Wattenscheid-Höntrop/Eppendorf. Ein Radstreifen soll am Zeppelindamm in Bochum auch ab/bis blauer Brücke für mehr Sicherheit der Radler sorgen. Eine Lösung lässt auf sich warten.
Das Thema Zeppelindamm in Bochum-Wattenscheid sorgt weiterhin für Zündstoff. Da geht es um mehrere Problemlagen, von Parken bis Fahrradfahren. Die aber alle zusammenhängen. Was die besorgten Bürger hierbei eint: Die beteiligten Behörden sollten nach jahrelangen Debatten endlich mal die Kurve kriegen und für Komplettlösungen sorgen. Bisher gab es nur Stückwerk.
Gefahren für Radfahrer
Das Problem mit der Nutzung des Mehrzweckstreifens durch geparkte Lkw und Anhänger am vielbefahrenen Zeppelindamm besteht ja schon länger. Auch dass dort Anhänger vorübergehend, auch über einen längeren Zeitraum, abgestellt werden dürfen. Für einen großen Teil der Nord-Süd-Achse Zeppelindamm/Berliner Straße wurden bereits Maßnahmen auf dem Mehrzweckstreifen für Radfahrer durchgeführt.
Was weiter für kritische Nachfragen sorgt, ist die Frage, wann denn endlich auch auf dem Teilstück in Höhe der blauer Fußgängerbrücke aus/in Richtung Eppendorf etwas passiert. Thema war ja mal ein Fahrradstreifen, der am Zeppelindamm beidseitig installiert und bis zum Wattenscheider Hellweg gehen soll. Die Rede war mal von Behördenseite davon, dieses Projekt bereits im zweiten Quartal dieses Jahres anzugehen. „Ist das kein Thema mehr bei der Stadt Bochum, beziehungsweise bei der zuständigen Landesbehörde?“, fragt sich Anwohner Lars W. Steinhoff.
Anwohner hat bei Stadt Bochum mehrmals nachgefragt
Und hinsichtlich der Bemühungen der Stadt Bochum in Bezug auf die abgestellten Anhänger, könne er nur bestätigen, „dass es da ein eher vermindertes Interesse gibt. Seit weit über einem Jahr steht dort ein Werbeanhänger für ein Fitnessstudio, der regelmäßig in einem Winkel bis zu 45 Grad quer geparkt wurde. Als Fahrradfahrer hat man es dann abends extrem schwer, die nicht beleuchtete Anhängerkupplung zu erkennen, da die Reflektoren am Anhänger nicht mehr parallel zur Fahrbahn sind.“
Werbe-Anhänger als Dauerproblem
Der Grund sei für ihn klar: „Die Aufschrift auf dem Anhänger soll besser erkannt werden. Das alles habe ich regelmäßig über die Bürgerecho-App der Stadt gemeldet“. Ab und an sei dann auch etwas passiert, „den einzigen Kontakt zur Stadt Bochum hatte ich da aber nur, als sich eine Mitarbeiterin in einem eher unzufriedenen Ton telefonisch meldete, da ich die Stelle nicht richtig angegeben hätte. Dabei hatte ich nur die Positionsfunktion der App genutzt. Bis dahin wusste ich nicht, dass daraus automatisch eine Adresse generiert wird“. Er habe es aber aufgegeben, sich bei der Stadt Bochum zu melden.
Stadt Bochum sagt: Es dauert noch
Diese sagt auf WAZ-Nachfrage: „Wie bei so vielen Dingen stellt sich in der Detailplanung auch die Anlage eines Radstreifens am Zeppelindamm komplexer dar, als zunächst vermutet. Wir sind weiterhin in intensiven Gesprächen mit Straßen NRW, wie eine Lösung für einen Radstreifen aussehen könnte. Es wird aber noch eine Weile dauern – auch aufgrund der Ferienzeit -, bis wir zu einem Ergebnis kommen werden“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
Pressesprecherin Isabell Riedel von Straßen NRW erklärt: „In dem Bereich planen Stadt und der Landesbetrieb gemeinsam eine neue Radwegeverbindung. Angedacht ist hier, dass die vorhandenen Mehrzweckstreifen aufgelöst und die dadurch zur Verfügung stehende Fläche für Radwege zur Verfügung gestellt wird.“ Die Stadt Bochum habe die Planung für den Landesbetrieb übernommen und ein erstes Konzept zur Führung der Radfahrer erarbeitet. „Dieses Konzept wird zum jetzigen Zeitpunkt zwischen den Projektbeteiligten abgestimmt.“ Sobald das abgeschlossen ist, werde über den voraussichtlichen Baubeginn informiert.
Abwarten weiter angesagt
Ein Problem sind u.a. Werbeanhänger, die quer oder schräg und nicht längs stehen, so dass die Reflektoren nicht zu sehen sind. Die Stadt Bochum hatte Ende 2020 erklärt, man wolle „am Ende des ersten Quartals 2021 eine mit Straßen NRW abgestimmte Planung stehen haben einschließlich der Beteiligung der politischen Gremien, so dass dann im Frühjahr 2021 in die Umsetzung eingestiegen werden kann“...