Neviges. Die KG Zylinderköpp schlägt Alarm: Wenn sich nicht genügend Helferinnen und Helfer finden, fällt der beliebte Karnevalszug am Tulpensonntag aus.

„Der Spuk ist vorbei, Tönisheide ist wieder frei“, so lautet in diesem Jahr das Motto auf dem Umzugswagen der KG Zylinderköpp, die das Narrentreiben in Velbert-Tönisheide traditionell veranstaltet. Mal machte Sturm den Narren einen Strich durch die Rechnung, mal die Corona-Pandemie. Doch endlich soll am Tulpensonntag, 19. Februar, auf dem Kirchplatz und am Straßenrand wieder gefeiert werden. „Es geht wieder los“, sagt Melanie Winter, Präsidentin der „Zylinderköppe“ begeistert. „Die Tönisheider freuen sich schon“. Was Melanie Winter allerdings Sorgen macht: „Wir brauchen dringend Unterstützung, und zwar Radengel und auch Ordner“, so die Präsidentin, bei der alle Fäden zusammen laufen. Und sie sagt ganz klar: „Sonst ist der Zug gefährdet.“

Es fehlen „Radengel“ in Velbert-Tönisheide

Ob Bollerwagen oder selbst gebaute Kisten: Bei den Fußtruppen ist alles erlaubt, hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Ob Bollerwagen oder selbst gebaute Kisten: Bei den Fußtruppen ist alles erlaubt, hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Es fehlen acht „Radengel“, also Helferinnen und Helfer, die direkt neben dem Wagen hergehen: vier vorne an der Zugmaschine und vier am Anhänger. Sie achten darauf, dass kein Fußgänger plötzlich auf die Straße rennt, niemand gefährdet wird. „Die müssen keinen Marathon laufen, es passiert nichts Schlimmes. Es geht lediglich um zwei Stunden“, so die 51-Jährige trocken. Genau gesagt um die Zeit von 12.15 bis 14.15 Uhr: An der Milchstraße startet der Zug um 12.15 Uhr, über die Wülfrather Straße, Kuhlendahler Straße und mit dem Schlenker über Kirchstraße und Schubertstraße geht’s dann zum Kirchplatz. Hier löst sich der Zug gegen 14.15 Uhr auf. Radengel müssen also keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen, sondern lediglich gut zu Fuß und mindestens 16 Jahre alt sein.

Auch Ordner sind gefragt

Auch Schlümpfe haben in der Vergangenheit den lustigen Zug auf Tönisheide bereichert.
Auch Schlümpfe haben in der Vergangenheit den lustigen Zug auf Tönisheide bereichert. © WAZ FotoPool | Uwe Möller

Genauso nötig sind Tulpensonntag Ordner. „Da brauchen wir insgesamt 15, hier beträgt das Mindestalter 18 Jahre“, so die Präsidentin der KG Zylinderköpp. Etwa sechs bis sieben Ordner müssen mit größeren Fahrzeugen die Straßen abzusperren. „Die Wagen werden auch gestellt, die müssen nicht den Ordnern gehören.“ Auch bei den Fahrzeugen können die Zylinderköppe Unterstützung gebrauchen: „Vielleicht hat noch eine Firma einen größeren Wagen übrig oder ein Bauer einen Trecker, es muss mindestens ein Bulli sein .“ Weitere sieben bis acht Ordner sollten im Zug bei den Fußtruppen mitlaufen. Bei der Rekrutierung der nötigen Helfer gibt auch Tochter Melina ihr Bestes: „Ich frage im Freundeskreis herum, wir grasen alles ab“, so die 20-Jährige, die wie ihre Mutter dem Karneval verfallen ist.

Der Zug ist angemeldet

Die Zeit drängt, bis zum 10. Februar muss Melanie Winter wissen, auf wen sie sich am 19. Februar verlassen kann. „Ich hab den Zug bei der Stadt angemeldet, die Stadtwerke kümmern sich um Strom und Wasser auf dem Kirchplatz.“ Als nächstes steht die Fahrt nach Köln an, zum großen Kamelle-Laden. „Ein Riesending mit hohen Regalen, Wurfmaterial bis zur Decke. Da wird der Transit voll geladen“, sagt Melanie Winter voller Vorfreude, aber auch hier gilt: Kein Kamellewerfen, kein Helau, wenn Radengel und Ordner fehlen.

Engagiertes Team kümmert sich um den Wagenbau

Auch auf dem Kirchplatz, also beim Karnevalstreff, können die Zylinderköppe noch Hilfe gebrauchen. „Vor dem Bierwagen stehen alle gern, dahinter eher nicht“, meint die Präsidentin launig. Unterstützung beim Ausschenken der Getränke fehle vor allem in der Zeit von 11.11 Uhr bis zum Ende des Zuges um 14.15 Uhr. In dieser Zeit ist auch der Würstchenstand noch mau besetzt. „Danach gibt’s keine Probleme, ist der Zug vorbei, haben wieder viele Zeit.“ Der Getränkestand im neuen Zelt, bei dem es Sekt, Wein und Glühwein gibt, sei dagegen gut bestückt. Gute Nachrichten gibt’s auch aus der Scheune in Kocherscheidt, hier ist das sechsköpfige Wagenbau-Team emsig bei der Sache. Nun hoffen alle, dass Tulpensonntag auf Tönisheide auch wirklich gefeiert werden kann.

>>>Kontakt per Telefon oder Online

Die dringend gesuchten Helferinnen und Helfer können sich telefonisch bei Melanie Winter melden unter 0176 243 56034 oder auf der Homepage Kontakt aufnehmen auf www.kg-zylinderkoepp.de.

Auf der Homepage können sich ab sofort auch die Fußtruppen anmelden, die beim Tulpensonntag mitlaufen wollen.

Die KG Zylinderköpp organisiert neben dem Karneval auch im Sommer die Sonnenwendfeier auf dem Kirchplatz. Neue Mitglieder sind gerngesehen. Der Jahresbeitrag beträgt 41 Euro, Paare zahlen 62 Euro.