Neviges. Bund und Land stellen 8,5 Millionen Euro in Aussicht, um Neviges attraktiver zu gestalten. Die Stadt Velbert legt mit mehreren Maßnahmen los.

Auch in Zeiten der Corona-Krise gibt es noch gute Nachrichten. Bund und Land stellen insgesamt 8,5 Millionen Euro in Aussicht, um Neviges wieder lebenswerter und attraktiver zu gestalten. Aus dem Städtebauförderprogramm fließen schon jetzt 237.000 Euro verbindlich. „Damit fällt der Startschuss für das Integrierte Handlungskonzept, jetzt kann es richtig los gehen. Wir freuen uns sehr“, sagt Planungsamtsleiterin Heike Möller, der die Begeisterung anzumerken ist. Auch, wenn jetzt mit 237.000 Euro zunächst nur ein Teilbetrag fließe, sei es sicher, dass auch der dicke Batzen noch komme. „Es werden bei diesem Programm nie einzelne Maßnahmen gefördert, sondern nur ganze Pakete.“ Da jetzt erst einmal eine Teilsumme fließe, seien Bund und Land in der Verpflichtung. „Wir sind begeistert, dass es jetzt richtig abgeht, 237.000 Euro sind ein toller Anfang.“ Findet auch ihre Kollegin Elisabete Lopes, die im Bereich Stadtentwicklung zuständig für Neviges ist und bei dem letzten Entwirf des Integrierten Handlungskonzeptes maßgeblich mitgearbeitet hat.

Altstadt hat Priorität

Online-Aktion endet am 19. April

Die Online-Beteiligung am „Masterplan Licht“ steht auf der Homepage der Stadt Velbert: www.velbert.de. Die Ergebnisse fließen in das Konzept der Stadt ein. Auf der Internetseite der Stadt gibt es auch weitere Informationen zur Verschönerung der Fassaden.

Das Integrierte Handlungskonzept ist ein umfangreicher Katalog, der auch die Bereiche Freizeit und Tourismus behandelt. Ein Lenkungskreis, an dem sich neben Politikern auch die Werbegemeinschaft Neviges und Vertreter der Kirchen beteiligten, hat das Konzept begleitet.

Die Altstadt, das hübsche aber leider auch ziemlich öde Sorgenkind, steht ganz oben auf der Prioritätenliste. Maßnahmen gegen den Leerstand, Belebung des Handels, all das fällt unter den wichtigen Punkt „Altstadtmanagement“. In Kürze werde, so erläutert Stadtplanerin Heike Möller, die Stadt Velbert eine Stelle für einen Experten ausschreiben, der die Situation vor Ort genau unter die Lupe nimmt. „Das wird ein Externer sein, wir müssen nur abwarten, bis die Bezirksregierung Düsseldorf einen Zuwendungsbescheid schickt. Dann können wir die Leistung ausschreiben.“ So mache man sich jetzt Gedanken, wie das Leistungsprofil aussehen könne.

Feste Sprechstunden für Bürger

Ein Schmuckstück sind die pittoresken Häuser rund um die Stadtkirche.
Ein Schmuckstück sind die pittoresken Häuser rund um die Stadtkirche. © Funke Foto Services | Uwe Möller

Der neue Altstadtmanager soll das Engagement vor Ort bündeln, mit Kaufleuten und Vermietern reden, um beispielsweise neues Leben in die Fußgängerzone zu bekommen. Die Bürger sollen an diesem Prozess beteiligt werden, so ist geplant, dass der Altstadtmanager ein bis zweimal in der Woche in Neviges an einem bestimmten Ort eine feste Sprechstunde abhält. „Er soll Anlaufstelle für die Bürger sein, die bei ihm ihre Anregungen los werden können.“ Der Altstadtmanager müsse nicht eine einzelne Person sein, denkbar sei auch ein Team. „Meistens bewirbt sich auf eine solche Stelle ja ein Planungsbüro.“

Geld für schönere Fassaden

Ein weiterer Fokus bei diesen ersten Maßnahmen, die mit den 237.000 Euro finanziert werden, liegt auf dem Bereich Fassaden und Wohnumfeld. Heike Möller: „Da knüpfen wir an die guten Erfahrungen an, die wir in Velbert-Mitte gemacht haben.“ Inhaber und Eigentümer können einen Zuschuss für eine schönere Hausfassade beantragen, wie etwa für neue Farbe oder auch Material, in Neviges ist das oft Schiefer. Wenn der Zuwendungsbescheid vorliege, werde es einen entsprechenden Aufruf an die Eigentümer geben. Unter das Stichwort „Wohnumfeld-Verbesserung“ falle zum Beispiel alles, was das Klima verbessert. Dächer zu begrünen, eine beliebte und auch effektive Möglichkeit, sei allerdings im engen Altstadt-Kern nicht so gut umzusetzen. „Möglich wäre das dann eher im südlichen Teil der Elberfelder Straße oder in Richtung Wilhelmstraße, Stadtgarten“, so schwebt es der Stadtplanerin vor.

Mitmachen beim „Masterplan Licht“

Die Fußgängerzone ist leider nicht nur zu Zeiten der Corona-Krise wie leer gefegt.
Die Fußgängerzone ist leider nicht nur zu Zeiten der Corona-Krise wie leer gefegt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Schließlich gehört auch der „Masterplan Licht“ zu den ersten Maßnahmen, die die Stadt in die Tat umsetzen will: Hier sind Bürger ab sofort aufgefordert, jene Orte in Neviges zu nennen, an denen sie sich unwohl fühlen. Oder auch zu sagen, was ihnen wo besonders gut gefällt – zum Beispiel eine Kirche, die angestrahlt wird. Möller: „Es geht auch darum, ein schönes Ambiente in dunklen Monaten zu schaffen. Wir freuen uns auf viele kreative Anregungen.“