Velbert. 239 Menschen haben 2023 in Velbert den deutschen Pass erhalten, kreisweit waren es rund 1300. Die Neubürger kommen vor allem aus einem Land.
Menschen aus 38 Nationen haben im vergangenen Jahr im Kreis Mettmann auf Antrag den deutschen Pass erhalten, insgesamt wurden 1301 Männer und Frauen eingebürgert. Allerdings wurden deutlich mehr Anträge gestellt, nämlich 2568, von ihnen wurden 43 zurückgenommen oder abgelehnt. Die Übrigen befinden sich noch in der Bearbeitung. Dies teilte der Kreis Mettmann auf Anfrage der WAZ mit.
Ende Juni ist das neue Einbürgerungsgesetz in Kraft getreten. Mussten Ausländer bislang in der Regel acht Jahre in Deutschland gelebt haben, um die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen zu können, reichen jetzt fünf Jahre. Daher werden viele neue Anträge erwartet.
So viele Einbürgerungen gab es in Velbert
Und wie sieht es in Velbert aus? Hier wurden 447 Anträge auf Einbürgerung im Jahr 2023 gestellt und am Ende auch 239 Urkunden ausgestellt, hier waren die Einbürgerungen also vollzogen.
Mit großem Abstand die meisten Einbürgerungen gab es von Syrern, sie stellten im vergangenen Jahr mehr als 40 Prozent der Neu-Deutschen in Velbert. Der Grund für diese Entwicklung: Viele Syrer, die zu Zeiten der großen Fluchtbewegungen 2015/2016 nach Deutschland gekommen sind, halten sich mittlerweile lange genug hier auf, um eingebürgert werden zu können. Denn nach gegenwärtiger Gesetzeslage haben Ausländer dann einen Anspruch auf den deutschen Pass, wenn sie seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland leben. Insgesamt leben 1174 Syrer in Velbert.
Vorzeitig den deutschen Pass
Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Einbürgerung auch schon vorzeitig möglich, zum Beispiel, wenn sie seit drei Jahren einen rechtmäßigen Aufenthaltstitel besitzen und seit zwei Jahren verheiratet sind mit einer Person, die die deutsche Staatsangehörigkeit hat. Ein Bezug öffentlicher Leistungen ist „grundsätzlich einbürgerungsschädlich“.
Die Rangliste
Mit weitem Abstand folgen in Velbert auf dem zweiten Rang Türken (15), Griechen (12), Afghanen und Iraker mit je 11 Einbürgerungen. Es folgen Iraner (8), Italiener (7) und Polen (6). Weitere Nationen waren mit einem oder zwei Einbürgerungen vertreten. Eine Einbürgerung ist übrigens nicht ganz billig. Für einen Erwachsenen oder ein Kind, das alleine eingebürgert werden soll, werden laut Angaben des Kreises Mettmann Gebühren in Höhe von 255 Euro fällig. Wird ein Kind mit einem Erwachsenen eingebürgert, kostet das 51 Euro.