Bochum-Wattenscheid. Streitpunkt August-Bebel-Platz: Warum wurde zum Treffen dazu im Rathaus Bochum-Wattenscheid nicht die breite Öffentlichkeit eingeladen?

War es ein „Geheimtreffen“ unter Ausschluss einer breiten Öffentlichkeit, wie Hans-Josef Winkler als Vorsitzender der Bezirksfraktion UWG/Freie Bürger Wattenscheid vermutet? Oder nur ein „informelles Treffen“ unter Beteiligung der direkt involvierten Geschäftsleute, wie die Stadt Bochum den Termin hinstellt, der zum kontrovers diskutierten Umbau des August-Bebel-Platz kürzlich stattgefunden hat? Es gab daraufhin jedenfalls sehr viele Irritationen. Denn es geht schließlich um ein zentrales Thema der Wattenscheider Innenstadtentwicklung, die reichlich Probleme hat.

Treffen im Rathaus Wattenscheid

Das Treffen fand im Rathaus Wattenscheid statt. Bochums Stadtsprecher Peter van Dyk erklärt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Der Gesprächstermin mit geschäfts- und gewerbetreibenden Anliegern des August-Bebel-Platzes erfolgte auf Initiative und Einladung des Bezirksbürgermeisters Hans Peter Herzog.“

Thema August-Bebel-Platz sorgt für Zündstoff

Und: „Der Bezirksbürgermeister sieht es als seine Aufgabe an, mit den Fragen und Sorgen der ansässigen Händlerinnen und Händlern umzugehen, welche mit den politischen Beschlüssen zur Einleitung des konkreten Planungsverfahrens für den August-Bebel-Platz einhergehen.“ Der soll bekanntlich ab 2025/26 autofrei umgestaltet werden. Ziel dieses Termins sei es gewesen, mit Blick auf die unmittelbar betroffenen Gewerbetreibenden zu versuchen, mehrere Aspekte abzuklären: „Unklarheiten und Missverständnisse. Interessen und Sorgen aufnehmen. Möglichst viel Raum für mögliche Fragen geben.“

August-Bebel-Platz Wattenscheid wird kontrovers diskutiert

Und ebenfalls auf Einladung des Bezirksbürgermeisters Herzog (SPD) „hat die Verwaltung diesen Termin gerne fachlich und inhaltlich unterstützt“. Dieser habe dabei betont, dass es sich um „einen informellen Termin für die Gewerbetreibenden handelte. Weitere Beteiligungen und Informationen für die Öffentlichkeit werden gesondert im Rahmen des offiziellen Verfahrens erfolgen“, so Stadtsprecher Peter van Dyk weiter.

August-Bebel-Platz: Auch Brunnen als Problempunkt

Ein Thema war auch, wie es mit dem schon seit vielen Jahren defekten Bebel-Platz-Brunnen weitergeht. Bauliche Maßnahmen am August-Bebel-Platz, so hört man, seien vor dem Start zum Bebel-Platz-Umbau nicht vorgesehen. Weshalb Kritiker befürchten, dass der defekte Brunnen noch weiterhin über viele Jahre nicht funktioniert oder ersetzt wird - und als Anlaufstelle der Trinkerszene kein gutes Stadtbild abgibt.

Kritik von UWG/Freie Bürger

Winkler: „Der Brunnen am August-Bebel-Platz ist seit 2019 außer Betrieb. Anfragen wurden immer mit den gleichen Argumenten beantwortet; keine Ersatzteile, keine Einigung mit den Erben des Künstlers. Hier versucht man Bürger an der Nase herumzuführen. Jede private Fachfirma hätte eine Lösung gefunden, den Brunnen wieder sprudeln zu lassen, aber die Stadtverwaltung Bochum scheint dieses nicht zu gelingen oder will es anscheinend nicht.“ Winkler weiter: „Generell gilt, öffentliche Brunnen und Wasserspiele stehen für ein Stück Lebensqualität in der Stadt. Der defekte Brunnen bietet einen tristen Anblick und fördert nicht gerade das Image Wattenscheids.“