Neviges. Mila Bähre hat an ihrem 16. Geburtstag ein Liebeslied veröffentlicht. Schon als Neunjährige schrieb sie Lieder für die kleine Schwester.

Ihr Jugendzimmer ist Aufnahmestudio und gleichzeitig Atelier. Denn Schülerin Mila Bähre (16) aus Velbert-Neviges hat gleich zwei große Hobbys: die Musik, also das Komponieren und Texten eigener Lieder, und die Kunst. „Ich hab früher manchmal sieben Stunden lang durchgezeichnet, meine Lieblingsmotive sind Tiere und Menschen.“ Das Künstlerisch-Kreative scheint in der Familie zu liegen, Mutter Nele Bähre hat ein Foto-Studio in der Fußgängerzone. Von ihren eindrucksvollen Zeichnungen, die an der Wand hängen, überhaupt von ihrer Kunst, erzählt die bescheidene Jugendliche erst auf Nachfrage. Denn zurzeit frönt sie vor allem ihrer zweiten großen Leidenschaft, der Musik: „Ich möchte später mal auf der Bühne stehen, damit mein Geld verdienen, das ist mein großer Traum.“

Gemütlicher Platz unterm Dach: Hier lässt die Schülerin ihrer Kreativität freien Lauf, hier komponiert und textet sie ihre Songs.
Gemütlicher Platz unterm Dach: Hier lässt die Schülerin ihrer Kreativität freien Lauf, hier komponiert und textet sie ihre Songs. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Einen anderen Beruf als Musikerin oder Sängerin mag sich die Schülerin des St. Anna Gymnasiums in Wuppertal im Moment einfach nicht vorstellen. An ihrem 16. Geburtstag, am 24. Januar 2024, hat Mila Bähre ihren ersten Song „Love Letters“ veröffentlicht, zu hören zum Beispiel auf den Kanälen Spotify, Amazon Music oder Apple Music. Ein Lied, das ihr besonders am Herzen liegt, weil es von Herzen kommt: „Darin beschreibe ich, wie es war, als ich meinen Freund Constantin kennenlernte. Also die Zeit, als wir noch nicht richtig zusammen waren, meine Gefühle in der Kennenlernphase.“ Das Komponieren und Texten eigener Songs, das sei seit Jahren ihre persönliche Art, Gefühle zu zeigen, schöne und auch mal nicht so schöne Erlebnisse zu verarbeiten.

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Songs und mehr gibt es auf Instagram:milabhrmusic oder auf TikTok:milabhrmusic.

Wer Milas Gesang für eine Feier buchen möchte oder Interesse an einer Band hat: Kontakt per Mail an milabaehre@gmail.com.

Das Jugendzimmer in Velbert ist auch Aufnahme-Studio

„Wenn ich eine Idee habe, dann setze ich mich mit meiner Gitarre auf mein Bett, meistens abends, und lege los. Dann kann das auch sein, dass ich das erstmal ruhen lasse, wenn mir in der nächsten Zeit spontan nichts weiter dazu einfällt. Und mir den Song dann später nochmal schnappe.“ Die Texte dazu schreibt sie in eine dicke Kladde, ganz bewusst verzichtet Mila dabei auf den PC oder Laptop. „Handschriftlich ist das Gefühl noch anders. Nur wenn ich unterwegs bin, mach’ ich mir Notizen im Handy.“ Aber klar, ansonsten ist ihr gemütliches Jugendzimmer unter dem Dach technisch bestens ausgestattet, denn hier nimmt sie ihre Songs schließlich auch auf.

Jede Woche Gesangsunterricht bei Florian

Und damit da alles perfekt klappt – seit drei Jahren sind ihre selbst gebrannten CDs ein willkommenes Geschenk in der Verwandtschaft – muss ein bisschen getrickst werden. „Das Mikro stelle ich immer direkt vor den Schrank, damit der Schall gedämpft wird und der Ton rein herüberkommt. Mit dem Laptop, da habe ich ein bestimmtes Programm, nehme ich das dann auf.“ Manchmal schließe sie auch ihr Keyboard an, je nach Lust und Laune. „Dann probiere ich ein bisschen aus, was noch passen könnte.“

Seit früher Kindheit zeichnet Mila Bähre viel und gern.
Seit früher Kindheit zeichnet Mila Bähre viel und gern. © Nele Bähre | Nele Bähre

Musikverrückt sei sie schon immer gewesen, erinnert sich Mila Bähre, die mit neun Jahren das erste Lied für ihre kleine Schwester Greta schrieb. Damals bekam sie bereits Klavierunterricht, das Instrument tauschte sie mit zwölf gegen die Gitarre ein. „Das Gitarre spielen hab ich mir selbst beigebracht, das hat Spaß gemacht.“ Jeden Donnerstag bekommt sie in der Musikschule „Music’s Cool“ von Florian Franke Gesangsunterricht, auf diese Stunde freue sie sich immer sehr. „Florian gibt mir auch Tipps, hilft mir, wenn ich mal Fragen habe. Er ist ein toller Coach.“

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Zwar ist Milas großer Traum, die Karriere auf der Bühne, noch weiter weg, aber ein Herzenswunsch könnte sich für die Schülerin vielleicht schon bald erfüllen: „Ich möchte gern eine eigene Band gründen, suche noch Leute, die mitmachen.“ In ihrer Schule ist sie, ganz klar, schon heute bei jedem Fest gefragt. Und im August singt sie auf der Hochzeit ihrer Cousine. Das macht Mila, wenn es ihre Zeit erlaubt, auch gern auf „fremden“ Hochzeiten und Familienfeiern, bei Bedarf einfach melden. Wer weiß, vielleicht erinnert sich das Brautpaar in ein paar Jahren dann an einen Superstar. Mila Bähre lächelt: „Mein ganz großes Vorbild ist Taylor Swift.“