Langenberg. Yvonne und Oliver Mittelsten-Scheidt sind mit ihrem Yogastudio in das sanierte Fabrikgebäude in der Sambeck in Velbert-Langenberg umgezogen.
Die Sanierung des Fabrikgebäudes in der Sambeck läuft auf Hochtouren, die Veränderungen sind gut sichtbar. Und nicht nur von außen rücken Handwerker dem Gebäudeensemble zu Leibe, auch im Innern hat sich Einiges getan.
Und zwar so viel, dass die ersten neuen Mieter schon eingezogen sind. Etwas schüchtern weht eine Fahne neben dem Eingang an der Rückseite des Gebäudes, leicht verloren neben dem großen Gerüst. Die Tür daneben ist offen, die Scheibe allerdings noch mit einer Folie abgedeckt.
Yogastudio befindet sich im ersten Stock
Schließlich wird drinnen fleißig gewerkelt, auch im ersten Stock, in dem Yvonne und Oliver Mittelsten-Scheidt nun mit ihrem Yogastudio „YoYoga“ untergekommen sind. Sind im Treppenhaus noch die Geräusche der Baustelle zu hören, wird es angenehm ruhig, ist die Eingangstür zum Studio erst einmal ins Schloss gefallen.
Dahinter ist alles mit Kork-Fußboden ausgelegt, angenehm warm, denn ab hier geht es nur ohne Schuhe weiter. Der Blick fällt aus großen Fenstern auf die langsam aufblühende Natur. „Man kann jetzt schon erahnen, dass im Sommer hier alles grün ist“, sagt Oliver Mittelsten-Scheidt mit einem Lächeln im Gesicht. „Besser geht es nicht für ein Yoga-Studio.“ Seine Frau ist da der gleichen Meinung: „Wir haben jetzt schon einen total schönen Arbeitsplatz. Wenn hier alles fertig ist, ist das einer der schönsten in der ganzen Stadt.“
Großer Lockdown durchkreuzt die Pläne
Ganz neu ist das Studio selbst dabei nicht, nur der Standort. Angefangen haben die beiden im September 2020, rund 200 Meter von der Sambeck entfernt an der Hauptstraße. „Das war natürlich gewagt, so am Anfang der Corona-Zeit“, erzählen die beiden. Nur: „Es gibt nie den richtigen Zeitpunkt, also haben wir es einfach gewagt.“
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Nur wenige Wochen nach der Eröffnung von „YoYoga“ – das Y steht für Yvonne, das O für Oliver – beginnt der große Lockdown, sieben Monate bleiben die Räume geschlossen. „Wir sind erst einmal ins Bodenlose gestürzt“, erinnert sich Yvonne Mittelsten-Scheidt. „Mit Angeboten über Zoom haben wir uns dann irgendwie über Wasser gehalten.“
Umzug nach dem Lockdown notwendig
Im Juni 2021 dann darf der Betrieb weitergehen. „Zuerst sehr verhalten“, erinnern sich die Yogatrainer. Die Leute zögern, sind unsicher. Erst seit Beginn dieses Jahres „kommen die Menschen wieder mehr aus sich heraus“, haben die beiden festgestellt. „Das tut gut.“
Doch das Ende des Lockdowns macht auch eine Veränderung nötig: „Als die Kurse wieder gestartet sind und auch die anderen Mieter im Haus wieder ihren Betrieb aufgenommen haben, haben wir gemerkt, wie hellhörig das Haus ist.“
Mitsprache beim Umbau
Wie praktisch, dass das Paar den neuen Eigentümer der Fabrik in der Sambeck schon länger kennt – und er auch schon mal angefragt hatte, ob sie nicht bei ihm einziehen wollten. „Nur bei der ersten Anfrage hatten wir gerade den Mietvertrag an der Hauptstraße unterschrieben. Das wäre ein bisschen unfair gewesen.“
Nun aber, da der Umzug doch nötig ist, starten die beiden eine erneute Anfrage. „Und das hat geklappt.“ Beim Umbau der Räume haben die neuen Inhaber Mitspracherecht. „Die Architektin hat uns Pläne vorgelegt“, erzählt Oliver Mittelsten-Scheidt „und wir durften dann unsere Vorschläge einbringen.“
Kurse haben schon im März begonnen
Kein Problem für Architektin Sabine Essler, erinnern sich die beiden, „sie hat unsere Ideen super umgesetzt“. Und so gibt es nun einen großen Trainingsraum, einen kleinen Vorraum mit Balkon, Sanitärräume und eine Theke im Eingangsbereich.
Die Kurse laufen schon seit März wieder, im Angebot haben die beiden verschiedene Arten von Yoga. Was seit den Lockdowns geblieben ist: „Wir bitten nun um vorherige Anmeldung“, sagt Yvonne Mittelsten-Scheidt. Das helfe bei der Planung. Wobei die Kurse fast immer stattfinden.
Los geht es ab zwei Teilnehmenden
„Ab zwei Personen legen wir los“, sagt Oliver Mittelsten-Scheidt. Wer spontan vorbei komme, könne also Glück haben. Ob nun aber eine große Gruppe trainiere oder nur eine Handvoll Leute mitmachten: Vorteile hätten beide Varianten.
„Bei kleinen Gruppen können wir mehr auf individuelle Wünsche eingehen“, sagt Inhaberin Yvonne Mittelsten-Scheidt. „In größeren Gruppen bringt jeder etwas mit ein, von dem dann letztlich alle etwas haben.“ Sie habe es in ihren zehn Jahren als Yoga-Lehrerin noch nie erlebt, „dass ich nach einem Kurs nach Hause gegangen bin und gedacht habe: Das war jetzt echt blöd, dass ich überhaupt hier war.“
Eigener Kurs für Männer
Einige Besonderheiten bietet YoYoga übrigens auch: Da wäre zum Einen ein reiner Männerkurs, und zum Anderen im Sommer ein Kurs auf dem Baldeneysee: „Das ist eine Herausforderung für die Teilnehmenden“, sagt Yvonne Mittelsten-Scheidt.
Per Stand-Up-Paddle-Board geht es aufs Wasser, die Übungen werden dann auf dem Board ausgeführt. „Das fördert das Gleichgewicht und fordert die tief liegenden Muskelschichten.“ In der Kursgebühr inbegriffen ist auch der Eintritt ins Seaside Beach – dem gemütlichen Ausklang nach dem Training steht also nichts im Weg.
Kontakt zum Studio gibt es über www.yoyoga.me oder auf Facebook.
>>>Werdegang und Selbstständigkeit<<<
Yvonne Mittelsten-Scheidt ist schon seit zehn Jahren Yoga-Lehrerin und hat lange auf Honorarbasis gearbeitet.
Ihr Mann Oliver hat erst später, 2018, angefangen und arbeitet noch hauptberuflich neben dem Betrieb des Studios.
Den Schritt in die Selbstständigkeit haben die beiden gewagt, „weil wir immer schon das machen wollten, was uns zum Blühen bringt“, sagt Yvonne Mittelsten-Scheidt.