Neviges. Karnevals-Umzug in Velbert-Tönisheide: Das sind witzige Kostüme, liebevoll dekorierte Wagen und fröhliche Narren. Wir zeigen viele Fotos
Die beste Nachricht beim Karnevalsumzug Tulpensonntag in Velbert-Tönisheide: Nach Jahren spielte endlich auch das Wetter mal mit, bei vorfrühlingshaft milden Temperaturen und ohne Nass von oben drehte der bunte Zug seine Runden durch Tönisheide. „Schön, dass es mal nicht regnete. Die Leuten geben sich immer eine solche Mühe“, freut sich Stephanie Belyavsky. Und wie sich die Narren wieder Mühe gegeben hatten: Das Kreativteam von der veranstaltenden „Zylinderköpp“ um Anke Groß, Stefanie Czieslek, Sarah Kinze und Nicole Raschke hatte den Festwagen in eine „Villa Kunterbunt“ verwandelt, Pippi Langstrumpf ist gleich mehrfach vertreten: „Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt.“ Angeführt wurde der Zug vom Hoppeditz Uwe Kinze.
Der Obernarr verteilte mit ansteckender Fröhlichkeit Tulpen an die Damen, obwohl seine Zeit am Mittwoch abgelaufen ist und er wieder in die Kiste muss. Karsten Schulz, Vorsitzender der Hardenberger Schützen, ist ebenso bei der Karnevalsgesellschaft Urgemütlich aktiv. Als Ballonclown modellierte er im Vorbeigehen kleine Tiere, die er an die Kinder verteilte, und die hatten einen riesigen Spaß an den putzigen Figuren. Der Nachwuchs freute sich vor allem auch über die vielen, vielen Süßigkeiten, die von den Zugteilnehmern meterweit in die Massen geschleudert wurden. Um möglichst viel mitzubekommen, war Einfallsreichtum gefragt. Besonders pfiffig: Die vierjährige Nina hatte ihren Puppenwagen zum Sammelfahrzeug umfunktioniert: „Das werde ich heute nicht alles aufessen“, versichert sie ihren Eltern, die diese Nachricht dann doch etwas beruhigte.
Fotogalerie: Viele Bilder vom „Zoch“ auf Tönisheide
Karnevals-Umzug der KG Zylinderköpp in Tönisheide
Clowns und der Highlander feierten in Velbert-Tönisheide
Und wie es sich für Tulpensonntag auf Tönisheide gehört, hatten sich die meisten Zuschauer am Straßenrand verkleidet. Melanie Riebe trat als Zirkusdirektorin auf und zeigte auf ihren Mann, der sich nach Bonbons bückte: „Meinen Clown habe ich auch mitgebracht.“ Das war es dann aber auch mit dem Zirkuspersonal: Die Kinder hatten sich in einen Engel und eine Star Wars-Figur verwandelt. „Ab einem gewissen Alter kann man die Kinder nicht mehr überreden.“ Stefan Schmahl kam als Highlander daher. Warum gerade dieses Kostüm? „Ich sah im Fernsehen einen Film, in dem Mel Gibson diese Rolle spielte. Da ich so aussehe wie der, habe ich mich so kostümiert.“
Ein Anzug aus hunderten kleiner Lappen
Jupp Schmitz brachte die alemannische Fastnacht ins Niederbergische. Sein Anzug bestand aus hunderten von Lappen. „Die habe ich alle selber ausgestanzt und zusammengefügt. Das dauerte rund ein Dreivierteljahr. Die Maske habe ich auch selber gemacht, und die Schellen hab ich auch zusammengeschweißt.“ „Die Kostüme kosten eine Menge“, weiß Conny Schmitz, die als Piratin zuvor ihren Mann zuvor beim Umzug in Langenberg begleitet hatte. Dort hatte auch die Feuerwehr ihren „Einsatz“. Mit der Kinder-, Jugendfeuerwehr sowie Haupt- und Ehrenamt warben die Helfer in der Not um Nachwuchs. Die SV Union hatte ebenfalls ihre Jugend in den Zug eingereiht.
Ein großer Spaß war der Umzug auch für die Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufen der Grundschule Tönisheide. „Für die Kinder ist das immer ein Erlebnis“, weiß Lehrerin Sabine Montesinos. „Einige sagten mir am Schluss, sie hätten nicht gedacht, dass es so anstrengend ist, Kamellen zu werfen.“ Nachdem sich der Zug auflgelöst hatte, blieben die Narren noch lange in Feierlaune. Auf dem Kirchplatz versorgten die Zylinderköppe die Besucher mit Bier, Wein, Sekt oder auch einem Schnäpschen, vor dem Bratwurststand bildete sich eine lange Schlange, in der sich die Kostümierten gerne einreihten.
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Und dann heißt es natürlich wie in jedem Jahr: Töttern auf Tönisheide. Denn Tulpensonntag trifft man hier Leute, die zum Teil schon seit Jahren nicht mehr hier wohnen, aber zu diesem gemütlichen Umzug immer gerne wiederkommen. Melanie Winter aus dem Vorstand der Zylinderträger kümmert sich derweil um Nachschub. Sie ist sichtlich im Brass, hat ordentlich zu tun, aber dennoch Spaß dabei: „Wahnsinnig, wie viele Besucher gekommen sind, ich bin überwältigt.“
>>> Viele gekrönte Häupter waren eingeladen
Neben den Velberter Tollitäten Fabio I und Sina I sowie dem Kinderprinzenpaar Finn II und Nyla I fuhren weitere gekrönte Häupter im Zug mit.
Die KG Große Velberter hatte die Carnival Queen Jordan und ihre Prinzessinnen aus der englischen Partnerstadt Corby eingeladen.