Neviges. Die Technischen Betriebe Velbert haben in Neviges mehrere große Projekte laufen bzw. startklar. Der zweite Bauabschnitt Bogenstraße ist dabei.

Ein paar Jahre war im so genannten Quartier Bogenstraße Ruhe. Aber vermutlich noch im ersten Quartal dieses Jahres geht’s dort nach dem ersten Bauabschnitt, der sich von 2013 bis Ende 2015 erstreckte, mit dem zweiten und zugleich vorletzten weiter. Dann werden dort weitere Straßen erneuert. Und noch so manches mehr.

Gesamtaufbau ist viel zu schwach

Jetzt geht’s los: Thomas Eikmeyer (li.) und Olaf Rakowski erläuterten, was die TBV aktuell in Velbert-Neviges so alles im Schilde führen. Es ist ne Menge.
Jetzt geht’s los: Thomas Eikmeyer (li.) und Olaf Rakowski erläuterten, was die TBV aktuell in Velbert-Neviges so alles im Schilde führen. Es ist ne Menge. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Nach Auskunft von Thomas Eikmeyer – der Bauingenieur ist bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) für die Bauüberwachung dieser Maßnahme zuständig – sieht der derzeit angestrebte Ablauf in dem Bereich östlich der Bogenstraße folgendermaßen aus: zuerst die Hölzerstraße, dann die Jacob-Lüneschloß- und Lukasstraße, im dritten Schritt die Gustavstraße und schließlich Zum Jahnsportplatz. Die Situation bzw. der Anlass für die umfangreichen Bauarbeiten seien genau wie beim ersten Abschnitt: „Die Oberfläche ist sehr in Mitleidenschaft gezogen, sie sieht teils wie ein Puzzle aus und es gibt unzählige Risse.“ Außerdem sei der Gesamtaufbau der Straßen für heutige Verhältnisse und Belastungen viel zu schwach.https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece

Eine Straße wird komplett gepflastert

Also macht die von den TBV bereits beauftragte Wuppertaler Firma alle Fahrbahnen und – soweit vorhanden – Gehwege neu. Die Trottoirs werden durchweg plattiert; die Gustavstraße wird als einzige komplett gepflastert. Zuvor bzw. mitunter auch parallel lassen die TBV auch Kanäle erneuern: ein Stückchen in der Hölzerstraße, zwei kleinere Abschnitte in der Lukasstraße und ein längeres Stück in der Straße Zum Jahnsportplatz. Damit nicht genug: Die Stadtwerke verlegen gleich in einem Zug überall neue Strom-, Gas- und Wasserleitungen. Die Beleuchtung wird ebenfalls erneuert.

Abgerechnet wird nach KAG

Der Berger Platz wird jetzt erst einmal gebraucht, um dort die Baucontainer aufzustellen und Material zu lagern.
Der Berger Platz wird jetzt erst einmal gebraucht, um dort die Baucontainer aufzustellen und Material zu lagern. © FUNKE Foto Services | DANIEL ELKE

Die Arbeiten sollen voraussichtlich im vierten Quartal 2022 abgeschlossen werden und kosten (ohne Kanalbauten) 2,4 Millionen Euro. An den Technischen Betrieben bleiben davon letztlich 960.000 hängen. Denn die Maßnahme wird nach dem Kommunalen Abgabengesetz (KAG) abgerechnet. Da es sich ausschließlich um Anliegerstraßen handelt, wie der TBV-Sachgebietsleiter Neubau Olaf Rakowski erklärt, kommen auf die Anlieger – genauer: auf die dortigen Grundstückseigentümer – 50 Prozent der Straßen-Kosten zu.

TBV informieren über Sperrungen

Die Bewohner müssen mit Behinderungen und Einschränkungen rechnen. Im jeweils „aktiven Baufeld“ werde es tagsüber Vollsperrungen geben, kündigt Thomas Eikmeyer an. Man werde die betroffenen Bürger aber noch anschreiben und genau informieren, bis wann sie morgens mit ihrem Auto weg sein müssten und ab wann sie wieder zurück zu ihrem Haus kommen könnten. Bei dem noch fälligen dritten Bauabschnitt vom Quartier Bogenstraße kämen zum Abschluss die Paul-, David-Peters und Teile der Bogenstraße bis runter zur Kehre sowie der Berger Platz an die Reihe. „Das wird ein fließender Übergang“, sagt Rakowski. Der Platz werde jetzt erst einmal für Baucontainer und -material benötigt.

Alte Gewölbebrücke muss ersetzt werden

Seitens der TBV gibt es in Neviges allerdings insgesamt sieben größere startende bzw. schon laufende Maßnahmen. Dazu zählt neben dem Motschenbrucher Bach, dem Domparkplatz und dem 500.000 Euro teuren Neubau der alten Gewölbebrücke unterhalb der Straße Am Marienberg, die bei einer Bauwerksprüfung aufgekippt ist und schlecht abgeschnitten hat, auch die KAG-Maßnahme Hohenbruchstraße. Sie wird im zweiten Halbjahr im unteren Teil auf 300 Meter Länge neu gemacht. 40 Prozent der Kosten für diese Haupterschließungsstraße – das entspricht in Summe etwa 530.000 Euro – müssen letztlich die dortigen Eigentümer berappen.

Erst die Fundamente der Häuser sichern

Vergleichsweise aufwändig gestaltet sich die fällige Kanalerneuerung Rommelssiepen. Dabei geht’s zwar bloß um 60 Meter, aber es sind zusätzliche Drainagen und Anschlüsse erforderlich, und bei einigen Häusern in der gepflasterten Gasse müssen Olaf Rakowski zufolge extra die Fundamente unterfangen, also stabilisiert, werden. So kommen rasch 690.000 Euro zusammen. Im zweiten Quartal soll’s losgehen, und im ersten Quartal nächsten Jahres will man fertig werden.

Anbindung an den Panoramaradweg

Die TBV legen in diesem Jahr auch eine etwa 80 Meter lange Stichstraße nebst Abwasserkanal an, um die Flächen des Bebauungsplans Nr. 518 „Leimkuhl“ zu erschließen. Diese setzt an der Nevigeser Straße an und endet in einem Wendehammer.

Von dort aus wird auch die bereits vorhandene, bislang aber lediglich geschotterte Anbindung zum Panorama-Radweg Niederbergbahn ausgebaut.