Velbert. Die Stadt Velbert verdoppelt ihre Zuweisung an den Tierschutzverein Velbert-Heiligenhaus. Mit dem Geld wird auch das Tierheim Velbert betrieben.
Die Stadt Velbert verdoppelt ihre Zuweisung an den Tierschutzverein Velbert-Heiligenhaus, der vor Ort Träger des Tierheims an der Langenberger Straße ist. Dieses ist auch der Vereinszweck. Die Erhöhung erfolgt nicht nur ab sofort, sondern rückwirkend zum Jahresbeginn. Die Zahlungen von rund 30 Cent pro Einwohner steigen auf 70 Cent.
Die jährliche Pauschale macht heuer genau 59.086 Euro aus. So steht’s in dem neuen Vertrag, den der Haupt- und Finanzausschuss jetzt einstimmig gebilligt hat und der am 24. November abschließend Thema im Rat ist. „Das ist auf jeden Fall ein guter Fortschritt und auch ein ziemlicher Anstieg“, sagt Ilka Nofz. „Aber sorgenfrei“, fügt die erste Vorsitzende des Vereins (seit 2019) hinzu, „sind wir damit noch lange nicht.“
Tierheim Velbert nimmt nicht nur Velberter Fundtiere auf
In Gesprächsrunden habe der Tierschutzverein dargelegt, dass die bestehenden Vereinbarungen zur Deckung sowohl der aktuellen als auch der künftigen Kosten nicht ausreichten, heißt es in der Vorlage, und habe die Notwendigkeit einer Anpassung betont. Die bisherigen Zahlungen seien – auch im interkommunalen Vergleich – nicht auskömmlich. Ergo habe man sich in den Runden auf den Ansatz von 70 Cent verständigt. Dafür leistet der Verein, der dieses Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert, die tierpflegerische und veterinärmedizinische Versorgung gefundener sowie sichergestellter bzw. beschlagnahmter Tiere.
Einheitlicher Vertrag auch mit den Städten Haan, Heiligenhaus und Wülfrath
Mit an Bord sind als weitere Vertragspartner die drei Städte Haan, Heiligenhaus und Wülfrath. Die offizielle Vertragsunterzeichnung ist für den Dezember vorgesehen. In Heiligenhaus sei es beschlossene Sache, berichtete Bürgermeister Dirk Lukrafka im Hauptausschuss, den Vertrag so zu unterzeichnen. Bisher habe man mit den Städten Einzelverträge gehabt, erläutert Nofz, nunmehr geschehe das einheitlich: „Das ist eine Erleichterung für alle Mitarbeiter.“
Velberts Bürgermeister deutet weitere Schritte an
Die Forderung sei ein Euro gewesen, legte Lukrafka in der Sitzung dar, „das wird sicher auch noch kommen“. Eine Anpassung sei schon lange überfällig gewesen. Apropos: Die erwähnte Pauschale soll jährlich auf Basis der vom Statistischen Bundesamt registrierten Änderungen des Verbraucherpreisindex angeglichen werden.
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Ehrenamtler sind bei der Arbeit mit Tieren in Velbert unverzichtbar
Die Einrichtung an der Langenberger Straße muss monatlich eine „stattliche fünfstellige“ Summe für den Betrieb aufbringen. Futter werde zu großen Teilen gespendet, „wir kaufen nur wenig zu“, erklärt Nofz. Die drei großen Kostenblöcke seien erstens die Personalkosten für die Mitarbeiter, die täglich von 8 bis 18 Uhr vonnöten seien – insgesamt fünfeinhalb Stellen. Weiter kämen die aufgrund der veränderten Gebührenordnung vom 22. November an teureren Tierarzt- und Tierklinik-Kosten hinzu sowie drittens die horrenden Energiekosten für Öl und Strom. „Wir müssen aber heizen, sonst werden die Tiere krank.“ Darüber hinaus nennt die Vorsitzende die schlechte Bausubstanz der Immobilie, die immer wieder Investitionen erfordere. „Wir müssen uns als Vorstand massiv um Spenden kümmern“, sagt sie und unterstreicht, dass das Engagement der Ehrenamtler „ein ganz wesentlicher Faktor bei der Arbeit und unverzichtbar“ sei.
Der Tierschutzverein Velbert/Heiligenhaus hat noch „einiges vor der Brust“
Der Verein sei gut organisiert, lobt Velberts Bürgermeister, man habe allerdings „noch Einiges vor der Brust“. Das Tierheim werde so nicht weitere 20 Jahre halten. Der Verein hat es 1982 aus eigenen Mitteln und mit Baukostenzuschüssen der Städte Velbert und Heiligenhaus eingerichtet. Er könne sich vorstellen, dass die Indizierung im übernächsten Jahr nicht mehr reiche, sagte Lukrafka in der Sitzung: „Wir werden uns jetzt nicht zwei Jahre nicht mit dem Verein beschäftigen. Da wird was kommen.“
>>>Spendenmarathon und Adventsmarkt
Wer die Arbeit des Vereins – etwa durch eine Spende – unterstützen möchte oder sich für ein Tierheim-Tier interessiert, kann auf www.tierheimvelbert.de mit den Ehrenamtlern und Mitarbeitern Kontakt aufnehmen.
Das „Old Town Tattoo“ in Langenberg eröffnet am Montag, 21. November, am neuen Standort Bonsfelder Straße 25. Dazu gibt es einen Spendenmarathon, dessen Erlös komplett an den Tierschutzverein geht.
Am darauffolgenden Sonntag, 27. November, lädt das Tierheim auf seinem Gelände zum Adventsmarkt ein (13 bis 17 Uhr).