Neviges. Die Musikschule „Music’s Cool“ in Velbert freut sich über ein tolles Ergebnis ihres spontanen Benefiz-Konzerts für die Ukraine-Hilfe.
Sie haben keinen Moment nachgedacht, einfach mitgemacht – ohne Probe, ohne jegliche Vorbereitung: Etwa Theo, der sich unter freiem Himmel am Schlagzeug austobt, Charlotte am Keyboard oder Lilli und Sarah, die auf ihren Violinen mit Beethovens „Freude schöner Götter Funken“ glänzen. Drei Tage zuvor hätten sie es sich nicht träumen lassen, auf der Bühne zu stehen, vor Publikum zu spielen. Unter dem Motto „Wir sind lauter als Putins Bomben“ stellten Annika Gaida und Knut Kornatz, das Leitungs-Duo der Musikschule „Music’s Cool“, innerhalb kürzester Zeit am Donnerstagabend ein Benefiz-Konzert zugunsten der Ukraine-Hilfe auf die Beine. Das tolle Ergebnis: Stolze 1700 Euro landeten in der Spendenbox, die im Hof an der Donnenberger Straße kreiste. Weitere 500 Euro wurden online überwiesen.
Konzert spontan organisiert
Ein Programm für den Abend zusammen zu stellen, dazu blieb keine Zeit: Wer spielen oder singen möchte, kommt einfach auf die Bühne. Dass die vier niedlichen „Tanzsterne“ mitten in ihrer Formation aufhören, weil die Nummer erst in zwei Wochen fertig ist, zeigt den besonderen Charme der Aktion. „Respekt, was hier so schnell passiert“, meint Zuhörer Bernd Feissel. Auf der Bühne verabschiedet sich die Kinderband „Schiffbruch“ mit „House of the rising Sun“, kurze Zeit später überbrückt Dimitry Stavriandi – Lehrer der „Music’s Cool“ – auf der Querflöte virtuos die Zeit, bis die Band „Station T“ los rockt.
Viel Applaus im Publikum
Spenden bis Sonntag
Die Music’s Cool, Donnenberger Straße 4-6, hat ihre Spenden-Frist verlängert: Noch bis Sonntag, 6. März, werden online Spenden entgegen genommen.
Auf der Homepage der Schule www.musicscool.de gibt es dazu einen entsprechenden Link.
Auch der Erlös der Getränke, die am Donnerstag bei dem Benefiz-Konzert „Wir sind lauter als Putins Bomben“ auf dem Hof der Schule verkauft wurden, kommt der Ukraine-Hilfe zugute.
Die Music’s Cool hat ein großes Angebot an Instrumental- und Gesangsunterricht. Dazu kommt die musikalische und tänzerische Früherziehung.
Und so traurig der Anlass dieses Abends auch ist, „man trifft mal wieder Leute, so viele aus dem Dorf sind da, das tut richtig gut“, meint Andrea Fricano. „Eine gute Gelegenheit, Solidarität zu zeigen“, so Ilona Reinhardt, die mit Tochter Wiebke hier ist. „Diese ganze Situation beunruhigt mich sehr, die Stunde Ablenkung tut gut“, sagt Kathrin Ressing, und Rosemarie Steinhage, die gerade Enkelin Charlotte applaudiert, findet: „Toll, dass sowas so schnell geht“. Kinder spielen vor der Bühne Fangen, die Spendenbox kreist. „Ich war schon Montag auf der großen Demo in Köln, das hier ist richtig gut“, meint Anja Wien, die bei der Gelegenheit mal wieder Sohn Janik in Aktion sieht. „Beeindruckend“ findet Kristina Jost, was hier gerade geschehe. Töchterchen Mia, eines der vier „Tanzsternchen“, habe auch sofort entschieden: „Mama, ich mach mit.“
Sechs Profis rocken los
Zum Schluss geht’s noch mal ab im Hof: Knut Kornatz hatte in einer Nacht- und Nebelaktion frühere Weggefährten zusammen getrommelt, mit denen er irgendwann mal Musik gemacht hat. Noch nie hatten die Sechs in dieser Formation zusammen gespielt. Sängerin Elena Galindo kommt direkt nach Feierabend aus Köln, Jens Brandenburg, Leiter der Gesamtschule Neviges, hat seine Gitarre dabei, am Schlagzeug sitzt Torsten Reinbott, Knut Kornatz gibt alles an der E-Gitarre, Andreas Brunk (Perkussion) und Ingo Specht (Bass) machen die „All Stars“ komplett. Der Sound? Einfach klasse.