Datteln. Der BUND und ein Landwirt haben ihre Klagen gegen den Bau des Eon-Kohlekraftwerks in Datteln (Kreis Recklinghausen) ausgeweitet. Nun trifft es auch die von der Bezirksregierung erteilten Teilgenehmigungen. Der Naturschutzbund will weiterhin einen sofortigen Stopp der Bauarbeiten erreichen.
Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und ein Landwirt haben ihre Klagen gegen den Bau des Eon-Kohlekraftwerks in Datteln (Kreis Recklinghausen) ausgeweitet. Wie der BUND am Montag in Düsseldorf mitteilte, richten sich die Klagen nun auch gegen die von der Bezirksregierung Münster bereits gewährten Teilgenehmigungen für das Projekt. Nach Ansicht des BUND müssten die Arbeiten an der Baustelle aufgrund dieser Klageerweiterung nun eingestellt werden.
Bereits am Montag vergangener Woche hatten der BUND und der Landwirt einen Antrag zum sofortigen Baustopp bei der Bezirksregierung Münster eingereicht. Die Bezirksregierung hatte daraufhin angekündigt, zunächst keine weiteren Teilgenehmigungen für das Bauvorhaben zu erteilen. Die Entscheidung zu einem sofortigen Baustopp wurde vertagt, da man zunächst die schriftliche Urteilsbegründung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster in dem Fall abwarten wolle, hieß es.
Revision gegen Urteil ist nicht zugelassen
Das OVG Münster hatte am 3. September den Bebauungsplan für das Eon-Projekt aufgehoben. Als Grund hatte das OVG unter anderem angeführt, dass die Stadt Vorgaben zum Naturschutz und zum Schutz der Bevölkerung nicht ausreichend beachtet habe. Zudem werde das Kraftwerk zu nahe an einem Wohngebiet errichtet. Eine Revision gegen das Urteil ist nicht zugelassen.
Das Kraftwerk befindet sich derzeit im Bau. Mit einer Leistung von rund 1050 Megawatt sollte es eines der größten Steinkohlekraftwerke Europas werden. Die Gesamtinvestition beträgt rund 1,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 sollte das Kraftwerk in Betrieb gehen. (ddp)