Neviges. Fotografin Nele Bähre aus Neviges ist spezialisiert auf Kinder- und Babyfotos. Warum ein Termin auch mal vier Stunden dauern kann.
Sie liebt Kinder und die Fotografie. Und ist überglücklich, jetzt beides unter einen Hut zu bekommen: Nele Bähre, selbst dreifache Mutter, eröffnet am 27. Januar in der Fußgängerzone von Neviges ihr neues Studio „Foto-Atelier Bähre“ in der Elberfelder Straße 25, schräg gegenüber des „Obst-Pavillons“. Die 35-Jährige ist spezialisiert auf Kinder- und Babyfotos, schießt ausschließlich Familienbilder. Und die möglichst lebendig und gern draußen in der Natur.
„Passbilder oder Bewerbungsfotos mache ich gar nicht“, sagt die Nevigeserin. Daher sieht sich Nele Bähre auch nicht als Konkurrenz zu Fotografin Isabelle Ulrich, die nicht weit entfernt, ebenfalls in der Fußgängerzone, ihr Studio eröffnet hat. Genau genommen ist es für Nele Bähre auch kein Neustart, sondern eher ein Wiederkommen: „Ich hatte bis 2019 mein Studio in der Wilhelmstraße, hatte es dann wegen der Kinder zu uns nach Hause verlegt.“
Das neue Studio in Velbert selbst renoviert
Für die erste Zeit sei das auch der richtige Schritt gewesen. „Doch dann kamen immer mehr Leute, ich wollte einen professionelleren Rahmen. Und auch eine klare Abgrenzung von Zuhause.“ Das leer stehende Ladenlokal in der Elberfelder Straße, das sie gemeinsam mit ihrem Ehemann renovierte, entdeckte sie eher beiläufig, wusste aber sofort: Das ist es. Nicht zu groß und nicht zu klein, mit einem abgeschlossenem Raum zum Schminken.
Kleider im Romantik-Look zum Anprobieren
Wer mag, kann auch eines der zahlreichen Kleider im Romantik-Look anprobieren, alle gehalten in sanften Natur-Tönen. So ist auch das ganze Studio gehalten, kein Farbklecks weit und breit. Auch für Männer gebe es auf Wunsch entsprechende Kleidung, „aber denen ist das häufig eher egal“, sagt Nele Bähr, die betont: „Die Kleidung, das ist nur ein Angebot, man muss das nicht machen.“
Was ihr dagegen wichtig ist: „Die Leute sollen sich bei mir wohl fühlen, bei mir gibt‘s auch Kaffee und Kuchen.“ Sie lege Wert auf möglichst authentische Bilder, gerade auch bei Kinderfotos. „Man muss Kindern auf Augenhöhe begegnen, damit sie sich öffnen. Ich will sie so zeigen, wie sie sind, wild und ruhig, jedes Kind ist anders. Bei mir müssen sie sich auch nicht benehmen, nur weil man jetzt beim Fotografen ist.“
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Bloß keine „Jetzt lach doch mal Fotos“, bloß nichts Gestelltes. Daher geht Nele Bähre auch am allerliebsten mit den Kindern raus in die Natur, fährt gern, wenn es das Wetter zulässt, in Richtung Kleine Höhe. Kein besonderes Motiv wie das Schloss im Hintergrund, einfach Natur. „Ich rate den Eltern auch, vorher gar nichts von einem Foto-Termin zu sagen. Sondern nur: Wir treffen nachher Nele.“
Viele Mütter und Väter sind noch immer gerührt
Und sie will bei all ihren Fotos „Emotionen rüber bringen“,wie die Nevigeserin sagt: „Die Liebe zueinander soll sichtbar sein. Die Liebe der Eltern zu den Kindern, oder auch die zwischen den Geschwistern.“ Gerade bei Neugeborenen-Fotos – hier sind die Termine meistens drinnen im Studio – sei es ihr wichtig, Gefühle wieder zu geben. „Ich sage dann schon mal: Erinnern Sie sich noch, wie das war, als Sie ihr Baby das erste Mal gesehen haben?“ Viele Mütter und auch Väter sähen da sofort glücklich und oft auch gerührt aus. „Und diesen Moment, diesen Ausdruck, den will ich einfangen in meinen Bildern.“
Viel Zeit zum Kuscheln
Bei den Neugeborenen-Bildern sei es ihr besonders wichtig, dass sich auch die Mamas wohl fühlen. „Kuscheln, Stillen, das alles gehört dazu, so ein Termin kann dann schon mal drei bis vier Stunden dauern.“ Vorher werden die Eltern auf diesen Termin eingestimmt, da komme es auf ein Telefonat mehr oder weniger nicht an. „Seit etwa einem Jahr mache ich auch kleine drei-Minuten-Videos, da werden Ausschnitte aus dem Termin aneinander gereiht.“
Die Liebe zur Fotografie in der Schule entdeckt
Ihre Liebe zur Fotografie hat die Mutter von Mila (16), Greta (6) und Ole (3) schon während ihrer Schulzeit in der Walddorf-Schule in Langenberg entdeckt, für die Jahresarbeit wurde damals extra ein Foto-Studio in Wuppertal angemietet. „Ich hab dann mein Abi nachgemacht, hatte danach das Gefühl, irgend etwas Vernünftiges zu tun, wie man so sagt. Fotografie sollte eigentlich mein Hobby bleiben.“ Ihr Lehramts-Studium für Grundschule hat sie nie bereut. „Aber ich hab damals auch gemerkt: Das ist nicht das, was ich will.“
Nach der Geburt des zweiten Kindes spezialisierte sie sich mehr und mehr auf das Fotografieren von Kindern und Babys, nahm an Weiterbildungen teil, gibt inzwischen auch Workshops für Kolleginnen und Kollegen. Zeigt etwa anhand einer Puppe, wie das Licht am besten fallen sollte. Und freut sich jetzt auf die Eröffnung ihres Studios. „Familienfotogfarie, dafür brennt mein Herz, das erfüllt micht.“
>>>Eröffnung mit Live-Gesang
Foto-Atelier Bähre, Elberfelder Straße 25. Eröffnung am Samstag, 27. Januar, 12 bis 14 Uhr, mit Gewinnspiel, Sekt, Snacks und Fotobox.
Danach Termine nur nach Vereinbarung, Kontakt per Mail: hey@nelebaehre.de oder unter 0171 530 4337. Mehr auf www.nelebaehre.de
Bei der Eröffnung am 27. Januar singt auch Tochter Mila. Zur Einstimmung reinschauen bei www.instagram.com/milabhrmusic.