Bochum. Vier Jahre lag der Brunnen am August-Bebel-Platz in Bochum trocken, wirkte verwahrlost. Die Technik wird nun repariert. Noch mehr ist geplant.
Am sogenannten Eingangstor zur Wattenscheider Innenstadt soll sich schon bald was ändern: Die Sanierungsarbeiten am Brunnen am August-Bebel-Platz sind so weit fortgeschritten, „dass er im Sommer in Betrieb gehen kann“, erklärt der stellvertretende Bezirksbürgermeister Oliver Buschmann (Grüne). Seit vier Jahren liegt der Brunnen trocken und entwickelte sich zur Müllkippe.
Brunnen in Wattenscheid-Mitte als Müllecke
Nach drei Ausschreibungen hatte die Stadt Bochum im Herbst 2022 endlich eine Fachfirma zur Reparatur der Brunnentechnik gefunden. Seit 2019 sprudelt der Brunnen nicht mehr - und sorgt für ein trostloses, vermülltes Bild auf Wattenscheids zentralem Platz – übrigens Bochums größter ÖPNV-Knotenpunkt nach dem Bochumer Hauptbahnhof. „Erst die dritte Ausschreibung war erfolgreich“, so Oliver Buschmann zum Stillstand. „Es wurde auch Zeit, dass hier etwas Positives passiert.“
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Mehrere Ausschreibungen durch Stadt Bochum
Insgesamt soll der August-Bebel-Platz attraktiver gestaltet werden im Zuge der ISEK-Projekts „Soziale Stadt Wattenscheid - WAT bewegen“. Dazu gehören neben dem Brunnen auch andere Maßnahmen in diesem Bereich. Sehr kontrovers diskutiert, aber mehrheitlich von der Politik beschlossener Knackpunkt ist die autofreie Umgestaltung des Platzes ab etwa 2026.
Der Brunnen wird nicht nur repariert (wofür ein sechsstelliger Betrag nötig ist), sondern soll in etwa zwei bis drei Jahren auch verschönert werden. „Dieser graue Betonklotz muss attraktiver werden“, so Oliver Buschmann. Und hat auch schon Ideen. „Verziert mit Mosaiksteinen und Wattenscheider Motiven - dann würde der Brunnen doch viel besser aussehen. Er ist erhaltenswert, müsste aber ein neues Gesicht bekommen.“ Dafür könne man auch Kunstkurse der Wattenscheider Schulen miteinbeziehen. Buschmann denkt bei der Gestaltung mit Mosaiksteinen an den „Kunstbaum“, der vor dem Märkischen Gymnasium steht. „So ähnlich könnte es dann aussehen.“ Und bei den WAT-Motiven sei vom Hollandturm bis zur Heiligen Gertrud alles denkbar.
Grauer Betonbrunnen soll schöner werden
Als Problem könnten sich allerdings die Urheberschutzrechte erweisen. Da der Künstler, der den Brunnen erschaffen hat, schon verstorben ist, müsste man sich mit dem Sohn auseinandersetzen. Buschmann tritt entschieden Gerüchten entgegen, dass dieser etwas dagegen habe. „Er lebt in den USA, und ich versuche Kontakt zu ihm aufzunehmen. Das ist mir bisher nicht gelungen. Bis jetzt ist mir aber auch nicht bekannt, dass er etwas gegen eine Umgestaltung habe.“
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Der Brunnen wurde von der damals noch selbstständigen Stadt Wattenscheid 1967 nach einem Entwurf des Wolfsburger Künstlers Peter Szaif errichtet. Szaif schuf zahlreiche Brunnen und Plastiken im öffentlichen Raum, vor allem in Niedersachsen.
August-Bebel-Platz als Dauerthema
Der August-Bebel-Platz-Brunnen war schon mehrfach Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid. Hier ist laut Stadt Bochum eine grundlegende Sanierung des Bauwerks und komplette Erneuerung der Brunnentechnik vorgesehen. „Die erheblichen zeitlichen Verzögerungen sind dadurch begründet, dass bereits bei der Vergabe der Planungsleistungen Schwierigkeiten bestanden, ein geeignetes Ingenieurbüro zu finden. Erst nach dem dritten Vergabeverfahren konnte ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt werden. Bei den vorangegangenen Vergabeverfahren wurden keine Angebote abgegeben.“