Bochum-Wattenscheid. In eine ehemalige Seniorenwohnanlage in Bochum sollen Unbekannte eindringen und die Zimmer durchwühlen. Was die VBW und Polizei dazu sagen.
An der Park- und Steinhausstraße in Wattenscheid sollen Unbekannte sich Zutritt zu einer ehemaligen Seniorenwohnanlage verschafft und die Zimmer durchwühlt haben. Auf beiden Etagen der Wohngebäude stehen Terrassen- und Haustüren sowie Fenster teilweise offen, teilt ein Informant unserer Redaktion mit. Auf dem Gelände der früheren Seniorenwohnanlage liegt Müll und Hausrat, wie beispielsweise ein altes Kühlgerät und ein Rollator.
Ein Blick durch das Fenster in eine der Wohnungen gibt den Blick auf weiteren Müll frei. Eine Kaffeemaschine liegt neben anderen Küchenutensilien. In Gläsern auf der Fensterbank sind Tütchen mit Instantkaffee. Eine Zimmertür, aus der das Glas in der Mitte entfernt wurde, liegt in einer anderen Wohnung auf dem Boden. Das Gelände der ehemaligen Seniorenwohnanlage erinnere eher an einen „Lost-Place“.
Fall in Wattenscheider Seniorenwohnanlage ist polizeibekannt
Der Fall sei polizeibekannt. Eine Anzeige wegen „besonders schweren Diebstahls“ am 27. Januar wurde aufgenommen, teilt Polizeisprecher Marco Bischoff auf Anfrage mit. Die Anzeige werde von der Staatsanwaltschaft weiterbearbeitet.
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Seit Monaten stehen die Wohngebäude leer und sollen abgerissen werden. Es soll ein modernes Wohnquartier entstehen. Das plant das Wohnungsbauunternehmen VBW, dem das Gelände gehört. „All unsere Objekte werden generell, bis sie rückgebaut/abgetragen werden, nach einem bestmöglichen Standard verschlossen“, sagt Dominik Neugebauer, Pressesprecher des VBW.
Unbekannte dringen in Wohnungen ein – Sicherungsunternehmen ist beauftragt
Die ehemalige Seniorenwohnanlage sei außerdem „leergezogen, leergeräumt und medienbefreit“, heißt es von Neugebauer. Das bedeutet, es gebe weder Strom noch Heizung oder Wasser in den Wohnungen. Dennoch scheint es, als würden sich immer wieder Unbekannte Zutritt zu den Wohnungen verschaffen. Auf die Frage, ob das Wohnungsbauunternehmen von den Vorfällen in der Steinhausstraße weiß, antwortet Neugebauer nicht direkt.
Das Wohnungsbauunternehmen habe ein Sicherungsunternehmen beauftragt, die Türen und Fenster zu verschließen, so der Pressesprecher. Auch der Hausmeister gehe regelmäßig das Gelände ab, um beispielsweise Müll abtransportieren zu lassen. Vandalismus und mutmaßliches Eindringen in die leerstehenden Wohnungen müssen gemeldet werden. Zukünftig sollen Bauzäune das Gelände zusätzlich sichern, sagt Neugebauer: „Das gehört generell zu unserem Standard.“
Neubau in Wattenscheid geplant: Fertigstellung noch offen
Das neue Wohnquartier an der Park- und Steinhausstraße befinde sich derzeit noch in einer frühen Phase der Planung. „Aktuell sind wir dabei, Vorentwürfe zu planen“, erklärt Neugebauer. Geplant seien für das Gelände über 100 neue Wohneinheiten in verschiedenen Eigentumsformen.
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Mindestens ein Drittel der Wohnungen sollen öffentlich geförderte Mietwohnungen werden. Eine Quartiersmitte soll ein Treffpunkt für die Nachbarschaft werden. Außerdem soll das Innere des Wohnquartiers so gut es geht autofrei sein, weswegen es eine Tiefgarage geben soll. Wann genau das neue Wohnquartier fertig sein soll, ist allerdings noch nicht bekannt.