Neviges. Das Ehepaar Duske aus Velbert-Neviges feiert Diamanthochzeit. Ihre Liebe kam vor mehr als 60 Jahren wie der Blitz – das wissen beide noch genau.
Liebe kann so einfach sein – jedenfalls, wenn Brunhilde und Horst Duske aus Velbert-Neviges ihre Geschichte erzählen. Abends kennengelernt, am nächsten Tag schon mal bei den zukünftigen Schwiegereltern die Lage gepeilt: Horst Duske ist ein Mann der Tat, der nicht lange fackelt. Am 26. Juli 2023 hat das Paar Diamanthochzeit, vor 60 Jahren gaben sie sich erst im Rathaus in Neviges und dann in der Stadtkirche das Ja-Wort. Gefeiert wird kommenden Samstag mit der Familie in den eigenen vier Wänden in jenem Haus an der Asbrucher Straße, in dem Brunhilde Duske auch aufgewachsen ist.
Ob sie sich noch erinnern, wann sie sich kennengelernt haben? Da muss der 85-Jährige nicht groß überlegen – welch eine Frage! „Das war der 16. Mai 1959 in der Gaststätte Brasse in Wülfrath. Da ging man damals hin zum tanzen.“ Auch Brunhilde Weyers, wie die Jubilarin damals mit Mädchennamen hieß, schaute an jenem Abend mit einer Arbeitskollegin bei „Brass“ vorbei – und Amors Pfeil traf schnell. „Er war ziemlich korpulent, stattlich. Das gefiel mir“, erinnert sich Brunhilde Duske (82). Und ihr späterer Ehemann? Der war sofort hin und weg – nicht nur von den langen, schwarzen Haaren „Wenn Sie eine schöne Frau sehen, was denken Sie dann?“, fragt Horst Duske und lächelt schelmisch.
Schnell die Eltern der Zukünftigen in Velbert-Neviges kennengelernt
Dann ging alles ganz schnell. „Ich habe sie am nächsten Tag besucht, da hab ich auch ihre Eltern kennengelernt.“ Die Frage, nicht zusammen zu bleiben, die habe sich gar nicht erst gestellt. Und dass er nicht nur bei seiner Brunhilde, sondern auch bei den künftigen Schwiegereltern einen Stein im Brett hatte, habe er schnell gemerkt. „Ich hab ja auch immer gearbeitet, Tiefbau, Straßenbau, Eisengießerei, ich konnte viel.“ Arbeitsam wie auch seine Frau, die 40 Jahre lang in der Schloss-Firma Niederdrenk beschäftigt war.
Die Biographie des Bräutigams ist ein Stück deutscher Geschichte
Ja, an ihren großen Tag vor 60 Jahren denken sie beide gern zurück, und dass der Brautstrauß aus roten Nelken und weißem Schleierkraut damals nicht in die Festgesellschaft geworfen wurde, sondern auf dem Friedhof weiter blühte, hat folgenden Grund: Der Vater des Bräutigams war erst wenige Monate zuvor gestorben.
Horst Duskes Biographie ist ein Stück deutscher Geschichte. „Ich bin in Hinterpommern geboren, mein Vater war im Krieg.“ Die Mutter verstorben, beim Einmarsch der Russen sei ein Teil der Geschwister verschleppt worden. „Ich und meine Schwester sind nach Thüringen geholt worden, von wem genau, weiß ich gar nicht. Da kamen wir ins Heim.“ Der Vater, der mit einem Lungenstreckschuss in Langenberg im Lazarett lag, habe ihn und seine Schwester später durch den Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes wiedergefunden. „Da war ich acht Jahre alt, aufgewachsen sind wir beim Bauern Papenhoff, da hatte mein Vater auch Arbeit gefunden.“
Spitz Ben passt auf Haus und Menschen auf
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Wenn sie an ihre ersten Ehejahre denken, „das war Arbeit, Arbeit, man hatte ja nichts“. Dafür gönnen sich die Duskes jetzt schöne Reisen, kommen gerade von einem dreiwöchigen Norwegen-Trip zurück. Nächstes Jahr steht eine Kreuzfahrt rund um England und Schottland an. Horst Duske liebt neben seiner Frau die Hochseefischerei, das Angeln in der Ruhr und seinen Fischteich im Garten, gemeinsam halten sie das Grundstück mit den prächtigen Blumenbeeten und der großen Wiese in Schuss – da fühlt sich auch Spitz Ben wohl. Der passt auf und wird jeden lautstark begrüßen, der Samstag zur Diamanthochzeitsfeier kommt.
>>>Diamantpaare in Velbert
Nach Auskunft der Stadt feiern im Jahr 2023 voraussichtlich 142 Ehepaare Diamanthochzeit.
Auf Wunsch überbringt eine Vertreterin oder ein Vertreter der Stadt persönliche Glückwünsche, Blumen und einen Präsentkorb im Wert von 50 Euro.