Velbert. Unter dem Motto „Neubau nach Abriss“ knöpfen sich die Technischen Betriebe Velbert mehrere Spielplätze vor. Ein Problem sind die Lieferzeiten.

Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) werden gemeinhin, und auch durchaus zutreffend, mit Abfall und Wertstoffen, mit Abwasser und Straßenreinigung in Verbindung gebracht. Aber die TBV-Leute kümmern sich ebenso um Grünflächen, Friedhöfe und den Wald – und um ihre rund 120 Spielplätze. In diesem Jahr werden gleich vier bestehende komplett abgerissen, anschließend neu gebaut und angelegt. Die Maßnahmen sind im TBV-Wirtschaftsplan 2022 aufgelistet, der ein Volumen von 20 Millionen Euro hat. Zudem gibt es dort einen Posten in Höhe von 50.000 Euro für den Austausch von Spielgeräten, die nicht mehr repariert werden können, bzw. für das Aufstellen zusätzlicher, wo Bedarf besteht.

Fördermaßnahme in der Innenstadt von Velbert

Im Bereich der Spielschlange „Bunti“, an der Jona seinen Spaß hat, wird der Fallschutz erneuert.
Im Bereich der Spielschlange „Bunti“, an der Jona seinen Spaß hat, wird der Fallschutz erneuert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

In Velbert-Mitte geht’s zum Frühjahr hin mit dem Spielplatz Am weißen Stein los, dessen ca. 1000 qm zuletzt zu etwa einem Drittel von der benachbarten Baustelle okkupiert waren. Er ist schon nahezu abgeräumt, wird neu gegliedert und soll u. a. aufwändigere Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen bekommen. Nach Auskunft von Dennis Schieferstein ist der Platz vornehmlich für „eher kurze Zwischenstopps und Aufenthalte“ gedacht. Die Kosten in Höhe von 145.000 Euro würden zu 80 Prozent im Zuge der Innenstadtentwicklung gefördert, so der im Bereich Grünflächen/Friedhöfe fürs Planen und Bauen zuständige TBV-Mann. Der Förderbescheid liege seit Dezember vor.

Drei Projekte in Neviges geplant

Im Stadtbezirk Neviges stehen drei Anlagen auf der Agenda. Die am Schanzenweg gegenüber der Skateranlage hat Schieferstein zufolge ordentlich an Zulauf gewonnen, seit der benachbarte Sportplatz Siepen hergerichtet und dort eine Fitness-Anlage unter freiem Himmel geschaffen worden sei. Der Spielplatz wird nach der Sommersaison gesperrt, dann abgerissen und über den Jahreswechsel hinweg neu gebaut. Die Neugestaltung werde auf die Altersstruktur der Nutzer – Kinder und jüngere Jugendliche – zugeschnitten, heißt es (200.000 Euro).

Kantstraße startet im dritten Quartal

Franziska Hübner und Dennis Schieferstein gehören zum TBV-Geschäftsbereich Grünflächen/Friedhöfe.
Franziska Hübner und Dennis Schieferstein gehören zum TBV-Geschäftsbereich Grünflächen/Friedhöfe. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Für etwa die Hälfte dieser Summe richten die TBV im zweiten Halbjahr den ca. 600 qm großen Spielplatz Kantstraße vollständig neu her. Die Arbeiten sollen im dritten Quartal starten und ein Jahr später fertig werden. In der dortigen Siedlung, sagt Schieferstein, sei derzeit ein Generationswechsel angesagt. Die Neubausiedlung im Bereich Wimmersberger Straße werde einen eigenen Spielplatz bekommen, den deren Projektträger baue.

Die Seilpyramide bleibt stehen

Auf dem Spielplatz Titschenhof, in dessen Umfeld mehrere Mehrfamilienhäuser stehen und dementsprechend viele Menschen leben, wollen die TBV die Seilpyramide erhalten, weil dieses Klettergerüst „einfach gut ist“. Hingegen hätten die übrigen Spielgeräte „die besten Jahre hinter sich“, berichtet Franziska Hübner. Sie ist Geschäftsbereichsleiterin Grünflächen/Friedhöfe. Die 600 qm umfassende Anlage kommt im ersten Vierteljahr an die Reihe und soll im Verlauf des dritten Quartals wieder eröffnet werden (70.000 Euro).

Zehn bis 15 Jahre Lebensdauer

Wer neue Spielgeräte anschaffen und aufstellen will, braucht vor allem Geduld: Drei Monate Lieferzeit sind mittlerweile durchaus üblich.
Wer neue Spielgeräte anschaffen und aufstellen will, braucht vor allem Geduld: Drei Monate Lieferzeit sind mittlerweile durchaus üblich. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Die Lebensdauer der Geräte beträgt etwa zehn bis 15 Jahre“, sagt Hübner. Reine Stahlkonstruktionen hielten auch länger, hingegen aus Holz gefertigte merklich kürzer. Ein kompletter Umbau von Spielplätzen hänge davon ab, in welchem Umfang und mit welcher Intensität der jeweilige Spielplatz genutzt werde. Ein weiterer Aspekt sei die Umgebung. So habe man z. B. die Anlage Teller Hof an das Neubaugebiet angepasst.

Kontrolleure reparieren auch

„Wir wissen durch unsere Spielplatz-Kontrolleure, wo viel los ist“, erzählt Dennis Schieferstein. Die vier Mitarbeiter klapperten binnen zwei Wochen sämtliche Spielplätze ab, erledigten auch kleinere Reparaturen. Ein wachsendes Problem seien allerdings die Lieferzeiten für Geräte: „Zwölf Wochen sind mittlerweile keine Seltenheit.“ Und eines stellten die TBV immer wieder fest: „Je schlechter ein Platz in Schuss ist, umso eher wird er das Ziel von Vandalismus.“

Wegebau und neuer Fallschutz

Zwei weitere, kleinere Maßnahmen sind in Velbert-Mitte geplant. So muss am Spielplatz Brangenberg der Weg gepflastert werden, der wegen des Baus der Kita durch die Wobau verlegt werden musste.

In der Innenstadt wird „Bunti“, die Spielschlange, im Bereich der Blumenstraße für 40.000 Euro mit einem neuen Fallschutz versehen.