Velbert. Die TBV investieren 2023 erneut Millionen Euro in die Infrastruktur von Velbert. Einige der Vorhaben kommen auch Fahrradfahrern zugute.
In der Nordstadt bringen sie marode Straßen wieder in Schuss, im Langenhorst vergrößern sie einen Kanal um mehr als das Doppelte, und für Fahrradfahrer haben sie ebenfalls diverse Maßnahmen im Köcher: Zusammen mehr als zwölf Millionen Euro stecken die Technischen Betriebe Velbert (TBV) in diesem Jahr allein in den Bereich Kanal und Straße. Das Gesamtvolumen der ins Auge gefassten Vorhaben ist sogar noch wesentlich größer. Grundlage des Ganzen ist der Wirtschaftsplan 2023, den der TBV-Verwaltungsrat noch im alten Jahr mehrheitlich bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen hat. Die verschiedenen Projekte betreffen alle drei Stadtbezirke, ihre Kurzbeschreibung nimmt in der Vorlage gut 70 Seiten ein.
Velberter Betriebe ab 2024 wieder in „sicherem Fahrwasser“
Man werde erstmals seit dem Jahr 2016 mit einem Minus-Ergebnis in sechsstelliger Höhe abschließen, hatte Sven Lindemann in der erwähnten Sitzung ausgeführt, um jedoch postwendend eine beruhigende Perspektive aufzuzeigen. Ab 2024, so der TBV-Vorstand, komme man wieder „in ruhiges und sicheres Fahrwasser“ und werde positive Ergebnisse schreiben.
Mit den Wassermengen überfordert
Noch in diesem Monat beginnt eine „ganz ganz große Maßnahme“ im Norden Velberts. Bernd Wieneck zufolge werden im Zuge der hydraulischen Erneuerung Langenhorster Straße für gut vier Millionen Euro 420 Meter Kanal vergrößert, der den heutigen Wassermengen einfach nicht mehr gewachsen ist, und ein Staukanal auf einer Länge von 160 Metern gebaut. Die Arbeiten werden sich bis zum Jahresende erstrecken, so der zuständige TBV-Geschäftsbereichsleiter weiter, und mit abschnittsweisen Teil-Sperrungen für den Verkehr einhergehen. Weiter wird nach Abschluss der Arbeiten an dem Entwässerungskanal dort die Fahrbahndecke komplett neu gemacht. Sie weise bereits „deutliche Verschleißerscheinungen“ auf, heißt es.
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Straßen-Erneuerung im Nordpark-Quartier
Eine ebenfalls umfangreichere Geschichte mit insgesamt drei Kapiteln bzw. drei Bauabschnitten ist die Fortführung der in 2022 begonnenen KAG-Maßnahme im Nordpark-Quartier. Hier lassen die TBV die Straßen Am Kattensiepen, Am Nordpark, Am Steinmetz und Am Höfgessiepen – sie sind in einem baulich teils sogar miserablen Zustand – erneuern.
Forum taktet Maßnahme in der City
Den Zeitplan bei der Umgestaltung des Europaplatzes (III. Bauabschnitt) taktet maßgeblich eines der aktuell größten kommunalen Hochbau-Projekte. Die TBV wollen nämlich mit diesem Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und schon fertiggestellter Platzfläche nicht nur rechtzeitig zur Forum-Inbetriebnahme fertig sein, sondern bereits zur Jahresmitte. Bis dahin soll auch der Kanal im Châtelleraultweg erneuert werden. Er liegt unterhalb von Bäumen und gilt als sanierungsbedürftig.
Ein ziemlich haltbares Provisorium
„Gut Ding will Weile haben“ lautet die Devise bei zwei weiteren Vorhaben. Mit einer ersten Konzeption für den Wegebau wird wohl im April die Aufwertung der Grünanlage auf dem A 44-Tunnel Birth angegangen. „Wir wollen uns dafür zwei, drei Jahre Zeit lassen“, sagt Sven Lindemann, nennt Komponenten wie eine Aufwertung durch Spielgeräte und/oder Fitnessgeräte. Die Umsetzung passiert in mehreren Bauabschnitten; als Summe steht eine gute Million im Plan. Sodann geht’s um den DBV-Wertstoffhof in der Röbbeck. Der war Sven Lindemann zufolge mal als Provisorium gedacht, wird „sehr gut angenommen“, genügt allerdings heute nicht mehr Anforderungen hinsichtlich einer geordneten Entsorgung der unterschiedlichen Abfallstoffe. Hierzu bestehen Überlegungen, auf dem städt. Areal an der Industriestraße einen Neubau zu machen und dabei einzelne Anlagenteile möglicherweise zu übernehmen. Heuer geht es um Machbarkeits- und Planungsarbeiten; gebaut wird nicht vor 2024.
Taten fürs Radfahren in Velbert
Konkret in diesem Jahr soll hingegen die Kreuzung „Am Berg“ – also der Knotenpunkt Heiligenhauser-/Heide-/Jahnstraße – fahrradfreundlich umgestaltet werden. Er weise diesbezüglich „starke Defizite“ auf, heißt es im zugehörigen Steckbrief; die Umgestaltung sei mit dem örtlichen ADFC abgestimmt. Zweiradfahrer sind auch die Nutznießer des Förderprojektes „Die letzte Meile“. Es hat ein Volumen von 4,3 Millionen Euro, 2,5 fließen als Fördergelder. Los geht’s mit der Radwegeverbindung Metall-/Industriestraße/Sportzentrum sowie Richtung Obi-Kreisel und auch Bahnhofstraße. Das voraussichtliche Bauende notieren die TBV mit dem vierten Quartal 2024.
>>>Wegebau im Park geht weiter
Als Dauer-Projekt bezeichnen die TBV-Leute intern den Wegeneubau im Herminghauspark. Dort wird abschnittsweise der vor allem an den Rändern ausgebrochene Belag gegen hoffentlich langlebigen wasserdurchlässigen Asphalt ausgetauscht.
In den Park bzw. seine Wege werden jetzt noch einmal rund 843.000 Euro gesteckt. Sven Lindemann: „Wir hoffen, dass wir das 2025 abgeschlossen bekommen.“