Langenberg. . Nach dem Ende seiner Landtagsmandatschaft ist Volker Münchow nun auf Arbeitsplatzsuche. In Langenberg engagieren will er sich aber weiterhin.
Nein: So eben „auf Zuruf“ war dieser Termin dann doch nicht zu vereinbaren. „Mein Terminkalender ist rappelvolll – mich holen jetzt einfach all die Dinge ein, zu denen ich vorher keine Zeit fand“, sagte Volker Münchow, als die WAZ Langenberg wegen eines Gesprächstermins bei dem eben aus dem Landtag ausgeschiedenen SPD-Politiker anfragte. Doch sollte es diesmal nicht um die „große“ Politik gehen: Was macht der Langenberger Volker Münchow, der auch in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter stets ehrenamtlich in Langenberg aktiv war, künftig? Will er sich weiterhin engagieren in der „SoKo“ Langenberg? In der Alt-Langenberger Karnevalsgesellschaft? Bei der AWo und in zahlreichen anderen Vereinen und Institutionen?
Arbeiten würde er in ganz Deutschland – und darüber hinaus
„Natürlich will ich weiterhin in meiner Heimatstadt aktiv bleiben“, versichert Münchow, als es schließlich doch mit dem Gesprächstermin klappt. Um jedoch gleich einzuschränken: „Was allerdings auch davon abhängt, ob ich in Langenberg bleibe.“
Denn: Nachdem er sein Landtagsmandat verloren hat, und sein früherer langjähriger Arbeitsplatz als hauptamtlicher Geschäftsführer der SPD Velbert ja schon vor Jahren von der Langenbergerin Barbara Wendt übernommen wurde, versucht Münchow, wieder in seinen alten Beruf als Bürokaufmann oder Vertriebsleiter zurückzukehren. Bis August hat er noch Zeit, sich darum in aller Ruhe zu kümmern – so lang zahlt ihm das Land NRW ein Übergangsgeld. „Danach müsste ich Arbeitslosengeld beantragen“, sagt Münchow.
Der es soweit natürlich nicht kommen lassen will. Etliche Bewerbungen hat er inzwischen geschrieben, wohl auch das eine oder andere in Aussicht. „Und ich habe bei jeder Bewerbung erklärt, dass ich überall arbeiten würde, auch außerhalb NRWs, ja, Deutschlands“, berichtet der 56-Jährige.
Zahlreiche Ehrenämter und politische Aufgaben sind geblieben
Doch auch wenn er dem Landtag Lebewohl sagen musste – ein unpolitischer Mensch ist der Langenberger damit keineswegs geworden. Schon „von Amts wegen“ nicht. „Ich bin ja immer noch stellvertretender Bürgermeister in Velbert, Ratsmitglied, Kreistagsabgeordneter, sachkundiger Bürger im Regionalrat und Mitglied im SPD-Parteikonvent“, zählt er auf.
Und dann sind da noch die Ehrenämter. Nein, nicht ein oder zwei. Über ein Dutzend werden es wohl sein, und viele davon dürften einer breiten Öffentlichkeit nicht mal sehr bekannt sein – was jeden Verdacht, er habe sich mit solchen Ämtern eigentlich nur „schmücken“ bzw. öffentlichkeitswirksam „verkaufen“ wollen, eigentlich im Keim ersticken müsste.
Dem Landtag und den Parlamentariern ist er noch verbunden
Stellvertretender Kreisvorsitzender, Ortsvereinsvorsitzender und Mitglied mehrerer Aufsichtsräte ist er bei der Arbeiter-Wohlfahrt. Den Landeverband „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, der ihn gerade für zwei weitere Jahre zum Vorsitzenden wählte, hat er 2013 selbst neu mitgegründet. Er ist Vorsitzender von „Filia Velbert“, einem deutsch-griechischen Freundschaftsverein, der sich in der Hilfe für Nord-Griechenland engagiert; und Münchow ist nach wie vor Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentariergruppe – worauf er besonders stolz ist, denn: „Der Vorsitzende dieser Gruppe, Landtags-Vizepräsident Oliver Keymis hat mich gebeten, dabei zu bleiben, obwohl ich kein Landtagsabgeordneter mehr bin.“
Im THW Heiligenhaus, im Freundeskreis der Fregatte „Nordrhein-Westfalen“ (Münchow hat bei der Marine gedient, ist Oberleutnant der Reserve), in etlichen Vereinen, darunter Freischütz Langenberg und die Alt-Langenberger Karnevalsgesellschaft, deren Präsident er ist: Es würde wohl jeden Rahmen sprengen, wollte man alle Engagements des rührigen Langenbergers aufzählen.
Er hofft, dass er beruflich in Langenberg bleiben kann
Eine Frage bleibt aber doch: Wie wird es mit der „SoKo“ weitergehen, jener Einrichtung, in der sich Langenberger über alle Parteigrenzen hinweg für ihre Heimatstadt engagieren? „Das will ich auf jeden Fall weitermachen“, kündigt Münchow an – und fügt nach kurzem Zögern hinzu: „Die ist schließlich mein Baby, und das soll sie auch bleiben.“ Und dann, nach erneutem Zögern: „wenn ich beruflich in Langenberg bleiben kann – was ich wirklich sehr hoffe“.