Langenberg. . Nachdem die Arbeiten in der Sambeck in Langenberg immer wieder ruhten, hat die Stadt jetzt der Hildener Tiefbaufirma gekündigt.
Eigentlich hatte sie bereits im Sommer 2015 abgeschlossen sein sollen – die Neugestaltung der alten GTV-Industriebrache in der Sambeck. Nun wird das Bauvorhaben an dem landschaftsplanerischen „Kleinod“, wie die Stadt die Maßnahme bei Baubeginn 2012 einmal bezeichnete, möglicherweise erst 2018 beendet werden können. Denn: Die Stadt hat die Reißleine gezogen, und den Vertrag mit der mit den Tiefbauarbeiten beauftragten Hildener Baufirma gekündigt – getreu dem Motto: „Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“
Im Sommer 2014 kam die erste längere Arbeitspause
Immer wieder hatten die Bauarbeiten auf dem Gelände der früheren „Gesellschaft für Textilveredeldung“ geruht – zeitweise war dort wochenlang kein Arbeiter zu sehen. „Dennoch hatten wir bis zuletzt gehofft, die Arbeiten durch die Firma beenden lassen zu können – aber jetzt hatten wir einfach keine Wahl mehr: Wir mussten den Vertrag kündigen, weil es gar nicht mehr weiterging“, erklärt Olaf Rakowski, zuständiger Projektleiter der Technischen Betriebe Velbert (TBV), die das Gelände 2012 erworben hatte und nun auch für den Umbau verantwortlich zeichnet.
Dass die Arbeiten nicht störungsfrei abliefen, war erstmals im Sommer 2014 erkennbar geworden. Sechs Wochen ruhten die Arbeiten damals im August. „Danach ging es ja zunächst weiter, aber im Sommer 2015 wurde dann erneut nur sehr verhalten auf unseren Baustelle gearbeitet“, so der TBV-Projektleiter, der den Arbeitsrhythmus des Hildener Betriebes so zusammenfasst: „Man kann sagen: In den Sommermonaten schwächelte die Firma stets.“
Seit September geht nun gar nichts mehr
Seit September 2016 aber sei dann gar nichts mehr in der Sambeck geschehen, so Rakowski. „Als Begründung wurde uns genannt, dass einige Rechnungen der Firma unberechtigt gekürzt worden seien. Aber das wird von uns ganz eindeutig bestritten.“
Dass man dennoch bis ins Jahr 2017 abwartete, bevor man nun den Vertrag kündigte, habe auch daran gelegen, dass man bis zuletzt gehofft habe, dass es doch noch zu einer gütlichen Einigung komme. „Wir haben auch immer wieder das Gespräch gesucht, haben immer wieder neue Fristen gesetzt – es hat alles nichts genutzt“, berichtet Rakowski. Daher habe man nun keine Alternative mehr zur Vertragskündigung gesehen.
Kündigung bedeutet Riesenaufwand
Der TBV-Mitarbeiter macht auch deutlich, warum man so lange vor diesem Schritt gezögert habe. „Wenn eine Kündigung nicht wirklich Not tut, dann spricht man sie auch nicht so schnell aus. Schließlich ist damit auch ein Riesenaufwand verbunden.“ Und da es zwar schleppend, aber dann doch immer wieder weitergegangen sei, habe man die häufigen Verzögerungen halt zähneknirschend hingenommen. „Schließlich hatten wir auf dieser Baustelle ja auch keinen wirklichen Zeitdruck, da musste nichts unbedingt zu einem bestimmten Termin fertig werden.“
Warum man die Kündigung gerne vermieden hätte, wird nun deutlich. Rakowski: „Jetzt müssen alle Arbeiten, die noch unerledigt sind, erneut ausgeschrieben werden.“ Mit allen Fristen, die es zu wahren gilt, könne die neue Ausschreibung wohl frühestens in zwei, drei Monaten erfolgen. „Das heißt, dass bis zur Auftragsvergabe sicher noch fünf Monate vergehen, die Arbeiten also kaum vor August wieder aufgenommen werden können.“
Firma hatte das günstigste Angebot gemacht
Ärgerlich sei allerdings, dass es nun am Ende tatsächlich zur Vertragskündigung gekommen sei – jetzt, wo doch eigentlich allenfalls noch ein Viertel der Arbeiten zu erledigen sei. Ob man mit dieser Firma letztlich doch dem falschen Bewerber bei der Auftragsvergabe den Zuschlag erteilt habe? Rakowski antwortet darauf mit einer Gegenfrage: „Was soll man tun, wenn eine Firma mit guten Referenzen ein Angebot abgibt, das zehn Prozent unter dem Gebot der zweitgünstigsten Firma liegt?“