Neviges. Mitten in Neviges erfüllt sich Fotografin Isabelle Ulrich einen Herzenswunsch. Ein Hintergrund-Motiv im Studio gefällt Kunden dabei besonders gut.

Hell ist es geworden, großzügig, mit viel Luft zum Atmen. Ein rosa Sofa, ein moderner schwarzer Zweisitzer aus Leder und ein flauschiger, dicker Teppich mitten in dem großen Raum vermitteln Behaglichkeit, hier verweilt man gern – genau das ist Isabelle Ulrich wichtig in ihrem neuen „Fotostudio Velbert Neviges“: In den Räumen der ehemaligen Buchhandlung Rüger hat sich die leidenschaftliche Fotografin „einen Traum erfüllt“, wie sie selbst sagt. Und dafür auch selbst ordentlich gerackert: „Wir haben alles selbst renoviert, neue Tapeten, der Boden ist neu, und den Dom da hinten“, dabei zeigt sie hinten auf die Wand, „den hat mein Papa gemalt“.

Das neue Studio in Velbert-Neviges hat viel Platz

Fotografin Isabelle Ulrich hat die ehemalige Buchhandlung Rüger selbst renoviert.
Fotografin Isabelle Ulrich hat die ehemalige Buchhandlung Rüger selbst renoviert. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die unverkennbare plastisch-zeltartige Silhouette des Mariendomes habe schon in den ersten Tagen nach der Eröffnung ein bisschen für Furore gesorgt, wie die 48-Jährige schmunzelnd erzählt: „Die Leute sahen das, kamen herein und ließen sich davor ablichten.“ Zur Erinnerung an ihren Besuch in der Wallfahrtsstadt Neviges. Aber was Isabelle Ulrich am meisten schätzt an ihrem neuen Standort: „Hier hab ich mehr Platz als im Siepen, zum Beispiel auch viele Möglichkeiten, einen Wohnzimmer-Look hinzubekommen. Das hebt uns ab von anderen Studios.“

Der Beruf hat sich rasant geändert

Die markante Silhouette des Mariendoms ziert als Hintergrund-Motiv eine der Wände des neuen Fotostudios.
Die markante Silhouette des Mariendoms ziert als Hintergrund-Motiv eine der Wände des neuen Fotostudios. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Seit 1995 ist Isabelle Ulrich Fotografin, nach ihrer dreieinhalb-jährigen Ausbildung hatte sie sich zunächst in der Hohenbruchstraße im Siepen selbstständig gemacht. Dass sich ihr Beruf seitdem so rasant gewandelt hat, findet die 48-Jährige sehr spannend. „Ich kenne ja noch die Dunkelkammer-Zeit.“ Einer Ära, der sie nicht hinterher jammert. „Durch die Digitalisierung habe ich jetzt viel mehr Möglichkeiten.“ Beispielsweise beim Familienbild, wenn da das kleinste Kind gerade mal nicht so toll aussehe und herum zappele, aber der „Rest“ der Familie nicht zu toppen sei, dann könne den Nachwuchs „ganz einfach einbauen“.

Aktfotos als Weihnachtsgeschenk

In der ehemaligen Buchhandlung Rüger ist nicht nur auf den ersten Blick viel Platz, es gibt auch Rückzugsmöglichkeiten, etwa für Aktfotos. „Die laufen das ganze Jahr gut, auch jetzt zu Weihnachten als Geschenkidee für den Partner oder die Partnerin.“ Ansonsten biete sie hier das gesamte Spektrum ihrer Zunft an: „Hochzeiten, Familienfotos, die werden auch nach wie vor sehr gerne verschenkt, dann Babybilder und natürlich Bewerbungsfotos“, zählt die 48-Jährige auf.

Neue Entwicklungen machen ihr Spaß

Letztere gehörten neben Passbildern zum „Tagesgeschäft“, da erwarte man jetzt in Kürze die nächste Führerschein-Umtauschwelle. „Da ist super praktisch, weil die Stadtverwaltung ja nur 100 Meter weiter weg ist“, erläutert die Fotografin, die als eines von 1600 Fotostudios bundesweit volldigitalisierte Passfotos mache. „Technische Neuerungen fand ich schon immer gut, da hatte ich immer schon Spaß dran. Als nächstes setzte ich mich jetzt mit künstlicher Intelligenz auseinander.“

Profis brauchen ein Gefühl für Menschen

Aber was eine gute Fotografin, einen guten Fotografen vor allem auszeichne, das unterliege keiner Mode, keinem Trend. Und sei auch durch ausgeklügelte Technik nicht zu ersetzen, sagt Isabelle Ulrich nach kurzem Nachdenken: „Fingerspitzenspitzengefühl. Ja, man braucht ein gutes Gefühl für Menschen.“ Um dem Menschen gerecht zu werden, ihn so abzubilden, wie er ist. „Ich hab auch schon mal Lust, mehr heraus zu kitzeln, wenn etwa jemand eher schüchtern ist, dann animiere ich gern zu mehr Lockerheit.“

Und auch die persönliche Beratung sei immens wichtig, gerade bei Bewerbungsfotos: „Im Medizinbereich, da wähle ich gern einen blauen Hintergrund. Und ruft jemand vorher an, erkundige ich mich kurz, um welchen Job es geht.“ Denn auch da sei der berühmte erste Eindruck entscheidend. „Bei einem Manager sag ich auch schon mal: Nicht das Jackett vergessen.“

>>>Öffnungszeiten

Fotostudio Velbert Neviges, Elberfelder Straße 40, geöffnet Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Samstag von 9.30 bis 13 Uhr. Kontakt unter 02053 84 99 021 oder 01520 66 66 001 oder per Mail:

Mehr Information im Netz auf www.viu-fotostudio.de