Langenberg. Ab Mitte Januar wird der Fußweg zwischen Spange und obererer Hauptstraße freigegeben. Verzögerung durch Vertragskündigung und Neuausschreibungen.
Noch stehen die Bauzäune in der Sambeck und versperren den Zugang zum Gelände am Bach. Doch nicht mehr lange, denn die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind mit ihren Umbaumaßnahmen so gut wie fertig.
„Mitte Januar geben wir den Weg frei“, verspricht Olaf Rakowski – und schiebt ein „wird auch Zeit“ hinterher. Der Sachgebietsleiter Neubau der TBV begleitet das Projekt von Anfang an – und der liegt weit zurück: Im November 2011 begannen die Arbeiten auf dem Gelände.
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Der Weg ist komplett beleuchtet
Doch nun ist ein Ende in Sicht, zumindest für den Teil, den die TBV zu erledigen haben. Der Weg zwischen Spange und oberer Hauptstraße ist fertig gepflastert, die Beleuchtung installiert. Eine neue Mauer stützt den Weg kurz vor der Spange bachseitig, die Geländer sind montiert.
Gewerkelt wird noch dort, wo früher die Villa Köttgen stand. „Wir montieren noch eine Türe vor dem Kellergeschoss“, erläutert Olaf Rakowski. Einen Teil des alten Gewölbes konnten die TBV retten und sanieren: Dieser Teil bleibt nun als Fledermausquartier erhalten.
Säulen der Villa erhalten geblieben
Der Weg macht am Keller vorbei eine kleine Schleife, steigt leicht an Richtung Hauptstraße. Rechter Hand haben die TBV den Ort, an dem einst die Villa stand, zu einer Art Erinnerungsstätte umgebaut: Die vier Säulen, die den Balkon über dem Eingang der Villa stützten, sind erhalten geblieben – unterstützt von einer Metallkonstruktion im unteren Bereich.
„Hier kommen noch Holzauflagen auf die Betonmäuerchen“, erläutert Rakowski und zeigt auf die Umrandung der Fläche. Die ist mit gelben Steinen gepflastert, „weil die Villa in diesem Bereich gelbe Fliesen hatte“, sagt der Sachgebietsleiter.
Historie des Geländes zum Nachlesen
Eine größere Tafel am Rande zeigt historische Fotos und erinnert an die Geschichte des Geländes mit der Industriellen-Villa und den Produktionsanlagen. Ein bisschen weiter des Wegs plätschert ein Teil des Brullöh-Baches: „Den haben wir ein Stück freigelegt“, sagt Olaf Rakowski. Auch die neu gestaltete Uferböschung wächst langsam zu.
Insgesamt haben die Technischen Betriebe hier 420 Meter Weg neu angelegt – „komplett beleuchtet“, sagt Rakowski – und gemeinsam mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) den Bach auf einer Länge von gut 520 Metern renaturiert.
Langwieriger Prozess bis zum Abschluss
Warum das neun Jahre gedauert hat? „Tja“, sagt Olaf Rakowski, „der ersten Firma haben wir 2016 gekündigt, weil sie ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen war.“ Genauer gesagt: Die Firma hat ihre Arbeiten nicht fertiggestellt und zusätzlich zahlreiche Mängel produziert.
„Danach mussten wir die Maßnahmen neu ausschreiben“, fährt Rakowski fort, „mit dem Ergebnis: zu teuer.“ Also haben die TBV die Arbeiten in einzelne Bereiche gestückelt und dann jeweils neu ausgeschrieben – etwa nur für die Beleuchtung, nur für den Wegebau und nur für die Mängelbeseitigung.
Grüne Idylle am Bach
„Das zieht so einen Prozess unglaublich in die Länge“, sagt der Diplom-Ingenieur, der inzwischen eher froh ist, dass nun endlich „ein Ende in Sicht ist“. Dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen: Idyllisch plätschert der Bach dahin, links und rechts sind die Ufer inzwischen bewachsen. Und die S-Bahn stört auch nicht weiter, so leise sind die Züge inzwischen.
Fehlt nur noch eins: Das große Fabrikgebäude, das nach Auskunft von Olaf Rakowski „kurz vor dem Verkauf“ steht. Momentan sind hier vor allem Schmierereien und zerbrochene Fenster zu sehen. Aber auch hier wird schon gewerkelt. „Alles, was hier jetzt noch steht, ist denkmalgeschützt“, sagt Olaf Rakowski. Das äußere Erscheinungsbild bleibe also erhalten.
Weitere Fotos aus der Sambeck gibt es auf www.waz.de/velbert.
Mehr als neun Jahre Bauzeit
Wenn Mitte Januar der Weg für die Öffentlichkeit freigegeben wird, ist das Kapitel „Sanierung Sambeck“ zumindest für die Technischen Betriebe nach mehr als neun Jahren beendet.
Im November 2011 begann der Abriss der nicht denkmalgeschützten Gebäude, drei Monate hat das gedauert. 2013 ist der Teich entschlammt worden, dort ist nun das Regenrückhaltebecken.
Zum Jahreswechsel 2013/14 begannen dann die eigentlichen Bauarbeiten, die sich in drei Elemente gliederten: Renaturierung des Baches, Bau des Regenrückhaltebeckens und Anlage des Fußwegs.