Langenberg. Der Kletterpark in Langenberg ist offen. Aber verspäteter Saisonstart und durchwachsener Sommer trüben die Zwischenbilanz.
„Die Zwischenbilanz in diesem Jahr fällt nicht ganz so rosig aus wie noch 2020“, sagt Nils Labude. Der Parkleiter des Waldabenteuers am Bismarckturm lehnt sich im Stuhl zurück. „Der holprige Start, der durchwachsene Sommer. Das ist nicht mit letztem Jahr zu vergleichen.“
Blick zurück: Von Anfang des Jahres bis weit in den Frühling hinein hatte sich der Betreiber des Kletterparks, Pierre-Francois Marteau, mit der Stadt Velbert, dem Kreis und der Landesregierung auseinandergesetzt.
Strenge Regelauslegung
Grund war die strenge Auslegung der Coronaschutzverordnung durch die Stadt Velbert gewesen: Während im Umland – etwa in Oberhausen – Kletterparks öffnen durften, musste der Langenberger geschlossen bleiben. Denn die Stadt Velbert stufte den Park als Freizeit- und nicht als Freizeitsporteinrichtung ein.
„Wir haben also drei bis vier Wochen später aufgemacht, als 2020“, sagt Nils Labude. „Da war schon ein guter Teil der Saison weg. Es wäre schön gewesen, die Osterferien noch mitnehmen zu können.“ Vor einem Jahr noch hatte der Park einen Rekordsommer hingelegt – weil die Menschen nach dem ersten Corona-Lockdown „endlich wieder raus durften“.
Zwei weitere Faktoren haben in diesem Jahr dem Kletterpark zusätzlich zugesetzt: Zum einen war das Wetter im Sommer nicht so gut. „Wir haben gemerkt: Sobald die Temperaturen bei 20 Grad oder darüber lagen, kamen auch die Leute“, sagt Parkleiter Nils Labude. Doch bei Regen waren es eben deutlich weniger.
Urlaub wieder möglich
Zum anderen durften die Menschen in diesem Jahr wieder reisen. „Das haben wir auch deutlich gemerkt“, sagt Nils Labude. „2020 konnte niemand verreisen, da haben die Menschen Freizeitangebote vor Ort genutzt. Doch dieses Jahr waren viele im Urlaub.“
Auch das Gesamtunternehmen wird kein gutes Jahr hinlegen, stellt der Langenberger Parkleiter fest. So ist etwa der Schwesterpark in Bad Neuenahr stark vom Juli-Hochwasser betroffen. „Wir wissen gar nicht, ob der Park dieses Jahr noch einmal aufmacht.“
Angestellte seien persönlich betroffen, der Parkplatz voller Schutt. „Die haben da ganz andere Sorgen“, stellt Nils Labude fest. Teilweise hat das Personal aus Bad Neuenahr in Langenberg ausgeholfen, „wir haben dann die Spritkosten übernommen und für eine Unterkunft im Hordthaus gesorgt“.
Unterstützung aus Bad Neuenahr
Mit der Unterstützung habe der Langenberger Park „einiges abfangen können“, sagt Nils Labude. Der auch Positives zu berichten hat: „Kurz vor den Sommerferien waren wir gut gebucht, da waren jede Menge Schulklassen da.“
Und Kindergeburtstage seien richtig gut gelaufen: „Als das losging und wir das Angebot wieder machen durften, hätte ich drei Leute an die Anmeldehotline setzen können“, sagt er und lacht. „Da kam innerhalb von zwei Wochen so viel zusammen. Die Familien wollten nachfeiern.“ Seit Anfang August „sind wir an den Wochenenden praktisch ausgebucht“.
Kaum Vandalismus
Auch schön: Von Vandalismus ist der Kletterpark weitestgehend verschont geblieben in diesem Sommer. Lediglich die Feuerstelle „haben wir entfernt und wieder mit Gras bepflanzt“, sagt Parkleiter Nils Labude. „Das war zu gefährlich, weil einige ihren Müll und Glasscherben einfach liegen gelassen haben.“
Schade finde er das, „das war so ein schöner Ort und die Jugend braucht Plätze, an denen sie sich treffen kann.“ Nur sei der Kletterpark ein Angebot für Familien, „da geht die Sicherheit unserer Gäste natürlich vor.“
Schwierige Zukunft
Zum Schluss wagt Nils Labude noch einen Blick in die Zukunft – und sieht große Aufgaben auf sich und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukommen. „Wir werden im Herbst schauen müssen, in welchem Zustand sich die Bäume befinden“, sagt er.
Man werde wohl nicht darum herum kommen, „den ein oder anderen zu fällen“, vermutet er. Zu sehr hätten die letzten drei Hitzesommer und deren Folgen den Bäumen zugesetzt. „Wir werden Gutachten einholen, aber hier sind einige Buchen, die sind nicht mehr zu retten.“
Der Wald werde ich verändern, ist sich Labude sicher. „Und so müssen wir auch die Parcoure ändern, anpassen. Da werden wir richtig viel investieren müssen.“
Die Minigolfbahn
Die Minigolfbahn am Sender ist noch in Betrieb, „wenn auch nur noch für den Hobby-Betrieb“, erläutert Nils Labude. „Wir wissen aber noch nicht genau, was wir damit machen.“ Eine Entscheidung solle im Winter fallen.
Ideen gibt es aber schon: „Zum Beispiel eine Strecke für Fahrradsicherheit beim Fahren im Wald“, sagt der Leiter des Waldabenteuers. „Oder die Anlage renovieren, vielleicht im Stile amerikanischer Minigolfanlagen.“