. Preisverleihung: Stadt und Integrationsrat würdigen Einsatz von Dörte Frisch, die Sprachkurse für Asylbewerber gibt, mit dem Hauptpreis
Integration fördern, Diskriminierung bekämpfen und Willkommenskultur schaffen – diese Ziele haben sich die Stadt Velbert und der Integrationsrat auf die Fahne geschrieben. Einige Organisationen, Einrichtungen oder Privatpersonen haben sich besonders vorbildlich und innovativ für die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Velbert eingesetzt. Sie wurden jetzt im Rahmen des Empfangs des Integrationsrates mit dem Integrationspreis ausgezeichnet.
„Dank der vielen Projekte und engagierten Bürger ist Velbert bunter, reifer und kompetenter geworden“, ist der Vorsitzende des Integrationsrates, Cem Demircan, überzeugt. „Wir können auf einige Erfolge blicken: Mit der Renovierung des Asylbewerberheims Talstraße etwa haben wir Zeichen gesetzt. Und Zufluchtsuchenden nicht nur Obdach gegeben, sondern eine würdevolle Unterbringung“, so Bürgermeister Stefan Freitag.
Eine große Herausforderung sehen beide noch in der Umsetzung des kommunalen Wahlrechts für Migranten. „Warum sollen wir einen Teil unserer Gemeinde davon ausschließen, die Geschicke unserer Stadt mitzubestimmen?“, spricht Freitag sich für das kommunale Wahlrecht aus. Dann gab er das Wort an Helena Latz, die neue Integrationsbeauftragte der Stadt. Sie kündigte die Preisträger des Integrationspreises an.
Angebot für muslimische Männer
Martin Sahler von der Caritas wird mit dem dritten Preis und 500 Euro belohnt. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 5000 Euro wird von der Sparkasse HRV gesponsert. Das Angebot der Caritas richtet sich an muslimische Männer, die mit manchen Vorstellungen der deutschen Gesellschaft nicht zurecht kommen. „Wir helfen an Punkten, wo es sich reibt und bricht. Der Austausch und das Erleben steht im Vordergrund“, erklärt Sahler.
Über den zweiten Preis und 1500 Euro können sich das Diakonissen-Mutterhaus Bleibergquelle und die Christliche Gemeinschaft freuen. Nach dem Motto „Die Grenzen deiner Sprache sind die Grenzen deiner Welt“ geben sie Sprachkurse für Afghanen, Ägypter, Perser und Menschen aus allen anderen Teilen der Welt. Während die Kinder hier unter Aufsicht spielen, lernen die Eltern Deutsch.
Der erste Preis geht mit 3000 Euro an Dörte Frisch. Sie gibt Sprachkurse für Asylbewerber und erwachsene Flüchtlinge. „Denn die haben keinen systematischen Zugang zu Integrationskursen. Aber wie sollen sie sich ohne Sprache gegen Behörden, Ärzte und Lehrer behaupten?“, sagt Dörte Frisch. Mit dem Preisgeld will sie noch mehr Schulbücher anschaffen und ihre Schulklassen erweitern.