Langenberg. Die Vormerkliste im Velberter Rathaus ist schon lang für das neue Wohngebiet in Langenberg. Die TBV beginnen bald mit der Erschließung.
Bis ein völlig neuer Wohnstandort komplett entwickelt und planungsrechtlich in trockenen Tüchern ist, gehen hierzulande in der Regel immer etliche Jahre ins Land. Dabei ist neues Wohnen – sowohl als Eigentum als auch zur Miete – stark begehrt und wird ungeduldig erwartet. In Langenberg tut sich da absehbar was sehr Konkretes: Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) nehmen nämlich im ersten Quartal nächsten Jahres die Erschließung des Wohnungsbaugebietes Fellershof in Angriff.
Die Erschließungsstraße wird an der Bonsfelder Straße gegenüber von Rewe Mohr ansetzen und führt von dort aus bergauf ins neue Areal. Dort ist Platz für bis zu 100 Wohneinheiten.
Hunderte Interessenten bei der Stadt Velbert vorgemerkt
Vorgesehen seien frei stehende Einfamilienhäuser, ferner Doppel- und Reihenhäuser sowie Geschosswohnungsbau, erläuterte Daniel Hasenkamp auf Anfrage der WAZ. Die definitive Mischung stehe noch nicht fest, „es gibt aber grundsätzlich schon mehrere 100 Interessenten auf der Vormerkliste“. Das endgültige Vermarktungskonzept solle 2025 stehen, kündigt der für Entwicklung und Vermarktung von Gewerbe- und Wohnbauflächen zuständige Mitarbeiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing an. Das hänge auch von Entwicklung und Fortschritt der Erschließungsarbeiten ab.
Erschließung zusammen mit den Stadtwerken
Für diese TBV-Maßnahme sind insgesamt 9,4 Millionen Euro angesetzt. „Die Ausschreibung geht voraussichtlich im November raus“, schildert Olaf Rakowski den Ablauf, der sich über maximal drei Jahre erstrecken werde. Zunächst würden die Baustraße hergestellt und in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Velbert, die das Wohngebiet auch mit Breitband bzw. Glasfaser versorgen, die Ver- und Entsorgungsleitungen für Strom und Wasser gelegt, so der TBV-Geschäftsbereichsleiter Technische Infrastruktur.
Getrennte Kanäle
Die „richtige“ Straße – 540 Meter durchgehend sowie zwei Stiche mit je 75 Metern – nebst der Gehwege werde nach dem Abschluss der Wohnbebauung gebaut. „Wir arbeiten dort mit einem Trennkanal-System“, sagt Rakowski, führen also Regen- und Schmutzwasser separat. Für das Niederschlagswasser werde im oberen Teil ein Versickerungsbecken geschaffen, der untere Teil entwässere in den Deilbach.
Toplage und klimaneutral
In direkter Nachbarschaft des Wohnungsbaugebietes Fellershof liegen eine Kleingartenanlage und ein Mischgebiet, fließt außerdem der Felderbach vorbei. Jörg Ostermann spricht von einer „Toplage“, verweist auf die nah gelegene Kita und Schule sowie den Supermarkt. Zudem werde das Ganze klimaneutral, sagt der Baudezernent, denn die Wohneinheiten würden zentral mittels Geothermie beheizt: „Die Stadtwerke Velbert werden dieses Nahwärmenetz auch betreiben.“
Bis zu 800 Quadratmeter groß
Die Stadt Velbert hat das Areal, dessen Form grob gesagt einer großen Öse ähnelt, vor gut 20 Jahren von privat gekauft; sie wird dann auch die zwischen 200 und 800 qm großen Grundstücke vermarkten. Der Bebauungsplan Nummer 131 „Fellershof“ ist seit 2017 rechtskräftig. Die Brutto-Fläche umfasst 41.600 und die reine Bebauungsfläche 22.500 qm; 4500 qm sind als Mischgebietsfläche für städtische Zwecke reserviert.
Gebiet effektiv nutzen
Der Haupt- und Finanzausschuss habe vor wenigen Monaten die Erschließung beschlossen, berichtet Daniel Hasenkamp. Zudem sei der städtebauliche Entwurf angepasst worden, um das Gebiet besser bzw. effektiver fürs Wohnen zu nutzen, so wie es auch im aktuellen Wohnungsbauprogramm der Stadt Velbert vorgesehen sei, und um auch sozial geförderte Wohnungen zu ermöglichen. Bislang werde das Gelände rein landwirtschaftlich genutzt. Hasenkamp: „Der Pächter fährt in diesem Jahr seine letzte Ernte ein.“
>>> Erschließung Wilhelmshöhe beginnt ebenfalls 2024
Velbert hat derzeit zwei Wohnungsbaugebiete, für die rechtskräftige Bebauungspläne existieren. Beide Areale liegen in Langenberg.
Neben Fellershof ist das die Wilhelmshöhe. Die Stadt hat dort 2019 das letzte Grundstück erworben. Nach jetzigem Stand sind 22 Baugrundstücke möglich. Die Erschließung soll Ende 2024 beginnen.