Bochum-Höntrop. Der geplante Hallenbad-Neubau im Südpark Wattenscheid steht weiterhin im Fokus. Das betonen Politik, Stadt Bochum und die Wasserwelten.

Hohe Wellen schlagen die aktuellen Nachrichten zum Neubau des Hallenbades im Südpark Höntrop – verkündet hat die Stadt Bochum diese Informationen erst kurz vor der Sitzung der Bezirksvertretung Wattenscheid am Dienstag, in der Sitzung erläuterte sie dann Stadtbaurat Markus Bradtke.

Südpark-Schwimmbad schon seit Jahren ein Thema

Durch formale Fehler im Bürgerbeteiligungsverfahren sind 58 Anwohner der Straße In der Mark in Eppendorf, sie ist die einzige Zufahrt zum Südpark-Badstandort, nicht informiert worden. Das werde jetzt nachgeholt, so Bradtke. Man wolle hier zügig vorgehen, es dauere etwa sechs bis acht Wochen; Ende September/Anfang Oktober liege ein Ergebnis vor. „Beim Bürgerbeteiligungsverfahren ist ein schwerer Fehler in der Bauverwaltung unterlaufen, der aufgearbeitet wird. Ich bin der zuständige Dezernent und werde dafür sorgen.“

Bradtke geht nicht davon aus, dass sich das Planungsverfahren zum Hallenbad-Neubau dadurch zeitlich wesentlich verzögert. Die derzeit avisierte Planvariante vier (Gartenhallenbad) „ist unproblematisch. Mit jährlich rund 55.000 Besuchern ist zu rechnen; mit Spitzenwerten an besonderen Tagen, wie früher aber auch“.

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Mehrere Planungsvarianten

Die Wasserwelten halten an dem Neubau des Gartenhallenbades in Höntrop fest. Parallel zu der geplanten nachträglichen Beteiligung der Anwohner der Zufahrtsstraße In der Mark erarbeiten die Wasserwelten die Leistungsbeschreibung – sie bildet die Grundlage für die Ausschreibung, um einen Totalübernehmer zu beauftragen. Nach aktuellem Stand der Planungen rechnen die Wasserwelten Bochum damit, dass die Vergabe, für die gesamte Bau- und Planungsleistung, im Herbst 2024 erfolgen kann.

„Der Formfehler der Stadtverwaltung im Genehmigungsprozess ist ärgerlich. Allerdings hat dieser noch keinerlei Auswirkung auf die Zeitplanung des Neubauprojektes. Wir sind zuversichtlich, die geplante Variante in Einklang mit den Interessen der Anwohner realisieren zu können“, erklärt Marcus Müller, Geschäftsführer der Wasserwelten Bochum.

Südpark: Gartenhallenbad ist vorgesehen

Die Ursache für diesen Fehler ist derzeit noch nicht bekannt. Er wurde laut Stadt erst durch die Zuschrift eines potenziell betroffenen Eigentümers in der Straße „In der Mark“ bekannt, der aus den Medien entnommen hatte, dass eine Nachbarbeteiligung durchgeführt worden war, ohne ihn jedoch zu berücksichtigen. Die betroffenen Eigentümer/innen, die noch nicht beteiligt wurden, können klagen. Die Wasserwelten haben erklärt, ausschließlich die Planvariante vier realisieren zu wollen. Die noch nicht beteiligten Nachbarn sollen nun unverzüglich beteiligt werden, ihnen werde der positive Bauvorbescheid für die Planvariante vier förmlich zugestellt.

Stadt Bochum vergisst Anwohner bei Bürgerbeteiligung

Im Hinblick auf den am 21. Dezember 2022 erteilten Vorbescheid für die Planvariante vier ist laut Stadt „derzeit kein materieller Schaden erkennbar, da sich der Besucherverkehr bei dieser Variante gegenüber dem genehmigten Bestand nicht erhöht“. Es sei jedoch „ein immaterieller Vertrauensschaden gegenüber der Politik, der Bauherrin und den Bürgern entstanden“.

Stadt Bochum informiert vergessene Anwohner

Der Fehler soll laut Bradtke „umfassend und über alle Hierarchie-Ebenen des Baudezernats unter Federführung des Rechnungsprüfungsamtes aufgeklärt werden“. Hingewiesen wird jedoch auch auf Folgendes: „Auch künftig können bei Eigentumswechseln Klagen gegen die Bauvorbescheide, mindestens jedoch gegen die Baugenehmigungen vollumfänglich erfolgen. Durch die förmliche Zustellung der Bauvorbescheide kann jedoch das Klagerisiko signifikant verringert werden.“ Am 24. August tagt dazu der Stadtrat Bochum.

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Wolfgang Rohmann, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion, betont: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand auf diesem Weg das Hallenbad verhindern wird. Eine Klage hätte meines Erachtens keine Aussicht auf Erfolg. Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an der Umsetzung der Hallenbadpläne.“ Das sieht auch Stefan Wolf so, Vorsitzender des Schwimmbad-Fördervereins: „Es gibt keinen Grund zur Panik. Und man darf auch nicht vergessen, dass es noch drei positiv beschiedene Bauvoranfragen gibt, die nicht beklagt worden sind. Wir hoffen, dass Stadt und Wasserwelten zügig alle jetzt nötigen Maßnahmen durch- und weiterführen.“