Höntrop. . Höntrop wird Haltepunkt für den Regionalexpress RRX. Deshalb wird der Parkplatz In der Hönnebecke erweitert. Ein Jugendheim muss dafür weichen.

Der S-Bahnhof Höntrop wird Haltepunkt des künftigen Regionalexpress’ Rhein-Ruhr RRX. Das wird Auswirkungen auf den Ortskern haben, nach Ansicht der SPD-Fraktion aber auch Probleme mit sich bringen, etwa durch mehr Parkdruck, Fahrrad-Stellplätze und zu enge Zufahrten. Reiner Rogall hat dazu im Ausschuss für Infrastruktur eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, mit der sich am Dienstag auch die Bezirksvertretung Wattenscheid befasste.

Als Vertreter aus Rat und Bezirksvertretung vor zwei Jahren die Situation rund um den Bahnhof unter die Lupe nahmen, war zudem die Lärmbelästigung durch einfahrende Züge Thema. Lärmschutzmaßnahmen des Eisenbahnbundesamtes seien im Rahmen der RRX-Planung in Höntrop nicht vorgesehen. Doch beschäftige sich die Stadt zurzeit mit dem Lärmaktionsplan für Bochum, so dass bei Überschreiten der Grenzwerte Maßnahmen für Höntrop erarbeitet werden.

Aufgrund der zu erwartenden höheren Verkehrsbelastung  erwägt die Stadt, den Knotenpunkt Höntroper Straße/In der Hönnebecke mit Ampeln zu bestücken.
Aufgrund der zu erwartenden höheren Verkehrsbelastung erwägt die Stadt, den Knotenpunkt Höntroper Straße/In der Hönnebecke mit Ampeln zu bestücken. © Gero Helm

Verwaltungsvorstand fällt Entscheidung

Die SPD hatte vorgeschlagen, mehr Park-&-Ride-Plätze anzulegen. Dass mehr Stellplätze benötigt werden, räumt auch die Verwaltung ein. „Zwar“, so Bezirksbürgermeister Manfred Molszich, „wird der Verwaltungsvorstand die Entscheidung fällen. Der Bezirk indes gibt ihm mit auf den Weg, dass er eine Variante bevorzugt, nach der das Jugendfreizeitheim an der Vincenzstraße abgerissen und neu gebaut werden soll“. Dies vor dem Hintergrund, dass die Pfarrei St. Gertrud das Jugendheim an der Vincenzstraße bis 2020 aufgibt. Auch die Stadt besitzt dort ein Grundstück. Von den Plänen, Wohnungen zu bauen, rät der Bezirk indes ab. Nun wird mit dem Jugendamt und der katholischen Kirche geprüft, das Jugendfreizeithaus und den Jugendtreff samt Bolzplatz In der Hönnebecke abzureißen und auf die Fläche der Kirche zu verlagern, damit der bestehende Parkplatz erweitert werden kann. Die Bäume sollen weitgehend erhalten bleiben.

Parkplatz-Erweiterung kostet ca. 870.000 Euro

Eine Erweiterung des P+R-Parkplatzes ist grundsätzlich förderfähig. Da sich eine Teilfläche des Parkplatzes im Eigentum der Deutschen Bahn befindet, will die Stadt über eine vertragliche Regelung zur Nutzung dieser Fläche verhandeln. Grundsätzlich wurde hierzu seitens der DB bereits eine Bereitschaft signalisiert.

Eine erste Kostenschätzung für die Erweiterung des Parkplatzes liegt bei ca. 870.000 Euro, indes noch ohne Kanalarbeiten und Entwässerung.

Grundstück von der Kirche kaufen

Dabei könnte die Stadt von der katholischen Kirche einen Teil des Grundstücks, auf dem sich das Jugendheim befindet, erwerben. Der Neubau ermöglichte eine auf die künftige Nutzung sowohl durch die kirchliche als auch durch die städtische Jugendarbeit exakte Innenarchitektur. Auch das Jugendamt präferiert diese Idee.

Ist die Fläche für die Erweiterung des Park-&-Ride-Platzes freigeräumt, könnte sich die Zahl der Stellplätze um 150 auf 225 erhöhen. Da auch mehr Radpendler mit dem neuen Regionalexpress zu erwarten sind, wird am Bahnhof Höntrop die Zahl der Fahrradboxen auf 20 verdoppelt, weitere Abstellmöglichkeiten auf dem dann erweiterten Parkplatz werden geprüft.

Aufgrund der zu erwartenden höheren Verkehrsbelastung durch die RRX-Entwicklung erwägt die Stadt aber auch, den Knotenpunkt Höntroper Straße/In der Hönnebecke mit Ampeln zu bestücken.