Langenberg. Kaum ist der Tunnel in Velbert-Langenberg saniert und gereinigt, sind die Wände wieder schmutzig. Liegt das an der Ampelschaltung?

Der Tunnel der Altstadtumfahrung ist eine wichtige Verkehrsverbindung in Langenberg – spürbar vor allem dann, wenn er wegen Sanierungs- oder Reinigungsarbeiten gesperrt ist und Autos, Lkw und Busse durch die Altstadt rollen.

Bei größeren Arbeiten reinigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Straßen NRW – der Landesbetrieb ist für den Tunnel zuständig – auch gleich das Innere mit. Nur, wundert sich ein Langenberger WAZ-Leser: Danach dauert es nicht mehr lange, bis die Wände wieder schmutzig sind.

Ist die Ampelschaltung schuld?

Seine Vermutung: Weil Fahrzeuge, die aus Richtung Hauptstraße/Spange in den Tunnel einfahren oft an der Ampel an der Tunnelausfahrt „rot“ haben und dann im Tunnel warten müssen, sorgen die Abgase für die schnelle Verschmutzung der Wände. „Könnte man da nicht einfach die Ampelschaltung ändern?“ fragt er sich.

DDer frisch renovierte Tunnel in Velbert-Langenberg im August 2019. Auch die Wände sind schön sauber. Die schnelle Verschmutzung geschieht nach Auskunft von Straßen NRW aber vor allem durch so genanntes Schleppwasser
DDer frisch renovierte Tunnel in Velbert-Langenberg im August 2019. Auch die Wände sind schön sauber. Die schnelle Verschmutzung geschieht nach Auskunft von Straßen NRW aber vor allem durch so genanntes Schleppwasser © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Nachgefragt bei Straßen NRW: Liegt es an der Ampelschaltung und den wartenden Fahrzeugen, dass die Tunnelwände ruckzuck wieder dreckig sind. „Nein“, sagt Pressesprecherin Nadia Leihs. Das liege am so genannten Schleppwasser.

Verschmutztes Wasser ist die Ursache

Dabei handelt es sich um Wasser, das von Autos, Lkw und Bussen in den Tunnel „geschleppt“ wird, also bei nasser Fahrbahn von den Reifen hochgeschleudert wird. Dieses Wasser ist nicht sauber, sondern mit Staub und Gummiabrieb – sowie im Winter auch mit Streusalz – vermischt.

Dazu muss es auch nicht einmal stark regnen. Allein die Vielzahl der Fahrzeuge, die den Tunnel passieren, reicht schon aus, um auch bei nur geringer Nässe Reifen zu Wasserschleudern zu machen. Abgase, so die Sprecherin von Straßen NRW, seien also nicht für den Schmutzfilm verantwortlich.

Ampeln lassen sich nicht anders schalten

Bliebe noch die Ampelphase, denn unabhängig von der nun doch nicht verursachten Verschmutzung ist Warten im Tunnel auch nicht so schön. Allerdings, sagt Nadia Leihs, lässt sich auch da wenig machen: „Wir müssen bei der Ampelschaltung sämtliche Fahrbeziehungen berücksichtigen.“

Heißt: Nicht nur die Hauptachse Spange-Tunnel und zurück muss einbezogen werden, sondern auch die Abbiegespuren und der Querverkehr aus Haupt- und Donnerstraße. „Bei dieser Verkehrslage ist es nicht möglich, eine grüne Welle für diejenigen einzuplanen, die in den Tunnel hinein fahren.“

Einzig in Notfällen, wenn der Tunnel schleunigst geräumt werden muss, werden die Ampeln so geschaltet, dass auch alle Fahrzeuge schnell den Tunnel verlassen können.

Neues vom Naturfreibad

Ein weiteres Thema im WAZ-Lesercafé – nächster Termin ist diesen Donnerstag, 9. März um 17 Uhr – ist der Stand der Dinge zum Naturfreibad, das auf dem Gelände des Nizzabades entstehen soll. Hier haben, so die Auskunft von Stadtwerke-Sprecherin Gesa Weppelmann, erste Vorarbeiten begonnen (Vermessung/Rückbau).

Auch sei inzwischen der Planungsauftrag vergeben worden. „Mehr wissen wir im Juni, etwa, was genau der Bau dann kosten soll“, sagt Gesa Weppelmann. Dann wird es an dieser Stelle auch einen ausführlichen Bericht geben.

Zur Erinnerung: Im März 2021 war bekannt geworden, dass der Bund den Neubau eines Naturfreibades in Langenberg mit drei Millionen Euro fördern wird. Die restlichen – mindestens – 500.000 Euro, so eine Schätzung der Stadtwerke aus demselben Jahr, müssten aus Eigenmitteln finanziert werden.

>>>Nächstes Lesercafé<<<

Das WAZ-Lesercafé mit Redakteur Sascha Döring öffnet wieder am Donnerstag, 9. März, ab 17 Uhr in der Gaststätte Alt-Langenberg an der Hellerstraße 15.

Haben Sie sich über etwas geärgert oder gefreut? Möchten Sie, dass wir über ein Thema berichten, das Sie bewegt und vielleicht andere Leserinnen und Leser interessieren könnte? Oder haben Sie einen Tipp? Dann kommen Sie am Donnerstag um 17 Uhr ins WAZ-Lesercafé.