Neviges. In Velbert-Neviges empfangen am Wochenende 48 Kinder zum ersten Mal die Heilige Kommunion. Zwei Jungen erzählen uns, was das für sie bedeutet.
Oh ja, sie freuen sich auf ihren großen Tag, fiebern ihm regelrecht entgegen. Vittorio (8) geht kurz vorher extra noch mal zum Friseur, obwohl die Haare schon jetzt perfekt liegen. Auch für seinen Klassenkameraden Emilio (9) ist ganz klar: „Da mach ich mich schick, brauner Anzug, weißes Hemd, schwarze Krawatte, schöne Socken und schwarze Schuhe“, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Die Zwei gehören zu den Kindern in Neviges, die am Samstag und Sonntag im Mariendom das erste Mal die Heilige Kommunion empfangen. Warum Vittorio sich darauf freut? „Weil ich dann Jesus essen kann“, sagt er mit feierlich-ernster Miene, und das klingt kein bisschen despektierlich und schon gar nicht albern.
Die beiden Jungen besuchen die Sonnenschule in Velbert
Gemeinsam mit seinem Klassenkameraden Emilio – beide gehen in die 3 b der katholischen Sonnenschule – bereitet sich der Achtjährige seit dem Herbst auf diesen Tag vor. Zwei Jungs, beide hellwach, pfiffig. Still zu sitzen ist nicht so ihr Ding, und das ist auch das einzige, was ihnen in den Gruppenstunden manchmal ein bisschen schwer fiel. Wie die denn so waren? „Manchmal gut, manchmal mittel, manchmal doof“, so Emilio kurz und knapp, der bei diesem Gespräch immer mal wieder über den Klostervorplatz sprintet, ein paar Liegestütze einlegt oder eindrucksvoll seine Lieblingssportart zeigt: Kung Fu. Und der, wenn er mal still auf der Bank sitzt, ernst Sätze sagt wie: „Ich möchte den Leib Christi empfangen.“
Religiöse Orientierung ist den Familien wichtig
Ja, ihr Sohn sei sehr interessiert, hinterfrage auf seine Art auch vieles im Religionsunterricht, sagt Emilios Mutter Carolin Lopez: Daher sei es für die Familie auch keine Frage gewesen, dass Emilio zur Kommunion gehe,das gehöre einfach dazu: „Religiöse Orientierung finde ich schon wichtig.“ Meint auch Rosaria Bauduin, Vittorios Mutter. Beide Frauen engagieren sich daher auch ehrenamtlich bei der Kommunion-Vorbereitung, leiten als Katechetinnen jeweils eine Gruppe. Insgesamt 16 Gruppenstunden haben sie hinter sich, wenn ihre Söhne am Samstag das Sakrament empfangen. „Wir gehen danach mit 48 Leuten Mittag essen, ganz schön viel. Meine Mutter sagt, wie früher“, erzählt Rosaria Bauduin lachend, deren Familie ursprünglich aus Sizilien stammt. Auch Familie Lopez geht zusammen schön essen, „aber nur im engsten Kreis“, so Emilios Mutter.
In der Hostienbäckerei gab’s auch Pommes
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Und die zwei Jungs? Die sind jetzt auch ganz froh, sonntags wieder mehr Zeit zu haben, manchmal traf man sich sonntags nach der Messe in der Gruppe: „Das war bisschen blöd, man konnte nicht ausschlafen“, meint Vittorio, der sich wie sein Freund aber auch an echte Sternstunden erinnert, etwa den Ausflug nach Kevelaer: „In der Hostienbäckerei gab’s Pommes“, erzählt Emilio begeistert „und wir haben mal den Messdienern geholfen.“ Beide Sportskanonen – Vittorio ist ein Schwimm-Crack – finden es gut, im Anzug zur Kommunion zu gehen. „Ich hab keine Krawatte, die ist so lang, ich hab hier oben sowas“, meint Vittorio und greift sich an den Hals, aha, eine Fliege. „Und ich hab ganz, ganz dunkelblaue Schuhe, die leuchten.“ Jetzt muss Mama aber doch mal eingreifen: „Die leuchten nicht im Hellen oder blinken gar, die glänzen.“ Und Vittorio und Emilio, die strahlen. Toll, Kommunion.
>>>Gottesdienste im Dom
Insgesamt 48 Kinder feiern in der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens, am Samstag, 22. April, und Sonntag, 23. April, Erstkommunion.
Die Gottesdienste sind jeweils um 9.30 Uhr im Mariendom