Langenberg. Das „Waldabenteuer“ in Langenberg durfte erst spät im Jahr öffnen, dennoch ist Marketingleiter Nils Labude mit der Saison noch ganz zufrieden.

Der Start in die Saison war holprig für den Kletterpark am Sender. Sehr holprig. Doch danach, vor allem nach den Sommerferien, „lief es richtig gut“, sagt Marketingleiter Nils Labude. Gerade der September „war mit Kindergeburtstagen komplett ausgebucht“.

Alles in allem, sagt er, „können wir hier in Langenberg von einer guten Saison sprechen.“ Das Unternehmen insgesamt hat drei Parks, besonders der in Bad Neuenahr war in diesem Jahr gleich doppelt getroffen: durch die Coronabeschränkungen und die Folgen des Juli-Hochwassers. „Das haben wir gesamtwirtschaftlich schon gemerkt.“

Kletterpark Langenberg plant für Saison 2022

Dany Fenzl und Nils Labude arbeiten im Waldkletterpark Velbert-Langenberg an den Strecken. In diesem Winter wird es erst einmal keine neuen Elemente geben.
Dany Fenzl und Nils Labude arbeiten im Waldkletterpark Velbert-Langenberg an den Strecken. In diesem Winter wird es erst einmal keine neuen Elemente geben. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Dennoch: „Wir können weiterhin nicht meckern“, bleibt der Langenberger Marketing- und Büroleiter optimistisch. „Unsere Gastronomie konnte und durfte öffnen und wir hatten sogar ein paar Team-Events und Caterings.“ Sogar Anfragen für Winter-Events habe es gegeben.

Und da sieht Nils Labude auch eine Perspektive: „Wir überlegen, ob wir nicht nächstes Jahr einen Winter-Weihnachtsmarkt anbieten.“ Firmen könnten sich einbuchen „und dann zum Beispiel Eisstockschießen oder vielleicht sogar Schlittschuhlaufen.“ Er hoffe, „dass das 2022 klappen kann“.

Hoffnung habe er auch, dass im nächsten Jahr die Saison wieder früher starten könne, „im Idealfall im März“, sagt Nils Labude. „Denn wir haben ja jetzt gelernt, dass Aktivitäten an der frischen Luft funktionieren.“

Minigolfbahn wird instand gesetzt

Verändern werde sich an den verschiedenen Kletterstrecken diesmal allerdings nichts. Dafür laufen die Arbeiten an der Minigolfbahn, berichtet Joao Förster aus dem Waldabenteuer-Team: „Die Bahn war ja in einem desolaten Zustand“, schildert er.

„Wir haben uns jetzt beratende Hilfe geholt“, fährt Joao Förster fort. Ein ehemaliges Mitglied der Bahnengolfer, die zuvor die Anlage am Sender genutzt hatten, unterstützt bei der Sanierung. „Wir wollen gemeinsam versuchen, den alten Zustand wieder herzustellen.“

„Bahn attraktiv machen“

Team-Events – wie hier 2019 für die Ehrenamtler der Langenberger Sportgemeinschaft – sind auch in diesem Jahr noch gebucht worden. Und das, obwohl der Saisonstart recht holprig verlaufen war.
Team-Events – wie hier 2019 für die Ehrenamtler der Langenberger Sportgemeinschaft – sind auch in diesem Jahr noch gebucht worden. Und das, obwohl der Saisonstart recht holprig verlaufen war. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein

Dazu müsse der Wettkampfbelag weg, „darunter befinden sich ja noch die alten Betonbahnen“, sagt Joao Förster. „Die wollen wir wieder fit machen. Das ist auch nachhaltig, wenn wir hier im Bestand arbeiten.“ Die neue Bahn werde dann „deutlich verspielter“, es gehe mehr um „den Spaß für die Familie als um den Turnieranreiz“.

Für das Team bedeutet das allerdings „viel Arbeit“, sagt Joao Förster, auch wenn die sanierte Anlage dann „weit weg ist von einem Neubau oder Adventure-Golf“. Was genau passieren wird, das möchte er aber noch nicht verraten – nur so viel: „Wir haben viele Ideen.“ Ein Ziel jedenfalls: „Die Bahn so attraktiv machen, dass die Leute auch ,nur’ dafür mal hier hoch kommen.“

Feuchter Sommer war gut für die Natur

Wer ebenfalls viel zu tun hat, ist Dany Fenzl. Der Parkleiter hat den Baumbestand im Blick, und der richtet sich eher sorgenvoll in die Zukunft – auch „wenn der Sommer mit der vielen Feuchtigkeit vielleicht noch einmal der letzte Rettungsanker für viele Bäume“ gewesen ist.

Die Bäume im Bereich des Kletterparks haben unter den drei trockenen Sommern 2018, 2019 und 2020 sehr gelitten. Von einigen Bäumen habe man sich schon getrennt, von anderen müsse man sich über kurz oder lang trennen, befürchten die Betreiber.
Die Bäume im Bereich des Kletterparks haben unter den drei trockenen Sommern 2018, 2019 und 2020 sehr gelitten. Von einigen Bäumen habe man sich schon getrennt, von anderen müsse man sich über kurz oder lang trennen, befürchten die Betreiber. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Aber: „Wir haben uns schon vorher von ein paar großen Bäumen trennen müssen“, sagt der erfahrene Parkleiter. Zwar könne man mit dem aktuellen Baumbestand weiter machen, „auch teilweise mit abgestorbenen Stümpfen, die von den Kronen befreit und in alle Richtungen abgespannt wurden“.

Einzelne Masten könnte es geben

Einen Plan B brauche er dennoch. „Es wird darauf hinauslaufen, dass wir einzelne Masten aufstellen müssen.“ Die Genehmigung dafür zu bekommen, dauere aber. „Deswegen bin ich froh, dass die Natur uns mit diesem eher feuchten Jahr noch ein bisschen Zeit verschafft hat.“

Zunächst müsse nämlich ein Bodengutachten her, um zu prüfen, wo und wie die Masten im Boden verankert werden können. Dann müssten die Masten bestellt und – vor allem – geliefert werden. „Sind die sieben bis acht Meter lang, dann ist das noch recht einfach“, sagt Dany Fenzl. „Aber wir brauchen ja welche, die teilweise bis zu 15 Meter lang sind.“ Die müssten vorbestellt werden.

Optimistischer Blick nach vorn

Man merke eben doch die Auswirkungen der drei trockenen Sommer 2018, 2019 und 2020 – „auch wenn man das nicht unbedingt immer sofort sieht“. Schön sei das nicht, „aber der Hordtberg ist da auch kein Einzelfall“, sagt Dany Fenzl. „Das zieht sich durch ganz Deutschland.“

Doch auch er blickt positiv in die Zukunft: „Mit oder ohne Pandemie, wir passen uns an“, sagt er. Und fügt lachend an: „Es wird auch keine reine Masten-Anlage geben. Schließlich heißen wir ja ,Waldabenteuer’.“

VVV ersetzt Strahler

Nachts wird der Bismarckturm auf dem Hordtberg von großen Strahlern angeleuchtet und ist dann weithin sichtbar. Diese Strahler hat nun der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) übernommen.

Der Verein werde nun die Leuchtmittel austauschen, sagt dessen Vorsitzender Hermann-Josef Schmitz, denn die, die jetzt dort eingesetzt sind, „sind einfach Stromfresser“.