Velbert. In der Stadtbücherei Velbert gab es die Auftaktveranstaltung zu „Lesestart 1-2-3“. Die Kleinen hatten Spaß und auch Eltern konnten was lernen.
„Wenn man solche Freunde hat, ist es doch ganz schwierig grummelig zu sein,“ beendet Irene Wollmann ihre Vorlesestunde vom grummeligen Siebenschläfer und klappt zufrieden das Buch zu. Ganz ruhig und konzentriert lauscht eine Gruppe Kinder der Geschichte in der Stadtbibliothek. Jetzt hat dort die Auftaktveranstaltung zum Programm „Lesestart 1-2-3“ stattgefunden.
Das geht natürlich nicht ohne Vorlesen für die Kinder. Während die Kleinen im Anschluss passend zur tierischen Geschichte vom Siebenschläfer in der Bücherei verteilt etwas ausmalen dürfen, gibt es für die Eltern Informationen rund um die Themen Lesen und Vorlesen. Das Programm Lesestart 1-2-3 ist ein durch das Bundesministerium für Bildung und durch die Stiftung Lesen durchgeführtes Projekt zur Sprach- und Leseförderung für Familien mit Kindern bis zu drei Jahren.
Stadtbücherei Velbert verteilt eine Tasche mit Buch an die Kinder
Martina Saint-Martin von der Stadtbibliothek erklärt: „Kinder zwischen eins und drei bekommen Taschen mit einem passenden Buch und Infomaterialien zum Thema für die Eltern.“ Die Taschen für Ein- und Zweijährige gibt es beim Kinderarzt und die Lesestart-Sets für Dreijährige nun erstmals bei den teilnehmen Bibliotheken. „Zum Auftakt haben wir überlegt, dass wir eine kleine Vorlesestunde machen“, erzählt Saint-Martin. „Heute waren ja erfreulicherweise viele Kinder da“, freut sie sich.
Gespräche mit den Eltern
Doch nicht nur die Kinder stehen heute im Mittelpunkt. Ziel sei es auch mit den Eltern über das Thema ins Gespräch zu kommen und auf die Bedeutung des Vorlesens hinzudeuten. Nicole Keppke ist mit ihrer vierjährigen Tochter Aaliyah da. Ob es ihr heute gefallen hat? Aaliyah nickt ein bisschen schüchtern. „Ja“, sagt sie zufrieden. Ihre Mutter Nicole erzählt: „Wir lesen jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte. Ich finde das wichtig mit den Geschichten aus dem Leben zu erzählen.“
Lesen Sie hier weitere Berichte aus Velbert:
- Stadtgalerie: Einkaufszentrum hat einen neuen Besitzer
- Allzeithoch: Stadtwerke erhöhen die Preise für Gas und Strom
- Bürgerservice: Termine erst wieder Mitte Februar
- Stadtwerke: Breitbandnetz wird ausgebaut
- Kitas: Ausbau liegt im Plan
Gemeinsam eine Auszeit vom Alltag nehmen
Studien haben erwiesen, dass das Vorlesen ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Entwicklung von Kindern ist. „Für die Sprachförderung ist das durchaus wichtig“, so Saint-Martin. Der Wortschatz und viele andere Fähigkeiten des Kindes profitieren von regelmäßigem Vorlesen. Doch am Ende sei das auch nur ein positiver Nebeneffekt. Denn die Leiterin der Kinderbibliothek findet: „Der größte Faktor ist das Zusammensein, was gemeinsam tun und eine Auszeit vom Alltag zu nehmen.“
Dabei brauche man sich als Elternteil auch keine Sorgen machen etwas falsch zu machen. „Das Kind freut sich einfach gemeinsam etwas zu machen, niemand bewertet das.“Unterstützt wird das Team der Stadtbibliothek bei seinen Aktionen durch ehrenamtliche Lesepaten wie Irene Wollmann. Seit 2005 gibt es dieses Konzept. „Mit Kindern lesen macht einfach Spaß“, erklärt Wollmann zu ihrer Motivation und bekräftigt: „Es ist einfach wichtig, dass Kinder das Lesen kennenlernen.“
Regelmäßige Veranstaltungen zur Leseförderung
Zur Leseförderung finden zudem regelmäßig Veranstaltungen in den drei Velberter Bibliotheken statt. Die Teilnahme an den Aktionen ist kostenlos, benötigt ist lediglich eine Anmeldung. Kommenden Donnerstag, 20. Januar, findet um 15 Uhr in Neviges ein Bilderbuchkino für Kinder ab vier Jahren mit dem Titel „Auch Monster müssen schlafen“ statt. In der Woche darauf gibt es die gleiche Geschichte in Velbert-Mitte zu hören.
>>>Das ganze Jahr über
Die Tüten des Programms „Lesestart 1-2-3“ werden in der Stadtbibliothek das ganze Jahr über ausgegeben. Seit 2020 befinden sich die Räumlichkeiten der Bibliothek bedingt durch den Umbau des ehemaligen Forum Niederberg in der Innenstadt.
Im Sommer 2023 ist der Umzug der Zentralbibliothek zurück ins dann fertiggestellte Forum geplant. „Die Lage ist natürlich top hier in der Fußgängerzone, doch räumlich ist es dann doch ein bisschen beengt“, so Martina Saint-Martin. Über einen Kilometer Regale heißt es dann zurück zum alten Standort zu transportieren.