Langenberg. Nach zwei Jahren Pause laden die Frauen der kfd Velbert-Langenberg wieder zur Party ein. Für die Veranstaltung gibt es noch Karten.

Die Laune ist gut bei Annette Sonnenschein und Dagmar Lux, kein Wunder, können sie doch gemeinsam mit den anderen Frauen der kfd Langenberg endlich wieder Karneval feiern. Und zwar richtig, wie es sich gehört, im Saal mit allem Drum und Dran.

Die Vorbereitungen laufen längst, „die zwei Stunden Probe jeden Mittwoch tun richtig in der Seele gut“, sagt Annette Sonnenschein. „Und es gibt einen richtigen Adrenalinschub, jetzt wieder diese Veranstaltung planen und durchführen zu dürfen“, ergänzt Dagmar Lux.

Party diesmal bei Alldie

An Weiberfastnacht – Donnerstag, 16. Februar – geht es los, ab 18.11 Uhr ist Einlass, um 19.11 Uhr startet das Programm. Allerdings nicht im Pfarrsaal von St. Michael am Froweinplatz. „Bedingt durch die Flut und die damit verbundenen Umbaumaßnahmen ist das schwierig“, erläutern die beiden Frauen. Der Saal benötige einen zweiten Ausgang, den es aber nicht gibt.

Annette Sonnenschein (l) und Dagmar beim Frauenkarneval der kfd Velbert-Langenberg im Februar 2020. In diesem Jahr steht – endlich – wieder Saalkarneval auf dem Programm.
Annette Sonnenschein (l) und Dagmar beim Frauenkarneval der kfd Velbert-Langenberg im Februar 2020. In diesem Jahr steht – endlich – wieder Saalkarneval auf dem Programm. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Wir haben aber ganz tolle Unterstützung bekommen“, fahren die beiden fort, „und wollen uns herzlich sowohl bei der evangelischen Gemeinde als auch bei Alldiekunst bedanken.“ Erstere bot an, die Eventkirche zu nutzen, Alldie bot die Räume an der Wiemerstraße an.

„Wir haben uns dann für Alldie entschieden“, sagt Annette Sonnenschein. Aus ganz pragmatischem Grund: „Da ist einfach die ganze Technik schon vorhanden.“ In der Eventkirche hätten die Organisatorinnen alles selber anschleppen und aufbauen müssen.

Strammes Bühnenprogramm

So wird dann eben am 16. Februar das Alldiekunst-Haus zur Karnevalszone. Während die kfd das Programm stemmt, kümmert sich das Team des Veranstaltungshauses um die Verköstigung. Und das Programm wird ein strammes, sagen Annette Sonnenschein und Dagmar Lux, denn in der Coronazeit sei die Truppe personell geschrumpft.

„Manche von uns werden auch öfter auf der Bühne stehen“, verraten die beiden lachend. Als was und womit, das ist selbstverständlich eine Überraschung. Nur so viel: „Wir arbeiten die letzten beiden Jahre auf. Die Kirche wird Thema und das Virus natürlich auch.“

„Männer sind auf der Bühne verboten“

Ansonsten dürfen sich die Närrinnen im Saal auf ein komplett hausgemachtes Bühnenprogramm freuen – von Frauen für Frauen. „Männer auf der Bühne sind verboten“, sagen die beiden kfd-Frauen lachend. Warum? Lachen. „Darüber breiten wir lieber einen Mantel des Schweigens.“

Das Programm entwickeln die Frauen der kfd komplett selbst – hier 2020 die „Blues Sisters“. Eingekaufte Künstlerinnen von außerhalb treten nicht auf.
Das Programm entwickeln die Frauen der kfd komplett selbst – hier 2020 die „Blues Sisters“. Eingekaufte Künstlerinnen von außerhalb treten nicht auf. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Doch so ganz ohne die Herren läuft der Abend dann doch nicht ab: Die Partner und Freunde der kfd-Angehörigen kellnern, und Sebastian Pfeiffer sorgt als DJ für die musikalische Stimmung. „Sebastian begleitet uns jetzt seit drei Jahren, das Zusammenspiel klappt hervorragend“, loben Annette Sonnenschein und Dagmar Lux.

Fundus beim Hochwasser zerstört

„Die ganze Veranstaltung hat dadurch einen ganz anderen Charakter bekommen, zum Beispiel sind die Lichteffekte wesentlich professioneller geworden als früher.“ Auch die Technik ist besser, „so gut, dass jetzt auch die Leute hinten im Saal noch was verstehen.“

Ganz am Anfang stehen die Karnevalistinnen allerdings, wenn es um Kostüme und Deko geht. Der Fundus befand sich nämlich unter der Kirche St. Michael, der Raum stand beim Juli-Hochwasser 2021 komplett unter Wasser.

Hochwertige Deko verloren

„Das ganze Equipment ist damals abgesoffen“, berichten die beiden Frauen. „Wir können so gut wie nichts mehr davon verwenden.“ Zum Beispiel lagerten dort die Mottotücher vergangener Feiern. „Da haben wir zum Glück noch Fotos von gemacht.“

Noch gibt es Karten für den Frauenkarneval der kfd Langenberg – Motto: „Nee watt bisse schön“.
Noch gibt es Karten für den Frauenkarneval der kfd Langenberg – Motto: „Nee watt bisse schön“. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Oder Stoffe, bahnenweise. Hochwertige Stoffe. „Die stammen noch von Artfleur und wir durften die nutzen, um zum Beispiel die Bühne abzuhängen.“ Echt bitter sei es, dass dieses ganze Material nun nicht mehr nutzbar sei.

Karten gibt es im Vorverkauf

Nichtsdestotrotz wollen sich die Karnevalistinnen die Laune nicht verderben lassen. 144 Karten sind gedruckt worden, gut die Hälfte gibt es noch zu kaufen. 16 Euro kostet so ein Ticket, „und wir haben noch drei Verkaufstage geplant“, sagt Annette Sonnenschein.

Zur Marktzeit soll es am Samstag, 21. Januar, zwischen 10 und 12 Uhr Karten geben, sowie einen Tag später nach dem Gottesdienst gegen 11.30 Uhr, jeweils an St. Michael. „Sind dann noch nicht alle Karten weg, haben wir noch einen dritten Termin am 24. Januar ab 16 Uhr eingeplant.“

Nun hoffen die beiden, dass der Saal an Weiberfastnacht auch voll wird, „ob sich alle auch wieder trauen, richtig zu feiern.“ Die Voraussetzung ist jedenfalls geschaffen.

„Nee watt bisse schön“

Das Plakat zur Sitzung – Motto: „Nee watt bisse schön“ – hat Barbara Weller-Kasak entworfen. Sie kümmert sich seit vielen Jahren um die Gestaltung der kfd-Plakate zum Karneval.

Worüber sich Annette Sonnenschein und Dagmar Lux auch freuen: In der Tanzgruppe sind auch mehrere junge Frauen dabei. „Für Büttenreden oder Sketche bekommen wir die noch nicht motiviert“, sagen die beiden Frauen lachend, „aber beim Tanzen sind die schonmal dabei. Das finden wir sehr gut.“