Höntrop/Wattenscheid-Mitte. Stadt und Bogestra wollen Verkehrsuntersuchung anstoßen. Ziel ist es, die Bahnhöfe Höntrop und Wattenscheid besser anzubinden.
Der August-Bebel-Platz wird in den nächsten Jahren aufwendig umgebaut. Ziel ist es vor allem auch, dem Anspruch des Platzes als Nahverkehrs-Knotenpunkt gerechter zu werden. Der August-Bebel-Platz gehört zu den größten Plätzen in Bochum. 13.000 Menschen nutzen dort täglich Busse und Bahnen; damit rangiert er an zweiter Stelle nach dem Hauptbahnhof. Zukünftig soll das Nebeneinander von öffentlichem Nahverkehr, Autos, Fußgängern, Gastronomie und Gewerbe sowie Pavillons besser strukturiert werden.
In diesem Zusammenhang regt die SPD-Fraktion im Bezirk Wattenscheid an, die Straßenbahnlinie von Höntrop (Endstelle Höntrop Kirche) bis zum August-Bebel-Platz zu verlängern.
Bahnhöfe miteinander verbinden
Das würde nicht allein die beiden Bahnhöfe Höntrop und Wattenscheid besser miteinander verbinden. Überdies wäre die Idee reizvoll mit Blick auf die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes samt Kreuzung Bahnhofstraße / Fritz-Reuter-Straße / Ridderstraße sowie auf die Anbindung der neuen Baugebiete im Süden des Bahnhofes Wattenscheid.
Die Idee keimte schon auf, als es im Rahmen der „Sozialen Stadt Wattenscheid“ um die Erneuerung des Parks am Ehrenmal ging. Damals hieß es: „Ein möglicher Gedanke wäre hierbei eine sogenannte ÖPNV-Spange zwischen dem Bahnhof Höntrop, dem Bahnhof Wattenscheid und dem August-Bebel-Platz in der Innenstadt Wattenscheid. Hier wird angeregt, die Straßenbahnlinie 310 von ihrer Endhaltestelle Höntrop Kirche sowohl in Richtung Norden bis zum August-Bebel-Platz und in Richtung Süden bis zum Bahnhof Höntrop zu verlängern. Eine grundsätzliche Machbarkeit gilt es jedoch zunächst noch zu prüfen.“
Verwaltung begrüßt neue Trasse
Die Verwaltung jedenfalls würde die neue Trasse begrüßen: Dafür sprechen neben der gesamtstädtischen Zielvorstellung einer nachhaltigen Mobilität in Bochum insbesondere auch die geplanten Flächenentwicklungen in Westenfeld.
Ausweitung des Schienennetzes
Vor vier Jahren gab es umfangreiche Gleisbauarbeiten zur Anpassung der 310er-Endstelle „Höntrop Kirche“ für moderne Niederflur-Straßenbahnen.
Die Stadt Bochum misst der Ausweitung des Schienennetzes in Bochum und der Realisierung großer, ÖPNV-Bedarfsplan-relevanter Maßnahmen, eine hohe Bedeutung bei.
Für die Arbeitsplanung der nächsten Jahre sollen diejenigen Projekte hervorgehoben werden, die im Bereich von Neubaugebieten liegen und in besonderer Weise eine attraktive Fahrgastnachfrage sowie Fahrgastgewinne versprechen. Hierzu wird auch das Projekt „Verlängerung der Linie 310 in Richtung Wattenscheid Zentrum“ gezählt, überdies eine mögliche Verlängerung und zweigleisiger Ausbau der Linie 318 Linden/Dahlhausen und die Verlängerung und ein zweigleisiger Ausbau der 308 in Gerthe. Zudem soll die Ertüchtigung bzw. Kapazitätserweiterung der U 35 weiter geprüft werden.
Verkehrsuntersuchung
Ob ein ausreichendes Fahrgastpotenzial tatsächlich gegeben ist und ob eine Straßenbahn das passende Nahverkehrs-Angebot an dieser Stelle ist, muss im Rahmen einer Verkehrsuntersuchung geklärt werden. Für den Doppelhaushalt 2020/21 wurden Haushaltsmittel für diese Untersuchung zur Verlängerung der Linie 310 in Richtung Wattenscheid-Zentrum und Wattenscheid-Höntrop angemeldet.