexpress RRX mehr Linien als heute halten werden. Der Ausbau der Park- und Ride-Anlage ist seit vielen Jahren Thema. Seither hat sich in der Planung, vor allem aber bei den Kosten, vieles verändert. Jetzt soll ein Grundsatzbeschluss fallen.
Die Bezirksvertretung Wattenscheid hat sich in ihrer jüngsten Sitzung die Entscheidung nicht leicht gemacht. Es wurde lange diskutiert, bis nach einer Beratungspause Einigung herrschte. Der Parkplatz, jetzt mit 75 Plätzen ausgestattet, soll um 120 erweitert werden. Tobias Hesch vom Planungsamt erläuterte: „Der Parkplatz ist schon heute stark ausgelastet. Künftig werden in Höntrop zusätzlich die Linien RE 16 und RB 40 halten. Dann werden mehr Stellflächen benötigt.“
Parken für Bus- und Bahnfahrer soll kostenlos werden
Für ÖPNV-Nutzer soll das Parken dort kostenlos sein; sie brauchen dann nur ihr Ticket an der Schranke vorzuweisen. Hesch: „Insofern wird die Anlage nicht bewirtschaftet.“ Das war Bedingung für die Förderung durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Die Stadt will das Projekt im nächsten Jahr dort anmelden. Mit einer Umsetzung kann also frühestens ab 2025 gerechnet werden.
Doch es können dort auch andere Autofahrer parken; die müssen dann aber zahlen. Der Parkplatz wird modern ausgestattet mit Bodensensoren; die zeigen beim Überfahren an, ob noch Plätze frei sind, was dann auch per App abrufbar sein wird.
Der Parkplatzausbau kostet etwa 1,5 Millionen Euro. 2018, als man noch von 150 zusätzlichen Stellplätzen ausging, sollte der Bau 870.000 Euro kosten. Da die Kreuzung Höntroper Straße/In der Hönnebecke am Bahnhof in einer Senke liegt, soll die Parkfläche mit Rigolen ausgestattet werden, um bei Starkregen Wasser stauen zu können.
Grillplatz wird auf das Grundstück des Jugendfreizeithauses verlagert
Die Erweiterungsfläche erstreckt sich auf den heutigen Bolz- und Grillplatz, gegrillt werden kann dann später auf der Fläche des Jugendfreizeithauses; das wird aufgegeben.
Zudem soll es zusätzliche Radstellanlagen geben, die genaue Zahl wird in der weiteren Planung ermittelt. Fest steht aber, dass die neuen Radboxen direkt am Zugang zum Bahnsteig installiert werden sollen, um den Radfahrerinnen und Radfahrern den langen Weg über die Parkfläche bis zur Rampe zu ersparen.
Mit der Zunahme des Parksuchverkehrs werde nach Ansicht der Verwaltung die Kreuzung stärker belastet. Hesch: „Wir rechnen zu Stoßzeiten mit Rückstaus In der Hönnebecke.“ Die Lösung sieht die Stadt in einer Ampel. Dazu soll eine Verkehrszählung im November gemacht werden. Die letzten Erhebungen stammen aus dem Jahr 2016. Damals wurden auf der Höntroper Straße 15.000 Kfz binnen 24 Stunden gezählt, In der Hönnebecke 3300. Die Ampel kostete weitere 150.000 Euro.
Ob eine Ampel kommen sollte, wird die Verkehrszählung zeigen
Die Idee einer Ampel schmeckt nicht allen. SPD und Grüne brachten im Bezirk einen Änderungsantrag ein, wonach der Mehrverkehr ohne Ampel bewältigt werden sollte. Doch dazu, so Wolfgang Rohmann von der SPD, wolle man die Verkehrszählung abwarten.
Zudem wird beantragt, die Bewirtschaftung schon jetzt auf der vorhandenen Fläche einzuführen und somit Bus- und Bahnfahrern das kostenlose Parken zu ermöglichen. Bei der Finanzierung der Schranke könnte der Bezirk in die Bresche springen. Sonja Lohf von den Grünen: „Es herrscht schon heute dort ein Parkchaos. Wenn erst 2025 die Gelder kommen, dauert es zu lange. Wir sollten die Parkplatzerweiterung priorisieren.“
Hans-Josef Winkler von der Fraktion UWG: Freie Bürger forderte, zudem Kurzzeitparkplätze auszuweisen. „Die Verkehrssituation besonders am Ärztehaus ist mehr als angespannt. Aber auch, wer zur Apotheke oder zur Post will, ist ja kein Dauerparker.“ Der Vorschlag wurde in den Änderungsantrag aufgenommen.