Wattenscheid-Höntrop. Seit Jahren ist das Südpark-Schwimmbad in Wattenscheid geschlossen. Das sorgt für Verdruss bei den Bürgern und dem Förderverein.
Die jahrelange Schließung des Südpark-Schwimmbades in Wattenscheid führte im März zu einer Großdemonstration im Südpark: Zahlreiche junge und alte Teilnehmer machten sich dafür stark, diesen Standort zu erhalten. Denn noch scheint trotz aller Ankündigungen zum Hallenbad-Neubau nichts final entschieden.
Förderverein macht sich für Südpark-Standort stark
Der Förderverein „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“ (FuF) macht deshalb weiter mobil für den Standort im Wattenscheider Südpark. „Wir haben viel Ärger und Enttäuschung der Bürger über Politik, Verwaltung und Bädergesellschaft gehört“, so Vorsitzender Stefan Wolf. Es gab dazu mehrere Vorstöße in Richtung Politik und Verwaltung.
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„Rund 8800 Bürgerinnen und Bürger unterstützen bisher die Forderungen unserer Petition, die Planungen für das Schwimmbad engagiert voranzutreiben und den Konflikt mit dem Anwohner in der Straße Op de Veih proaktiv zu lösen ist“, so Stefan Wolf. Bisher sei „aber das Gegenteil der Fall, denn das Thema wird derzeit auf dem Rücken sämtlicher Altersgruppen unseres Stadtbezirks und darüber hinaus verschleppt. Verwaltung und Wasserwelten haben ihre diesbezüglichen Bemühungen offenbar völlig eingestellt“.
Klageverfahren läuft
Das Hallenbad im Südpark ist seit dem Brand im April 2016 geschlossen. Die Stadt Bochum hat das Freibad nebenan im Herbst 2018 geschlossen. Wolf: „Verärgerung und Enttäuschung darüber sind seitdem groß, weil seitdem - außer dem Hallenbad-Abriss - nichts passiert und die Befürchtung groß ist, dass dieser Zustand weiter anhält. Und die beschlossene Schließung des Freibades samt Sprungturm ist ein Skandal.“
Förderverein hofft auf Zusammenarbeit
Das fördere Politikverdrossenheit. „Hier sehen wir Handlungsbedarf für die Politik.“ Der Verein stehe für eine gemeinsame Beratung und einen gemeinsamen neuen Vorstoß aller Beteiligten weiter zur Verfügung. „Es bleibt zu wünschen, dass unsere Rathauskoalition vielleicht doch noch zu der Einsicht findet, dass auch Ideen anderer, außerhalb wie innerhalb des Rates, Qualität haben und einen Fortschritt für unsere Stadt bringen könnten.“
Die Petition zum Erhalt des Schwimmbad-Standortes im Südpark kann weiterhin online oder in Papierform gezeichnet werden: Infos unter www.openpetition.de/!10m
Laut Kai Krischnak, Sprecher der Bochumer Bädergesellschaft Wasserwelten, gibt es „aktuell noch keinen neuen Sachstand. Im Rahmen des Bäderkonzeptes ist vorgesehen, vorbehaltlich des Baurechts ein Gartenhallenbad am Standort Höntrop zu errichten. Es gilt insbesondere das anhängige Klageverfahren abzuwarten“.
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Bezirksvertretung Wattenscheid setzt sich für Südpark-Standort ein
Kritik am Stillstand zur Zukunft des geschlossenen Südpark-Schwimmbades gibt es auch aus der Bezirksvertretung Wattenscheid, die weiterhin Druck macht. „Wir tun alles, um das neue Hallenbad schnell umgesetzt zu bekommen“, so SPD-Bezirksfraktionsvorsitzender Wolfgang Rohmann; der Bezirk Wattenscheid habe auf seine Initiative hin in der vergangenen Sitzung Ende November eine Anfrage dazu im nichtöffentlichen Teil gestellt. „Die Antworten der Verwaltung auf Anfragen von verschiedenen Parteien zum Sachstand sind alle bislang aus Sicht der Bezirksvertretung nur ungenügend beantwortet worden.“
Nach wie vor sei nur bekannt, dass es aktuell laufende Klageverfahren zu den baurechtlichen Vorgängen gibt. Rohmann: „In Anbetracht der vergangenen Zeit besteht Einigkeit darüber, dass diese nunmehr endlich zum Abschluss gebracht werden sollten, um hier eine Planungssicherheit für den Bäderstandort Wattenscheid herbeizuführen.“ Die Bezirksvertretung will u.a. wissen, „ob die Stadt Bochum als Beklagte kurzfristig anstreben wird, das Klageverfahren nunmehr endlich zum Abschluss zu bringen? Welche Rechtsmittel stehen zur Beeinflussung der Bearbeitungsdauer zur Verfügung? Wie ist die weitere Planung im Hinblick auf den Standort unter Berücksichtigung der aktuellen Sach- und Rechtslage?“
Wolfgang Rohmann will auch wissen, ob es „aktuell Bestrebungen gibt, Aktualisierungen oder Anpassungen in Form eines neuen Baugenehmigungsverfahrens voranzutreiben. Und ob hiermit solange gewartet werden müsse, bis die aktuellen Klageverfahren abgeschlossen sind?“ Antworten will die Bezirksvertretung bis zur Sitzung am 31. Januar haben.