Velbert. Bereits zum dritten Mal hat die Flüchtlingshilfe Velbert den Integrationspreis der Stadt erhalten. Aber es gibt noch vier weitere Preisträger.
Die Flüchtlingshilfe Velbert belegt beim Integrationspreis der Stadt Velbert den ersten Platz, der mit 1000 Euro dotiert ist. Der Preis ist für das Projekt „Bewerbungshilfe – Hilfe bei der Arbeitsplatz- und Ausbildungssuche“. Das Vorhaben wird von der „Flüchtlingshilfe Velbert und Projekt Deutsch lernen“ getragen. Da wird Personen mit sprachlichen Problemen und bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen geholfen mit dem Training von Bewerbungsgesprächen. Das geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur. Jetzt wurde der Preis im BiLo verliehen.
„Durch unseren Job verdienen wir Geld, Arbeit beeinflusst, was wie selbst denken, Arbeit macht zufrieden, umso wichtiger ist es, wenn wir den Migranten bei der Hilfe nach einem Arbeitsplatz helfen.“ Damit beschreibt Uwe Zimmermann, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert, den Grund, warum sein Haus den Integrationspreis unterstützt und lobt das Projekt, das nun mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde.
Die Auszeichnung nahmen Jacqueline Montemurri-Jarnicki, Theresa Nitsche und Dörte Frisch entgegen. Letztere beglückwünschte zunächst die anderen beiden Preisträger: „Die haben enorme gesellschaftliche Relevanz.“ Dörte Frisch freut sich, dass der Flüchtlingshilfe nach 2011 und 2013 wieder den Integrationspreis zugesprochen wurde. „Wir sind beglückt, dass wir unsere Arbeit fortsetzen können.“
Integrationshilfe in Velbert-Langenberg landet auf dem dritten Platz
„Ich schämte mich. Das können wir alle nachvollziehen“, stellte Susanne Susok fest. Die Mitarbeiterin aus der Stabsstelle des Bürgermeisters erinnerte sich daran, wie sie als Zehnjährige im Englischunterricht vorlas und mit der Aussprache so daneben lag, dass die ganze Klasse lachte. „Dieses Schamgefühl ist bei Frauen besonders ausgeprägt, deshalb hat das Projekt `Scham´ von Jeanette Orfali vom Frauenintegrationsnetzwerk der Integrationshilfe Langenberg den dritten Platz des Integrationspreis 2021 verdient“, so die Laudatorin.
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Die Preisträgerin der mit 350 Euro dotierten Auszeichnung hat in den Räumlichkeiten der Sozialpsychiatrischen Gesellschaft Niederberg (SGN) eine niedrigschwellige Sprachförderung für Frauen mit der Enttabuisierung von Themen geknüpft, die mit der seelischen Gesundheit im Zusammenhang stehen. „Sprache lernen ist der beste Schlüssel zur Integration“, so das Credo von Jeanette Orfali.
Sprache als Schlüssel zu einer gelungenen Integration
Bei Michael Schmerler, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses stehen die Kleinsten im Mittelpunkt: „Kinder werden die tragenden Säulen der Gesellschaft, sie brauchen deshalb gutes Fundament, daher ist außerschulische Bildung der Zugang der Familien zu Bildung so wichtig. Es ist so: Sprache ist der Schlüssel zu gelungenen Integration.“ Deshalb geht der mit 500 Euro verbundene zweite Preis an das Projekt „So früh wie möglich Bildungsbande knüpfen“ von Clavis e.V..
Zielgruppe sind Kinder, die keinen Platz in einer Kindertagesstätte bekommen haben. „Wir geben Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren die Möglichkeit, die deutsche Sprache zu lernen“, so die Kurzbeschreibung von Kübra Körcoban, der stellvertretenden Vorsitzenden, die mit Hilfe des Kreisintegrationszentrum Mettmann zurzeit zehn Kinder betreut und froh ist, dass sie auch die Familien mit ins Boot holen konnte.
Schülerin mit Zuwanderungsgeschichte unterstützt
Aleyna Bese wurde als Schülerin mit Zuwanderungsgeschichte von der Lehrerin Petra Neuhaus an der Gesamtschule Velbert unterstützt, nun gibt sie das an der Gesamtschule Neviges an Kinder in ähnlicher Situation weiter. Das war der Jury ein Sonderpreis wert.
Einen Überraschungspreis hatte die Integrationsbeauftragte für Stavroula Angerbauer bereit: „Sie macht jede unserer Veranstaltungen zu einem besonderen Event mit Wohlfühlatmosphäre. „Egal wo man Dich braucht, Du bist dabei“, lobte der Ivo Simic, der Vorsitzende des Integrationsrates. Die Geehrte gab sich bescheiden: „Die Menschen brauchen das, es ist eine schwere Zeit. Den Preis brauche ich nicht, ich bin so geboren.“
>>>Mit Musik
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung durch Mehmet Kilic vom alevitischen Kulturverein, der das Saiteninstrument Baglama vorstellte.
Die IHLA-Combo der Integrationshilfe Langenberg hatte nach zwei Jahren ihren ersten Auftritt und brachte Stimmung ins BiLo in Birth.