Wie die Preise für Wohnungen im Kreis Mettmann binnen eines Jahres gesunken sind. Und wo Immobilien auch günstiger zu haben sind.
Der Immobilienboom der vergangenen Jahre scheint zu Ende zu gehen. Die Preise für Eigentumswohnungen im Kreis Mettmann sind binnen Jahresfrist um fast vier Prozent (3,8) zurückgegangen. Der Kreis steht mit dieser Entwicklung nicht allein da.
Wurden im vergangenen Juni noch 3079 Euro durchschnittlich pro Quadratmeter für eine Eigentumswohnung fällig, so waren es in diesem „nur“ noch 2962. Immobilen-Experten des Onlineportals „Immowelt“ sehen als Gründe für den Rückgang der Nachfrage die hohe Inflation seit dem Krieg in der Ukraine und der damit einhergehende Anstieg der Bauzinsen.
Nicht nur im Kreis Mettmann
Die Tendenz ist eindeutig: In 82 von 91 untersuchten Stadt- und Landkreisen sind die Kaufpreise von Wohnungen von Juni 2022 zu Juni 2023 gesunken. Unter die Lupe genommen wurden auch Städte und Kreise in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Von den Rückgängen sind sowohl die teuren Großstädte als auch die günstigen ländlichen Regionen betroffen. Zehn Kreise weisen sogar einen zweistelligen prozentualen Rückgang auf. Für die aktuelle Analyse von Immowelt wurden die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) untersucht
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In der Nachbarschaft
Und wie sieht es in der Nachbarschaft aus? Auch in Essen sind die Preise zurückgegangen, und zwar um rund 8,5 Prozent von durchschnittlich 2954 Euro pro Quadratmeter Eigentumswohnung auf 2703 Euro.
In Wuppertal war der Rückgang weniger drastisch als in der Ruhrgebietsstadt. In der bergischen Metropole fielen die Wohnungspreise um 5,3 Prozent. In vergangenen Juni kostete der Quadratmeter Eigentumswohnung dort 2224 Euro, heuer sind es 2106 Euro.
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Auch der benachbarte Ennepe-Ruhr-Kreis verzeichnet einen deutlichen Rückgang von 8,9 Prozent von 2468 Euro auf 2248 Euro.
Teure Landeshauptstadt Düsseldorf
Und selbst in der Landeshauptstadt Düsseldorf gehen die Preise zurück, die Wohnungen sind natürlich im Vergleich zu den übrigen Städten in der Umgebung des Kreises Mettmann immer noch sehr hoch. Für einen Quadratmeter der entsprechenden Wohnung müssen derzeit 4756 Euro hingelegt werden statt 5065 im vergangenen Jahr, das bedeutet einen Rückgang um 6,1 Prozent.
Für diejenigen, die sich für den Kauf einer Immobilie interessieren, birgt die Entwicklung nach Ansicht der Immowelt-Experten auch Vorteile: „Denn durch den geringeren Konkurrenzdruck kommt es auch immer häufiger zu Nachverhandlungen beim Preis.“
Ländliche Regionen
Insgesamt gehen die Kaufpreise besonders in den günstigen, teils ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens stark zurück. Im Landkreis Siegen-Wittgenstein im südlichen Westfalen werden Wohnungen -11,7 Prozent günstiger angeboten, im am Rande des Ruhrgebiets gelegenen Landkreis Unna um -11,2 Prozent. In beiden Kreisen war der Immobilienkauf bereits in der Vergangenheit günstig. Inzwischen müssen Käufer mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von gut 2000 Euro rechnen. Gleiches gilt für Remscheid (-11,0 Prozent) und Oberhausen (-10,4 Prozent).
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Gelsenkirchen am günstigsten
Auch in den größten Städten des Ruhrgebiets zeigt die Preiskurve nach unten. In Dortmund (-3,3 Prozent), Essen (-8,5 Prozent) und Duisburg (-6,9 Prozent) ist der Immobilienkauf verglichen mit anderen Großstädten zwar günstig, allerdings sind die Einkommen auch deutlich geringer als in Großstädten wie Köln oder Frankfurt. Der günstigste aller untersuchten Kreise liegt Gelsenkirchen ebenfalls im Ruhrgebiet. Zwar sind dort die Preise mit einem Plus von 0,7 Prozent nahezu stabil geblieben, an den Quadratmeterpreis von 1632 Euro kommt dennoch kein anderer Kreis heran.