Neviges. Zapfen, Äste, Zweige – Natur ist Trend bei der Adventsdeko, die Judith Reinhold und ihr Team in der „Gartenmanufaktur Meister“ zaubern.
In einem großen Bottich stehen weiße Christrosen, überall liegen Zweige, Äste, natürlich auch Tannengrün. In der Werkstatt der „Gartenmanufaktur Meister“ an der Siebeneicker Straße, in der ehemaligen Tankstelle gegenüber der Fleischerei Janutta, herrscht Hochbetrieb. Noch vier Tage bis zum ersten Advent, da geben Floristin Judith Reinhold und ihr Team – Mutter Friederike Meister, Eva Schütte und Sigrid Müller – ordentlich Gas. Von neun Uhr bis in die Abendstunden kreieren sie hier individuelle Adventskränze und Deko, eben alles, was das Heim in der Vorweihnachtszeit noch schöner macht.
Auch Deko-Vorschläge vor Ort
„Ja, wir haben ordentlich zu tun. Dieses Jahr kamen die Bestellungen irgendwie später als sonst. Im letzten Jahr, da haben die Leute viel früher gesagt: Wir machen es uns schön. Dieses Jahr scheinen alle vom ersten Advent überrascht zu werden“, sagt Judith Reinhold lächelnd, die sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen kann. „Wir nehmen auch keine Vorbestellungen mehr an. Aber hier im Laden gibt es natürlich immer Neues und Frisches zu kaufen“, sagt Judith Reinhold, die nach ihrem abgeschlossenen Architekturstudium eine Ausbildung zur Floristin absolviert hat. Dass ihre ausgefallenen Adventskränze mit der Einrichtung der Kunden harmonieren, ist ihr wichtig. Eine gute Beratung gehört daher zum Service dazu, und bei Bedarf kommt Judith Reinhold auch nach Hause, schaut sich alles selbst an und macht vor Ort Deko-Vorschläge.
Angesagt ist Natur pur
Denn rote Kerzen und Schleifen auf Tanne als Adventskranz waren gestern, im Trend liegen verschiedene Blattsorten, gepaart mit Kerzen in sanften Tönen wie mintgrün, beige, sandfarben, was Judith Reinhold auch persönlich entgegen kommt. „Ja, das sind meine Lieblingsfarben, wie man sieht“, dabei zupft sie lächelnd ihren Schal zurecht. „Angesagt ist Natur pur, zum Beispiel Eukalyptusblätter, Kiefer, Wacholder, Ilex-Beeren, auch gern viele Zapfen.“ Wer seinen eigenen Adventskranz binden möchte, hält also am besten beim nächsten Waldspaziergang die Augen offen. „Nur bitte keinen Ilex pflücken, der steht unter Naturschutz.“
Tipps zum Selbermachen
Ihr Tipp für alle, die selbst einen Kranz binden möchten: „Man braucht erstmal einen Strohkranz und Draht. Wer mal etwas anderes als Tanne ausprobieren möchte: Die verschiedenen Zweige und Blätter zu kleinen Sträußchen zusammenfassen, anlegen und wickeln. Ich finde es schön, wenn man so etwas selbst macht.“ Dass das Ergebnis natürlich kein Vergleich mit ihren kunstvollen Kreationen ist, würde Judith Reinhold selbst so nie sagen. Und noch einen Tipp hat sie für kreative Laien: „Man kann auch vieles vom letzten Jahr wieder verwerten und kombinieren mit frischen Sachen aus dem Wald.“
Etwas Glitter darf sein
Auch Termine nach Vereinbarung
Die „Gartenmanufaktur Meister“ hat geöffnet Donnerstag und Freitag von 9 bis 17 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr.Darüber hinaus sind nach Absprache auch individuelle Termine möglich: Das Büro ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet unter 02053 2210. Judith Reinhold erstellt auch Blumenschmuck für Hochzeiten, Taufen und andere Feste. Mehr auf www.meister-gaerten@t-online.de.
Bei den wunderschönen Kränzen aus ihrer Werkstatt verwenden Judith Reinhold und ihr Team auch Baumwolle, ab und zu darf es auch mal dezent funkeln. So wird etwa getrockneter Asparagus erst silberfarben besprüht, später kommt noch etwas Glitter drauf. Ein eiskaltes Kunstwerk und schöner Kontrast zur Deko in Erdfarben. Gefragt seien auch dekorative Gestecke, etwa eine dicke Kerze, umgeben von Wacholder-Grün, Zimtstangen und Anis, wie ein Beispiel zeigt. Neben ausgefallenem Blumenschmuck gibt es in der „Gartenmanufaktur Meister“ auch vieles andere für eine gemütliche Adventszeit zu kaufen: Ausstechförmchen zum Backen, Keksdosen, Marmeladen aus der Region, erlesene Schokoladen und mehr.
Kinder möchten „richtigen Kranz“
Und wie sieht die ganz persönliche Adventsdeko bei der Familie Reinhold aus? „Ganz schlicht und puristisch, bloß nicht zu viel Gedöns. Wir hatten letztes Jahr etwas ganz Modernes, sehr schlicht: Einen Kranz an der Wand, darunter standen vier Kerzen. Und sonst nichts.“ Das werde in diesem Jahr anders sein, sagt die Floristin. Denn Tochter Greta (6) war dies zu wenig, sie protestierte und wollte „einen richtigen Kranz“, sagt Judith Reinhold und muss selbst lachen. Wegen der Kinder – Söhnchen Carl ist zwei Jahre alt – gibt’s daher in diesem Jahr „Rot auf Tanne“.