Velbert. Die Preise von Wohnungen haben neben den Metropolen auch in vielen mittelgroßen Städten spürbar nachgegeben. So sieht es in Velbert aus.
Der Kauf einer Wohnung ist in vielen Großstädten, aber auch in Mittelstädten wie Velbert mit einer Einwohnerzahl von 50.000 bis 100.000 Einwohnern billiger geworden. In insgesamt 38 von 54 untersuchten Mittelstädten hat sich Wohneigentum in den vergangenen 12 Monaten vergünstigt – in der Spitze sogar um 14 Prozent. Gleichzeitig ist es in mehr als jeder vierten untersuchten Mittelstadt binnen eines Jahres zu Preisanstiegen gekommen. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Immowelt, in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) untersucht wurden.
So haben sich die Preise in Velbert entwickelt
In Velbert sind die Preise allerdings erstaunlich stabil geblieben. Wie im vergangenen Jahr kostet in oben genannten Wohnungen der Quadratmeter 2131 Euro. Das ist exakt der gleiche Betrag wie vor einem Jahr. Ebenso stabil blieben die Preise nur in Ratingen, hier stiegen die Preise lediglich um 0,1 Prozent. Allerdings ist in der Nachbarstadt das Preisniveau deutlich höher und liegt bei 3192 Euro pro Quadratmeter. Ratingen spielt damit in einer ähnlichen Liga wie die Städte Gießen, Göppingen, Marburg oder Passsau. Velbert hat ähnliche Quadratmeterpreise zu bieten wie Bad Salzuflen, Hattingen, Lippstadt oder Weimar.
Einbruch nach hohen Bauzinsen
„In den meisten Mittelstädten haben die hohen Bauzinsen die Nachfrage nach Wohneigentum einbrechen lassen. In der Folge ist es im vergangenen Jahr vielerorts zu spürbaren Rückgängen bei den Angebotspreisen gekommen“, sagt der Geschäftsführer des Immobilienportals Imowelt, Felix Kusch. „Zuletzt haben sich die Zinskonditionen jedoch verbessert und vieles deutet darauf hin, dass die Talsohle bei den Kaufpreisen langsam erreicht ist. In einigen Mittelstädten hat sich Wohneigentum in den vergangenen 12 Monaten sogar bereits wieder verteuert. Interessenten sollten den Immobilienkauf deshalb nicht zu lange aufschieben.“
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Hier haben die Preise besonders stark nachgegeben
In zwei mittelgroßen Städten haben die Angebotspreise im Vergleich zum Vorjahr besonders deutlich nachgegeben. Das ist zum einen im nordrhein-westfälischen Meerbusch der Fall, wo sich Bestandswohnungen um 14,4 Prozent vergünstigt haben. Der Quadratmeter in der nordwestlich von Düsseldorf gelegenen Stadt kostet aktuell 3890 Euro. Im oberbayerischen Rosenheim fällt der prozentuale Preisrückgang ähnlich stark aus: Während Käufer vor einem Jahr noch mit 5579 Euro pro Quadratmeter rechnen mussten, sind es derzeit 4.787 Euro – ein Minus von 14,2 Prozent. Allerdings ist Rosenheim trotz des beträchtlichen Rückgangs nach wie vor die zweitteuerste Mittelstadt.
Die höchsten Preise
Höhere Angebotspreise als in Rosenheim gibt es unter den betrachteten Städten lediglich in Konstanz. Eine Bestandswohnung kostet dort durchschnittlich 5632 Euro pro Quadratmeter. Das hohe Preisniveau ist vor allem der attraktiven Lage der Stadt am Bodensee geschuldet.
Berechnungsgrundlage
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 54 ausgewählten mittelgroßen Städten (50.000 bis 100.000 Einwohner). Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 1 März .2024 sowie dem 1. März 2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.
Hier ist es günstig
Am wenigsten zahlen Wohnungskäufer in Ostdeutschland. Die niedrigsten Angebotspreise der Analyse gibt es in Gera, wo der Quadratmeter aktuell 1159 Euro kostet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Preisniveau der thüringischen Stadt nahezu konstant geblieben (+0,4 Prozent). Besonders günstig ist Wohneigentum auch im sächsischen Zwickau mit 1164 Euro pro Quadratmeter (-4,9 Prozent). In vielen Mittelstädten Ostdeutschlands übersteigt das Wohnungsangebot die Nachfrage, was die ohnehin niedrigen Preise stagnieren oder sogar weiter sinken lässt.
Wohneigentum für weniger als 2000 Euro pro Quadratmeter gibt es auch in mehreren mittelgroßen Städten Nordrhein-Westfalens, etwa in Iserlohn (1768 Euro; -3,6 Prozent) oder Lüdenscheid (1848 Euro; -4,1 Prozent). Trotz des bereits geringen Preisniveaus haben sich Eigentumswohnungen in beiden Städten weiter vergünstigt.
Verteuerung in mehr als jeder vierten Stadt
Doch nicht in allen Mittelstädten sind die Kaufpreise gesunken. In 15 von 54 untersuchten Städten hat sich Wohneigentum im Vergleich zum Vorjahr verteuert. Den stärksten prozentualen Anstieg der Analyse verzeichnet das nordrhein-westfälische Lippstadt (2225 Euro), wo die Angebotspreise binnen eines Jahres um 7,8 Prozent zugelegt haben. Dahinter folgt Friedrichshafen (4148 Euro) im Süden Baden-Württembergs mit einem Plus von 4,8 Prozent.