Wattenscheid-West. Rund drei Wochen liegt sie zurück, die viel diskutierte Umgestaltung der Berliner Straße in Wattenscheid – mit Lob und Kritik.
Im Bereich zwischen Steeler Straße und Propst-Hellmich-Promenade auf der Berliner Straße in Bochum-Wattenscheid gibt es mit der Anlegung von beidseitigen Fahrradstreifen auf rund 250 Metern Länge Neuerungen. Denn neue Markierungen gibt es für Radfahrer und den Kfz-Verkehr, für den auf diesem vielbefahrenen Teilstück der Nord-Süd-Achse jetzt nur noch eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung steht.
Berliner Straße: Interessengemeinschaft begrüßt Maßnahme
Von den Auswirkungen der Neugestaltung ebenfalls betroffen sind die Anwohner – und dazu äußert sich die „Interessengemeinschaft Berliner Straße“ durchweg positiv. „Es gibt bisher insgesamt eine Verkehrsberuhigung und weniger Lärm, der Verkehr fließt ruhiger und flüssiger“, so Anwohnerin Ingrid Hochheim. „Vor allem Raser, die zuvor von einer Ampel bis zur nächsten Gas gegeben haben und überholen wollten, gibt es so nicht mehr. Wir haben hier dadurch an Lebensqualität dazu gewonnen.“ Und es habe zuvor schon oft teils schwere Verkehrsunfälle gegeben, „was jetzt hoffentlich in dem Maße ausbleibt“.
Rückstaus bleiben in Wattenscheid nicht aus
Auch interessant
Zu Spitzenzeiten gebe es (Rück-)Staus, aber die habe es vorher auch gegeben. „Diese Maßnahme hat uns direkten Anwohnern einen großen Vorteil gebracht“, betont sie. Seit Jahren hat sich die Interessengemeinschaft u.a. für Temporeduzierung und andere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf diesem Teilstück der Berliner Straße eingesetzt, dazu habe es auch Verkehrsuntersuchungen gegeben. „Das alles ist kein Schnellschuss. Die jetzt getroffene Umsetzung dessen in diesem Bereich begrüßen wir deshalb.“
Berliner Straße: Fußgänger fühlen sich sicherer
Was sie außerdem positiv sieht, sind die neuen Fahrradspuren: „Radfahrer, die zuvor wegen des Kfz-Verkehrs auf dem Bürgersteig unterwegs waren und durch die es vor allem auch im Bereich des Seniorenheims für Fußgänger gefährlich eng werden konnte, können jetzt diese neuen Radstreifen nutzen. Das macht die Situation auch für Passanten jeden Alters auf dem Bürgersteig sicherer“.
Zudem: „Als Ergebnis der Auswertung der Lärmaktionsplanung befürwortete die Verwaltung bereits 2010 die einspurige Verkehrsführung, um so – nicht zuletzt im Hinblick auf das Seniorenheim – die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h zu gewährleisten.“
Neumarkierung durch Stadt Bochum
Stadt Bochum plant weitere Radspuren
Und: Konkret geplant würden „weitere Radverkehrsverbesserungen, mit denen im kommenden Jahr vor Ort begonnen wird“. Dies seien zum Beispiel in Wattenscheid „die Neuaufteilung des Wattenscheider Hellwegs, wobei ein Fahrstreifen dem Radverkehr zugeschlagen werden soll, und Radfahrstreifen auf dem Zeppelindamm. Von den Änderungen am Wattenscheider Hellweg wiederum hängt die Installation eines Radfahrstreifens auf der Berliner Straße zwischen Burgstraße und dem Hellweg ab“, so die Stadt Bochum.