Langenberg. An der Gartenheimstraße in Langenberg kommen jetzt die ersten Glasfaserkabel in die Erde. Auch das Gymnasium bekommt seinen Anschluss.
An der Gartenheimstraße wird derzeit kräftig gebuddelt, denn dort haben die Stadtwerke Velbert damit begonnen, Glasfaserkabel in die Erde zu legen. Damit kommen nun die drei Gebiete – Cluster nennt sich das in der Fachterminologie – aus Langenberg nach und nach auch einen Anschluss an das so genannte schnelle Internet.
Schnell ist Glasfaser nämlich, erläutert Hendrik Ertel anschaulich. Er ist der zuständige Bauleiter der Stadtwerke und hat schon 1989 seine Diplomarbeit zu diesem Thema geschrieben. „Um beim Datentransfer einen Versatz von einer Sekunde zu erzeugen“, sagt Ertel, „müsste man die einzelne Glasfaser 7,5 Mal um die Erde wickeln. Am Äquator.“
„Zukunftssicher aufgestellt“
Denn die Daten werden mit Lichtgeschwindigkeit übertragen. Die Datenmenge, die eine einzelne Faser dabei verarbeiten kann, ist schon immens – „pro Haus verfügen die Anschlüsse aber über je zwölf Fasern“, erläutert Bauleiter Hendrik Ertel. „Wir sind also zukunftssicher aufgestellt, egal, was da in den nächsten 100 Jahren noch an technischer Weiterentwicklung stattfindet.“
Die ersten Nutzer könnten – so ist es jedenfalls geplant – gegen Jahresende das Angebot nutzen. Vorausgesetzt, die Hauseigentümer schließen so genannte Grundstücks- und Gebäudenutzungsverträge (GNV) ab. „Ohne die geht nichts“, sagt Hendrik Ertel. Ein GNV sei nötig, damit der städtische Versorger den jeweiligen Hausanschluss legen könne. „Bis zu einer Länge von 50 Metern Zuführung ist das kostenfrei“, heißt es von Seiten der Stadtwerke.
Stadtwerke investieren 22 Millionen Euro
Den Ausbau des Netzes lassen sich die Stadtwerke einiges kosten, alleine in diesem Jahr nimmt der städtische Versorger 22 Millionen Euro in die Hand. „Das liegt auch daran, dass wir einige Besonderheiten berücksichtigen müssen“, erläutert Hendrik Ertel.
So sei der Untergrund in Velbert besonders felsig – „das wussten wir aber vorher und haben das schon eingepreist“. Ebenfalls eingepreist seien die speziellen Voraussetzungen in Langenberg: „Der Hauptverteiler musste an einer Stelle gebaut werden die hoch genug liegt, um bei Hochwasser nicht überflutet zu werden“, zählt er auf. Und weiter: „Hinzu kommt der Denkmalschutz im Bereich der Altstadt. Dort liegt Kopfsteinpflaster, das nach Verlegung der Kabel wieder genauso aussehen muss, wie vorher.“
Große Freude dürfte beim Gymnasium herrschen, denn auch die Schule bekommt einen eigenen Glasfaseranschluss. „Ja“, bestätigt Hendrik Ertel, „das Gymnasium ist dann auch reichlich versorgt.“