Neviges. Ein Hausbesitzer in Velbert-Neviges hat wegen Vandalismus Sorge um seine Mieter. Warum er nach dem letzten Vorfall die Polizei alarmierte.

Gerd Riedel, Besitzer des Hauses Elberfelder Straße 38 mitten in der Fußgängerzone von Velbert-Neviges, ist mit seinem Latein am Ende. „Ich rege mich ja seit zwei Jahren regelmäßig auf und auch wieder ab. Müll auf der Treppe, Krach am Abend, alles nicht schön. Aber das hier, das ist eine andere Nummer, das ist gefährlich. Man hat ja auch eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mietern.“ Deren Sicherheit sieht Riedel gefährdet und hat wegen Vandalismus Anzeige bei der Polizei erstattet.

Vandalismus in Velbert-Neviges: Die Stütze am Durchgang zum Kirchplatz wurde beschädigt. Der Hausbesitzer erstattete Anzeige gegen Unbekannt.
Vandalismus in Velbert-Neviges: Die Stütze am Durchgang zum Kirchplatz wurde beschädigt. Der Hausbesitzer erstattete Anzeige gegen Unbekannt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Das Haus Elberfelder Straße 38, das ist das Haus, an dem der Treppendurchgang hoch zum Kirchplatz liegt. Steht man auf dem Brunnenplatz, ist links eine Fußpflege-Praxis. Hier hatte Friseurmeister Riedel bis 2009 seinen Salon, später gab es hier Oldtimer zu bestaunen sowie ein kleines Friseurmuseum. Rechts des Aufgangs ist ein Reformhaus, die Häuser stehen unter Denkmalschutz. Zwei kräftige Stahlrohre rechts und links stützen den Durchgang, sie haben eine dicke Beton-Ummantelung. Und die ist bei der rechten Stütze im unteren Bereich erheblich beschädigt. „Ich habe bei der Polizei Anzeige erstattet gegen Unbekannt“, sagt Riedel, der sich schon länger um das Wohl seiner Mieter sorgt. So habe er vor Monaten auch einen Brandfleck in dem Durchgang entdeckt. „Da, sehen Sie, da hat doch jemand herum gekokelt“, sagt Riedel und zeigt auf eine dunkle Stelle oben an der Decke.

Vermieter ärgert sich über Müll in Velbert-Neviges

Vermieter Gerd Riedel ärgert der Zustand der Treppe. Auf den oberen Stufen, hier nicht sichtbar, lag an diesem Vormittag auch Müll herum.
Vermieter Gerd Riedel ärgert der Zustand der Treppe. Auf den oberen Stufen, hier nicht sichtbar, lag an diesem Vormittag auch Müll herum. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nicht gefährlich, aber ärgerlich: der Zustand der Treppe, der Riedel besonders jetzt im Sommer stört: „Das sieht hier einfach nicht schön aus. Der Durchgang zum Kirchplatz, der ist historisch, der ist doch etwas Besonderes, da gehen doch auch viele Leute durch.“ Was Riedel auf die Palme bringt, ist auch diesem Vormittag nicht zu übersehen. Da liegen auf den oberen Stufen leere Chips-Tüten, jemand hat sich seine „Capri-Sonne“ schmecken lassen und die Verpackung einfach achtlos weg geworfen. Auf den unteren Stufen fest getretene Reste von Schoko-Keksen. „Wenn den Geschäftsleuten nebenan das hier auffällt, machen die das auch schnell sauber. Aber ist ja kein Zustand“, sagt der Vermieter, der den Technischen Betrieben Velbert (TBV) ausdrücklich keinen Vorwurf macht. „Die kümmern sich ja auch. Aber wenn hier abends die Leute herum lungern, da kommt man ja nicht hinterher.“

Treppenstufen werden von den TBV gereinigt

Eine Nachfrage bei den TBV ergab: Sowohl der Kirchplatz als auch der Durchgang sind zwar Eigentum der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde, werden aber nach einer Absprache von den TBV in Schuss gehalten. Der Durchgang werde mindestens zwei bis drei mal in der Woche gereinigt, manchmal sogar häufiger. Wenn das Müll-Team gerade in der Nähe sei, also zum Beispiel am Brunnenplatz oder in der Fußgängerzone, knöpfe man sich auch mal eben die Treppe vor.

Der Kommunale Ordnungsdienst war auch schon da

Beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) der Stadt Velbert ist das Problem an der Elberfelder Straße Nummer 38 ebenfalls bekannt. Chipstüten und ähnliches einfach liegen zu lassen, sei eine Ordnungswidrigkeit und werde mit einem Bußgeld geahndet. Nur habe man bisher niemanden zur Verantwortung ziehen können, so Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach.

Anwohner beschweren sich über Ruhestörung

Der Vandalismus und der Müll auf der Treppe seien jedoch nicht das einzige Ärgernis an diesem sonst so beschaulichen Eckchen in Neviges, sagt Gerd Riedel. Vor allem im Sommer sei der Durchgang ein beliebter Treffpunkt, dagegen sei ja an sich auch nichts einzuwenden. Nur: „Meine Mieter beschweren sich über Jugendliche, die bis spät in der Nacht hier laute Musik hören. Die Polizei war schon da wegen Ruhestörung.“ Und dass es manchmal morgens streng nach Urin rieche, sei auch nicht gerade angenehm. All das ärgere ihn schon länger, so der Hausbesitzer. „Seit etwa zwei Jahren geht das so. Aber das hier, das ist eine andere Nummer“, sagt er mit Blick auf den beschädigten Pfeiler. „Wenn das Ding hier einkracht, dann gehen zwei Häuser baden.“

>>>Bei Beschwerden die Stadt kontaktieren

Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadt Velbert greift ein, wenn es Beschwerden über herumliegenden Müll gibt.

Der KOD ist entweder erreichbar per Mail an kod@velbert de oder auch telefonisch unter 02051 262500.

Müll herum liegen zu lassen, etwa Bonbonpapier, ist eine Ordnungswidrigkeit. Die Höhe des Bußgeldes richtet sich unter anderem nach der Art des Abfalls. Auch eine falsche Mülltrennung kann mit einem Bußgeld geahndet werden.

Wird durch die Müllentsorgung Luft, Boden oder Gewässer verschmutzt, handelt es sich um eine Straftat.