Langenberg. Die Stadtwerke Velbert lassen in Langenberg derzeit Glasfaserkabel verlegen. WAZ-Leser haben dazu Fragen, eine Stadtwerke-Sprecherin antwortet.
Der Breitband-Ausbau in Langenberg läuft, die Stadtwerke Velbert lassen Meter um Meter Glasfaser im Boden verlegen. Klar ist: Wo viel gebuddelt wird, gibt es auch viele Fragen – gerade von Anwohnerinnen und Anwohnern.
Da gibt es etwa erst einmal ein großes Lob für die Arbeiter: Bei Wind und Wetter seien die im Einsatz, auch während der Frostperiode im Dezember, auch am Wochenende, berichtet ein Langenberger WAZ-Leser. Doch gleichzeitig mache er sich Sorgen – denn die Männer kämen aus Litauen und er würde sich wundern, unter welchen Bedingungen die hier in Deutschland wohl arbeiten würden. Und ob es an der Ausschreibung liege, dass osteuropäische Arbeiter im Einsatz seien – weil die billiger sind?
„Arbeitsbedingungen unterscheiden sich nicht“
Die Arbeitsbedingungen für die Litauer seien genau so, wie auch bei den deutschen Kollegen, erläutert Gesa Weppelmann. Sie ist Pressesprecherin der Stadtwerke Velbert. Für die Arbeiter würden eigens Häuser gemietet und die Bezahlung erfolge nach deutschem Recht: „Mindestlöhne und Urlaubszeiten werden eingehalten“, bekräftigt die Stadtwerke-Sprecherin. „Die Sonderschichten am Wochenende werden entweder monetär oder mit Sonderurlaub ausgeglichen.“
Dass nun Männer aus Osteuropa in Langenberg Glasfaserkabel verlegen, habe zwei Gründe: „Die Vielzahl von Breitbandprojekten in Deutschland und der bekannten Fachkräftemangel“, sagt Gesa Weppelmann. Und dass bei Ausschreibungen alleine der Preis entscheidend sei, das sei so auch nicht richtig.
„Nicht zwingend der billigste Anbieter“
Die Wirtschaftlichkeit sei natürlich auch eine wichtige Komponente, dennoch müsse nicht das günstigste Angebot gewählt werden. „Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit in jetzt 16 Ausbaugebieten kennen wir unsere Tiefbauer gut“, erläutert die Sprecherin.
„Nach Auswertung der Angebote aus der Ausschreibung entscheiden wir ebenso nach Kriterien wie Qualität und Auslastung.“ Wichtig in dem Zusammenhang sei es, „auch die Ausbauziele termingerecht einzuhalten.“
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Straße wird wieder aufgerissen
Irritiert ist ein anderer Leser: Er wohnt am Brinker Weg und hat beobachtet, „dass zunächst die Kabel verlegt, dann die Baugruben zugeschüttet und anschließend für die Hausanschlüsse wieder aufgerissen werden. Ist das richtig so?“
Ja, sagt Gesa Weppelmann. Denn es gebe eine Vorgabe der Technischen Betriebe Velbert (TBV). Demnach müsse zunächst ein sogenanntes KSR 110 Rohr vorab in den Boden gelegt werden. Im zweiten Arbeitsgang werden die Hausanschlussverbände eingezogen, um dann im Nachhinein die Hausanschlüsse zu konnektieren. „Es ist möglich, auch anders zu bauen“, erläutert die Stadtwerke-Sprecherin, „aber es ist durchaus die übliche Bauweise von Breitbandnetzen in Städten.“
„Alles neu gepflastert, warum?“
Und schließlich noch einmal der Brinker Weg: Hier sind die Zufahrten zu Grundstücken – also die abgesenkten Bereiche des Bürgersteiges – offenbar nach der Verlegung der Glasfaserkabel mit ganz neuen Steinen gepflastert worden. „Warum sind nicht die alten Steine verwendet worden“, möchte ein Anwohner wissen. „Die waren doch überwiegend noch gut erhalten?“
Auch hier gebe es eine Absprache mit den beteiligten TBV, sagt Gesa Weppelmann. Demnach seien alle Ein- und Ausfahrten neu und einheitlich zu pflastern. „Das wird aus mehreren Gründen gemacht“, führt die Stadtwerke-Sprecherin aus: „Zum Einen sind die Steine oftmals kaputt, zum anderen soll die Pflasterung ein optisch einheitliches Bild abgeben.“
Ausbau in den Randgebieten
Die Stadtwerke Velbert wollen das gesamte Stadtgebiet mit schnellem Internet versorgen bzw. die Voraussetzung dafür schaffen.
Wie sieht es dabei in den Randgebieten aus – etwa im Deilbachtal? In Gegenden also, wo wenig Menschen leben? Dazu wird es in Kürze an dieser Stelle einen ausführlicheren Artikel geben.