Velbert. Rund um Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges lockte der mittelalterliche Weihnachtsmarkt das Publikum. Blinkende Lichter suchte man vergebens.

Schon auf dem kurzen Weg vom Parkplatz zum Schloss Hardenberg hört man von weitem ein lautes „Jubel“ durch den kleinen Park schallen. Das kann nur eines bedeutet: Die Nevigeser Mittelalteranhänger sind wieder los. In und um die Vorburg herum haben zahlreiche Händler und Handwerker ihre Zelte aufgeschlagen und Stände aufgebaut – ganz im mittelalterlichen Charme. Zum achten Mal findet der mittelalterliche Weihnachtsmarkt am Schloss Hardenberg statt und ist neben dem Mittelaltermarkt an Fronleichnam mittlerweile sogar über Velbert hinaus eine fest etablierte Größe.

Großartige Resonanz nach zwei Jahren Coronapause

Andrea Hofer organisiert mit dem Verein der „Marktgilde zu Hardenberg“ den Markt und freut sich über die großartige Resonanz nach zwei Jahren Pause. „Wir sind sehr zufrieden, ich habe eben schon gehört, es gäbe eine Schlange vor der Kasse, habe mich aber noch nicht getraut nachzuschauen“, lacht sie. Etwas über dreißig Händler nehmen dieses Jahr teil, darunter auch feste Größen wie Gaukler Tamino. „Das ist wie eine Art Familie unter den Händlern“, findet Andrea Hofer. „Unser Markt ist einfach besonders ohne laute Musik und blinkende, trällernde Lichter.“

Auch Weihnachtsmann Friedrich van Eickeln – hier mit Lennart und Jonas – schaute auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Velbert-Neviges vorbei.
Auch Weihnachtsmann Friedrich van Eickeln – hier mit Lennart und Jonas – schaute auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Velbert-Neviges vorbei. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Sprechende Weihnachtsfiguren sucht man vergeblich

Bunte Lichterketten und sprechende Weihnachtsfiguren sucht man an diesem Wochenende vergeblich. Stattdessen ist der Platz mit Fackeln in ein warmes Licht getaucht und mittelalterlich anmutende Zelte ersetzen die klassischen Weihnachtsmarktbuden.

Handwerker zeigen ihr Können

Während Bratwurst, Crêpes und Met an der kühlen Luft draußen am besten schmecken, sind im West- und Ostflügel der Vorburg die Handwerker zu finden. Von handgeschnitzten Holzdekorationen, über liebevoll gestickte Kleidungsstücke bis hin zu Trinkhörnern in allen nur erdenklichen Formen und Farben ist hier für jeden etwas dabei, sei es als Geschenk oder Ergänzung für die eigene Sammlung mittelalterlicher Utensilien.

Leckere Liköre und viele andere Leckereien wurden an den Mann und an die Frau gebracht.
Leckere Liköre und viele andere Leckereien wurden an den Mann und an die Frau gebracht. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Geschichten für kleine Menschen

In der oberen Etage der Vorburg hat es sich Märchenerzählerin Anna gemütlich gemacht. Während das rege Treiben unten kein Ende findet, tauchen die Kinder in eine Märchenwelt ein. „Und weil hier ganz viel Zwergenvolk anwesend ist, erzähle ich euch ein Märchen für kleine Menschen“, beginnt sie ihre Erzählung. Im Halbkreis sitzen die Kinder aufmerksam um sie herum und hören gebannt ihren Geschichten. „Das war ganz toll“, findet der kleine Felix als sie fertig ist. Dann heißt es aber ganz schnell wieder runter zu Papa, denn die Bratwurst wartet schon.

Märchenerzählerin Anna Molitor begeisterte in der Vorburg kleine und große Zuhörer.
Märchenerzählerin Anna Molitor begeisterte in der Vorburg kleine und große Zuhörer. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Lange Schlange an der Kasse

Zurück auf dem Marktplatz ist die Stimmung gut. Teils mittelalterlich verkleidet, teils nicht, findet die Schlange an der Kasse kein Ende. Anna Moll ist aus Essen zum Nevigeser Markt gekommen und erzählt ganz euphorisch: „Ich meine, man sieht es mir zwar kaum an, aber ich bin begeistert für das Mittelalter.“ Das grüne Gewand, welches sie trägt, hat sie erst heute auf dem Markt gekauft. „Die Stimmung hier ist einfach einzigartig.“ Ihr erster Besuch dieses Jahr wird also nicht der letzte gewesen sein.

Der nächste Markt in Velbert-Neviges ist schon in Planung

Wer nicht bis zum nächsten Winter warten möchte, um die Mittelalterwelt am Schloss Hardenberg zu besuchen, für den hat Andrea Hofer von der Marktgilde zu Hardenberg gute Nachrichten. Denn die Planungen für den Sommermarkt im nächsten Jahr gehen bald wieder los. „Das ist wie im Fußball: Nach dem Markt, ist vor dem Markt“.

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