Wattenscheid-Mitte. Das Wattenscheider Ehrenmal samt Grünanlage soll klare „Kante zeigen“: gegen Krieg und Gewalt und für Frieden – mit einem Friedenspfad.
Eine breite Bürgerbeteiligung soll dem geplanten „Friedenspfad“ zwölf persönliche Noten verleihen. Die Historie des Denkmals und die Erinnerungen an die Kriege des 20. Jahrhunderts sollen nachvollziehbar bleiben – auch für die Generationen des 21. Jahrhunderts. Angedacht ist dafür eine „Kombination aus inszenieren und informieren“, erklärt Stadtteilmanager Alexander Kutsch. Der Friedenspfad soll dabei das bauliche Ehrenmal umschließen und bis zum Bußmanns Weg reichen. „Es wird zwei Zugänge geben. Dort sollen Informationen zur Bauhistorie gegeben werden, möglichst in ein Sitzelement integriert.“ Dies könne zum Beispiel ein Mäuerchen sein. Die genaue Umsetzung sei noch in der Besprechung, so Kutsch.
Während es bei diesem „Teilbereich Info nicht all zu viel Beteiligung geben“ wird, wird ein weiteres Projekt in enger Zusammenarbeit mit den anliegenden Schulen und Kollegs umgesetzt. Kutsch kündigt eine Website und eine App für Smartphones an. Informationen werden online angeboten und sollen als QR-Code vor Ort abrufbar sein. Den eher technischen Part – Entwicklung der App, Verwaltung der Inhalte – übernehme das Klaus-Steilmann-Kolleg. Die Märkische Schule und das Louis-Baare-Berufskolleg beschäftigen sich mit der Geschichte, die Maria Sibylla Merian-Gesamtschule wird den Umbau der Anlage mit einer Film-Doku begleiten.
Die künftigen Inhalte sollen in einer Art „Zeitstrahl“ angelegt werden, erklärt Kutsch , „der nach und nach um weitere Artikel ergänzt werden kann. Wir möchten ein breites Spektrum an Themen anbieten, etwa die Auswirkungen von Gewaltkonflikten auf Wattenscheid und die Lokalhistorie des Ehrenmals, damit hier ein außerschulischer Lernort entsteht.“ Ein erstes Treffen mit den Schulen und verantwortlichen Lehrern habe bereits stattgefunden. Die konkrete Umsetzung soll erfolgen, sobald der komplette Umbau abgeschlossen ist. Mit dem Baubeginn rechne man aktuell im November.
Gegenwart zieht in Krypta ein
Die Inszenierung in der Krypta soll auch die Gegenwart in den Fokus nehmen. Kutsch hierzu: „Die bestehende Gedenktafel bleibt natürlich erhalten und soll um zeitgenössische Gewaltkonflikte aus aller Welt ergänzt werden. Hier ist die Überlegung, ein ,LED-Laufband’ als eine Art Konfliktbarometer zu installieren.“
Konkret begonnen hat hingegen das Projekt „Kante zeigen“. Noch bis zum 15. Oktober können Bürger, Anwohner und Besucher Ideen und Aussagen zum Thema „Frieden“ vorschlagen. Eine Jury wählt dann aus allen eingereichten Beiträgen zwölf aus, die anschließend Teil des „Friedenspfad“ werden sollen. Kutsch: „Wir möchten entlang des Pfades zwölf Kantensteine setzen, auf denen die Statements der Bürger zu lesen sein werden.“