Bochum-Wattenscheid. Schon seit Jahren wird eine Fahrradspur am Zeppelindamm gefordert. Laut Stadt Bochum hat nun Straßen NRW die Planung dafür übernommen.
Seit Jahren warten vor allem Radfahrer auf einen kompletten Fahrradstreifen am Zeppelindamm. Bisher scheiterte die Umsetzung daran, wer für die Umsetzung zuständig ist - Stadt Bochum oder der Landesbetrieb Straßen.
Problematik Zeppelindamm in Bochum gibt es seit Jahren
Die Stadtverwaltung teilt nun mit, dass die Planung zur Umgestaltung der vorhandenen Mehrzweckstreifen zu Radstreifen am Zeppelindamm vom Landesbetrieb Straßen NRW übernommen wurde. Das ist Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid am 7. März, die sich bereits mehrfach damit befasst hat.
„Vor dem Hintergrund des vom Landesbetrieb geplanten Brücken-Neubaus über die S-Bahn-Strecke in Höntrop zwischen Preins Feld und Wattenscheider Hellweg waren sich die Verwaltung und der Landesbetrieb einig, dass die Kombination der Planung und Umsetzung beider Vorhaben sinnvoll ist und zudem aus einem Hause stammen soll“, heißt es in der Mitteilung der Stadt Bochum. Der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur hat sich bereits am 22. Februar mit der Problematik befasst.
Über Lösung wird schon lange diskutiert in Bochum
Das Tiefbauamt hat die bisher vorhandene Entwurfsplanung des Bürgerradwegs an den Landesbetrieb übergeben, der nun die Ausführungsplanung ausarbeitet. Für den Brücken-Bau wurden mögliche Sperrzeiten bei der Deutschen Bahn im Jahr 2026 mitgeteilt. Dann soll auch die Radstreifen-Maßnahme durchgeführt werden.
Auch interessant
Abhängig von der vorhandenen Personalkapazität, den technischen Möglichkeiten und wirtschaftlichen Aspekten werde im Rahmen der weiteren Arbeiten vom Landesbetrieb geprüft, ob einzelne Abschnitte eventuell vorab umgesetzt werden können, teilt das Bochumer Tiefbauamt außerdem mit. Da die Route sowohl für den Radverkehr als auch den Kfz-Verkehr relevant ist, stehe die Bochumer Fachverwaltung im engen Kontakt und Austausch mit dem Landesbetrieb NRW.
Lkw und Anhänger als Problem auf Mehrzweckstreifen
„Es wird Zeit, dass hier endlich etwas passiert. Schon seit Jahren warten wir hier schließlich auf die Fahrradspur am Zeppelindamm“, erklärt Herbert Steffen, der hier regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist. Durch geparkte Lkw und abgestellte Anhänger auf dem Mehrzweckstreifen müssen Radfahrer auf die vielbefahrene Straße ausweichen, was sehr gefährlich ist. Zumal hier die Autos oftmals schneller unterwegs sind als die erlaubten 50 oder 70 km/h.“
Tempokontrollen auf Zeppelindamm
Die Stadt Bochum führt in ihrem Zuständigkeitsbereich auch Geschwindigkeitskontrollen durch. Die Messungen erfolgen vor allem im Bereich der Tankstellen, wo Tempo 50 gilt. Und im Bereich der Zufahrt zur neuen NRW-Polizeireiterstaffel an der Zollstraße wurden Halteverbotschilder aufgestellt. „Warum ist das nicht auch in den anderen Teilbereichen möglich“, fragt sich Herbert Steffen. „Damit wäre das Parken und Abstellen auf dem Mehrzweckstreifen doch gleich unterbunden und das Problem, dass Radfahrer auf die Straße ausweichen müssen, schnell beseitigt.“
Auch interessant
Das Thema Zeppelindamm sorgt seit geraumer Zeit für Zündstoff. Was die besorgten Bürger hierbei eint: „Die beteiligten Behörden sollten nach jahrelangen Debatten endlich mal die Kurve kriegen und für Komplettlösungen sorgen. Bisher gab es nur Stückwerk“, so Steffen.
Gefahren für Radfahrer auf Zeppelindamm
Das Problem mit der Nutzung des Mehrzweckstreifens durch geparkte Lkw und Anhänger am Zeppelindamm besteht schon länger. Auch dass dort Anhänger vorübergehend, auch über einen längeren Zeitraum, abgestellt werden dürfen. „Die Aufschrift auf quer gestellte Werbe-Anhängern soll wohl besser erkannt werden. Das alles habe ich regelmäßig über die Bürgerecho-App der Stadt gemeldet“, sagt ein Anwohner. Das Problem gebe es aber nach wie vor. Er habe es allerdings aufgegeben, sich diesbezüglich bei der Stadt Bochum zu melden. Für einen großen Teil der Nord-Süd-Achse Zeppelindamm/Berliner Straße wurden bereits Maßnahmen für Radfahrer durchgeführt. Was weiter für kritische Nachfragen sorgt, ist die Frage, wann denn endlich auch auf dem Teilstück in Höhe der blauer Fußgängerbrücke aus/in Richtung Eppendorf etwas passiert.
Auch interessant
Zuständigkeit im Fokus
Das Thema ist nicht neu. Straßen NRW hatte zuletzt Mitte 2021 erklärt, dass Stadt und Landesbetrieb gemeinsam eine neue Radwegeverbindung planen. Damals hieß es, die Stadt Bochum habe die Planung für den Landesbetrieb übernommen und ein erstes Konzept zur Führung der Radfahrer erarbeitet. Jetzt heißt es von der Kommune, Straßen NRW sei zuständig.
Straßen NRW plant jetzt die Radstreifen
„Geplant sind Fahrradstreifen auf beiden Seiten“, so Nadia Leihs, Sprecherin von Straßen NRW. „Die Mehrzweckstreifen sollen aufgelöst und die dadurch zur Verfügung stehenden Flächen auf beiden Seiten für Radwege zur Verfügung gestellt werden. Die ursprüngliche Planung sah den Radweg vom Wattenscheider Hellweg bis zur Varenholzstraße vor. Jetzt planen wir den Radweg vom Wattenscheider Hellweg bis zur Zollstraße/Rüsternhagen. Die Planung umfasste ursprünglich einen Abschnitt von etwa 1250 Metern Länge, jetzt sind es 2200 Meter.“ Angedacht sei hier, dass die vorhandenen Mehrzweckstreifen aufgelöst und die dadurch zur Verfügung stehende Fläche für Radwege zur Verfügung gestellt wird.