Velbert-Mitte. In Velbert-Mitte liegen zurzeit insgesamt elf Flächenentwicklungen an. Der Großteil der Projekte dient dazu, neuen Wohnraum zu schaffen.

Im Planungsamt gibt’s eine interessante, farbig gestaltete Karte, die die Flächenentwicklung und -planung in Velbert-Mitte seit der Jahrtausendwende darstellt. Sie zeigt, dass Projekte im Außenbereich quantitativ eher die Ausnahme sind. Wohnungsbau etwa passiert vielmehr zum Großteil dort, wo zuvor bereits gewohnt wurde oder aber vorher Gewerbe angesiedelt war.

Wohnen folgt oft auf Wohnen

„Ich war selbst positiv überrascht“, sagt Heike Möller. Als Beispiele für eine Wiedernutzung nennt die Amtsleiterin die Bereiche Nordpark und Nelkenweg, beim Areal der Gießerei Woeste folgte Wohnen auf Industrie/Gewerbe, und an der Talstraße – zuvor Gießerei August Engels – wurde ein modernes Gewerbegebiet geschaffen. Bliebe noch der Fall eines aufgegebenen Sportplatzes (Kastanienallee), der nunmehr für Kita, Schule und Wohnen genutzt wird bzw. werden soll.

Stadtplaner für Bezirk Mitte

Die aktuellen Flächenentwicklungen – der für den Bezirk Mitte zuständige Stadtplaner Björn Leißner listet elf in Umsetzung bzw. noch in Planung/Aufstellung auf – verfolgen bis auf zwei Ausnahmen das Ziel, neuen Wohnraum zu schaffen. Eine Ausnahme ist ein Auto-„Waschpark“ an der Metallstraße in Nachbarschaft von „Obi“.

Öffentlichkeit wird an Planung beteiligt

Zu zwei der genannten Bauleitplanverfahren findet in Kürze eine öffentliche Bürgerbeteiligung statt. Es geht um den Bebauungsplan Nummer 629.01 „Zur Dalbeck“ und den Bebauungsplan 718.01 „Autowaschanlage Metallstrasse“. Ein weiteres Thema ist der Plan 604 „Friedrich-Ebert-Strasse“. Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 26. 2., um 17 Uhr im Rathaus, Saal Velbert, Thomasstrasse 1.

Die Verwaltung erläutert dort zunächst jeweils die Ziele und Zwecke der Planung; anschließend können sich die Bürger dazu äußern und die Planungsvorschlage erörtern.

Das mit Abstand umfangreichste Vorhaben will „Sahle Wohnen“ mit rund 100, vermutlich sozial geförderten Wohneinheiten plus einer Tagespflege in dem Quartier zwischen Nord- und Sternbergstraße stemmen. Im Bereich Fliederbusch/Ilexweg – Bebauungsplan „Am neuen Stinder“ – entwickelt „TenBrinke“ aktuell ein Wohngebiet mit ca. 30 Einfamilienhäusern. Nahezu komplett ist „Am Schnappstüber“ die Bebauung des ehemaligen Autohaus-Geländes mit annähernd 40 Einfamilienhäusern durch die „Deutsche Reihenhaus AG“.

Vom Kerngebiet zum Wohngebiet

„TenBrinke“ erichtet in der oberen Flandersbach rund 30 neue Einfamilienhäuser.
„TenBrinke“ erichtet in der oberen Flandersbach rund 30 neue Einfamilienhäuser. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Das Unternehmen ist auch im Bereich Zur Sonnenblume/Hardenberger Straße aktiv, wo eine früher als Fest- bzw. Kirmesplatz festgesetzte Fläche überplant worden ist. Auf dem nördlichen Teil entstehen ca. 24 Einfamilienhäuser. Beim Bebauungsplan 611 „Friedrich-/Bahnhofstraße“ (Heka-Center) soll die Möglichkeit eröffnet werden, dass auf der Fläche ein höherer Wohnungsanteil entstehen kann. Das Ganze geht einher mit einer Änderung von Kerngebiet zu einem urbanen Wohngebiet, Sanierung der bestehenden Wohnnutzungen, Schaffung von neuen Wohnungen in den Obergeschossen und Neuordnung der Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss. Bei der Entwicklung an der bereits erwähnten Kastanienallee geht es neben der fünfzügigen Grundschule, Sporthalle und Kita um ein Volumen von etwa 30 bis 40 neuen Wohneinheiten.

Mehr- statt Einfamilienhäuser

Der Bebauungsplan „Hedwigstraße“ beinhaltet die Umsetzung einer Mehrfamilienhausbebauung im Bereich Hildegard-/Hedwigstraße. Laut Fachverwaltung will die „Exklusiv Wohnbau GmbH“ auf einem freien Grundstück in drei Blöcken, so Leißner, cirka 30 Wohneinheiten schaffen. Südlich der Von-Behring-Straße war ursprünglich eine Bebauung mit Einfamilienhäusern vorgehen. In dem ganz alten Plan war das Areal noch für so genannten Gemeinbedarf ausgewiesen. Nunmehr denkt man dort an eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern, die insgesamt etwa 70 Wohnungen umfassen. Ein vergleichsweise kleiner Bebauungsplan ist „Zur Dalbeck“: Er beinhaltet lediglich zwei weitere Einfamilienhäuser auf einem schon bebauten Grundstück.

Und zum Schluss das mit brutto 25 Hektar allergrößte Areal: Über das geplante und heftig umstrittene Gewerbegebiet „Große Feld“ entscheidet am 3. März der Rat.