Langenberg. Coronabedingt findet der Stammtisch E-Mobilität nur für Mitglieder statt. Gründer Thomas Pagel aus Langenberg plant schon den nächsten Schritt.

Es tut sich was in Sachen E-Mobilität, „man sieht nicht immer nur die gleichen drei Autos auf der Straße“, sagt Thomas Pagel lachend. Der Langenberger hat 2018 den Stammtisch für E-Mobilität gegründet. Und freut sich, dass es immer mehr Fahrzeuge auf den Straßen gibt, die ganz oder zum Teil mit Strom betrieben werden.

Einziger Wermutstropfen derzeit: Er kann zum Stammtisch nicht öffentlich einladen. „Das gibt die Corona-Lage einfach nicht her“, bedauert Pagel. Denn normalerweise ist die Runde auch offen für alle, die selber zwar kein E-Auto fahren, sich aber dafür interessieren.

Mehr Autofahrer setzen auf Strom

„Wir können Fragen des Alltags beantworten“, erläutert Thomas Pagel, „Fragen, die man im Autohaus nicht beantwortet bekommt.“ Immerhin: Wer dennoch Fragen hat, kann den Langenberger direkt kontaktieren (s. Infobox) und sich für seinen Newsletter anmelden.

Inzwischen fährt Thomas Pagel einen Tesla als Dienstwagen. Der Langenberger ist von der E-Mobilität überzeugt und hat daher auch vor gut drei Jahren den Stammtisch E-Mobilität gegründet.
Inzwischen fährt Thomas Pagel einen Tesla als Dienstwagen. Der Langenberger ist von der E-Mobilität überzeugt und hat daher auch vor gut drei Jahren den Stammtisch E-Mobilität gegründet. © Thomas Pagel

Dass inzwischen mehr Autofahrer auf Strom setzen liegt mit Sicherheit auch daran, dass die Ladeinfrastruktur deutlich besser geworden ist. „Wenn Sie mal in der Ferienzeit in den Ladepark am Hildener Kreuz fahren: Der ist komplett ausgebucht.“ Und am Kamener Kreuz entsteht ein weiterer großer Park mit 40 Schnellladeplätzen.

Längere Touren gut planbar

Längere Touren werden so immer besser planbar. Das kann auch Thomas Pagel bestätigen: „Wir haben einen Teilnehmer am Stammtisch, der fährt mit seinem E-Auto bis in die Türkei.“ Und das in einem vertretbaren Zeitrahmen.

Zumal die Navigationssysteme die Routen auch entsprechend planen: Ladepausen werden in sinnvollen Abständen angegeben, und zwar so, dass man nicht gleich komplett voll laden muss, sondern alle zwei- bis dreihundert Kilometer 20 Minuten rastet.

Ein neues Kapitel

Für Thomas Pagel beginnt wiederum ein weiteres Kapitel, was das Thema erneuerbare Energie anbelangt. „Ich plane eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und dem Gartenhaus“, erzählt er. Mit zwei Modulen und einem Wechselrichter mit Anschluss an die Steckdose könne er so jährlich Strom rund 500 kWh Strom erzeugen – das reicht für mehr als 2000 Kilometer Fahrt mit einem Elektroauto.

So soll er einmal aussehen – der Ladepark am Kamener Kreuz. Am Autobahnkreuz Hilden gibt es bereits so einen Park, der vor allem in Ferienzeiten gut gebucht ist.
So soll er einmal aussehen – der Ladepark am Kamener Kreuz. Am Autobahnkreuz Hilden gibt es bereits so einen Park, der vor allem in Ferienzeiten gut gebucht ist. © EnBW

Bei einem Investment von 800 bis 1000 Euro kann man auch etwa 150 Euro im Jahr an Strom sparen“, sagt er. Interessant für diejenigen, die kein E-Auto fahren und dennoch „vielleicht einen Teil des Hausbedarfs decken wollen.“

„Energiewende von unten“

Eine „Energiewende von unten“ sei möglich, findet der Langenberger, wenn jeder im Rahmen der eigenen (finanziellen) Möglichkeiten etwas tut. „Was ist auf der eigenen Dachfläche möglich? Was im eigenen Garten?“, zählt er auf.

Für ihn heißt das: Auch die Heizung soll in naher Zukunft über eine Wärmepumpe betrieben werden – also auch mit Strom. „Die Sonne stellt keine Rechnung“, sagt Pagel lachend. Und fügt an: „Alle warten auf Fusionskraftwerke. Dabei“, sagt er und deutet aus dem Fenster, „haben wir doch schon längst eins.“

Lob für die Stadtwerke

Die Ladeinfrastruktur wird besser – auch in Velbert. Lob gibt es hier für das Engagement der Stadtwerke.
Die Ladeinfrastruktur wird besser – auch in Velbert. Lob gibt es hier für das Engagement der Stadtwerke. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Lob gibt es von Thomas Pagel – und damit schlägt er den Bogen zurück zur Mobilität – für die Stadtwerke Velbert. „Deren Initiative ist gut“, sagt er. Die Zahl der Ladesäulen in Velbert sei schon nicht zu verachten. „Außerdem planen die Stadtwerke eine eigene Ladestrom-Karte mit Zugriff auf tausend Ladestationen in ganz Deutschland.“

Wenn aber mehr Haushalte auf Eigenversorgung setzen, was passiert dann mit dem städtischen Versorger? „Kein Problem“, sagt Thomas Pagel, der sich auch darüber Gedanken gemacht hat. „Die Stadtwerke brauchen natürlich ihre Einnahmen.“

Angebot ergänzen

Aber wenn die Haushalte die Photovoltaik zum Beispiel nutzen, um den Stromverbrauch im Haus zu senken, müssen immer noch die E-Fahrzeuge geladen und Heizungen betrieben werden. „Der Markt bleibt also, die Nachfrage verlagert sich nur in einen anderen Bereich.“

Und dann kommt Thomas Pagel noch einmal auf den Stammtisch zu sprechen: „Wir überlegen, unser Angebot zu ergänzen.“ Vorstellen könne er sich etwa Workshops oder Ähnliches in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken oder der Volkshochschule. „Denn wir möchten auch weiterhin Menschen erreichen, die zwar keine oder nur wenig Ahnung haben, sich aber trotzdem interessieren.“

Kontakt zum Stammtisch

Auch wenn der Stammtisch E-Mobilität derzeit nur eingeschränkt stattfindet, ist Gründer Thomas Pagel erreichbar. Wer Fragen rund um E-Autos und -Mobilität hat, schreibt eine Mail an: e-mobil-in-niederberg@gmx.de.

Wer sich für kleine Photovoltaik-Module interessiert, findet Informationen dazu unter anderem im Internet auf der Seite www.balkonkraftwerk.de.

Auch die Stadtwerke Velbert bieten Beratung zum Thema an: www.stadtwerke-velbert.de/privatkunden/energie-dienstleistungen/solarpaket/.