Wattenscheid-Innenstadt. Die Baustelle am Ehrenmal in Wattenscheid ist Bürgern ein Dorn im Auge. Sie klagen, die Stadt halte sich nicht an den vorgegebenen Bauablauf.
Die Stadt Bochum arbeitet fleißig an der Erneuerung der Parkanlage am Ehrenmal in Wattenscheid. Die Vorgehensweise stößt dabei auf Kritik. Ingrid Telschow-Böcker von der Bürgernitiative Ehrenmal wirft der Verwaltung vor, vom selbst vorgegebenen Bauablauf abzuweichen. Im Rathaus indes mag man diese Auffassung nicht teilen.
Baustelle Ehrenmal: Wattenscheider fühlen sich von Stadt schikaniert
Beim Vorstellen der Pläne sei von der Stadt immer betont worden, „dass Anwohner und Parkbenutzer so wenig wie möglich belästigt und beeinträchtigt werden sollten“, schreibt die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung. „Als Erstes sollte die sogenannte ,Spielachse’, also die Verbindung zwischen Bußmannsweg und Propst-Hellmich-Promenade, die ja nicht zum Park gehört, in Angriff genommen werden“, heißt es darin weiter.
Die Wahrheit sieht aus Sicht der Bürger-Initiative nun anders aus: „Zuerst wurde der Gehweg am Bußmannsweg mit Bauzäunen zugestellt, dann hat man den alten Baumbestand vernichtet, gleichzeitig angefangen, die neue Wegführung zu erstellen. Dazu sind die schweren Baufahrzeuge ständig auf der oben genannten Verbindung hin und her gefahren, mit dem Erfolg, dass der Weg, wenn überhaupt, nur noch mit Gummistiefeln zu nutzen ist; er ist total verschlammt.“
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Aktuell sei nun „auch ein Bauzaun auf den Fußweg Bußmannsweg aufgestellt worden, weil dort Gasleitungen verlegt werden müssen. Konsequenz: Fußgänger haben so gut wie keine Möglichkeit mehr, zur Propst-Hellmich-Promenade zu gelangen, ohne sich komplett ,einzusauen’ oder über die stark frequentierte Straße auszuweichen.“
Da immer an mehreren Stellen gleichzeitig gebaut werde, sei somit „eine maximale Belästigung und Beeinträchtigung von Anwohnern und Nutzern gewährleistet“, klagt die Bürger-Initiative, die sich von der Stadt „schikaniert“ fühlt.
Die Stadt reagiert mit Unverständnis auf die Vorwürfe der Bürger-Initiative. „Es passiert am Ehrenmal genau das, was angekündigt und geplant war“, teilt Sprecher Peter van Dyk auf WAZ-Anfrage mit. So sei es auch von Oberbürgermeister beim symbolischen Spatenstich Anfang Dezember angekündigt worden.
Bußmannsweg wird zur Einbahnstraße
In diesem ersten Bauabschnitt wird der nordwestliche Gehweg des Bußmannswegs gesperrt und eine Gasleitung verlegt. Anschließend werden dort der Gehweg und neue Stellplätze gebaut. Dafür wird eine Einbahnstraße eingerichtet. Eine Umleitung wird ausgeschildert.
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Nach Fertigstellung der Stellplätze und des nordwestlichen Gehweges werden diese für den Verkehr freigegeben und – ebenfalls unter Beibehaltung der Einbahnstraßenregelung – am südöstlichen Gehweg die Laternen erneuert. Sobald auch diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird die Sperrung des Bußmannswegs aufgehoben und im Bereich des östlichen Gehweges der Bahnhofstraße, zwischen Bußmannweg und Bushaltestelle „Stadthalle“, der Gehweg erneuert und ein ca. 270 Meter langer Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Gehweg hergestellt. Das Parken in diesem Bereich wird durch ein ausgebautes Buskap verhindert.
Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Juli andauern.
Erneuerung muss bis Mitte 2021 beendet sein
Ab dem zweiten Halbjahr soll dann die Sanierung des Ehrenmal-Bauwerks und seines Umfelds folgen. Die komplette Neugestaltung muss im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein, denn für den Einsatz von Fördermitteln gelten Fristen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro, davon rund 2,2 Millionen aus Fördermitteln.
Im Vorfeld wurden laut Stadt 32 Bäume gefällt. Dem gegenüber stehen aber 77 Neupflanzungen, die man Peter van Dyk zufolge in Kürze angehen will.