Langenberg. . Die Herrichtung der Langenberger Industriebrache Sambeck will, wie jedes gute Dinge, Weile haben: Den Fertigstellungstermin August 2015 jedenfalls wird man nicht halten können.

„Aus der Sambeck soll ein Kleinod werden“. So überschrieb die Langenberger Zeitung im Juni vergangenen Jahres einen großen Bericht über die Sanierung der ehemaligen Industriebrache GTV. „Wann wird es denn so weit sein?“, fragten Leser in den vergangenen Monaten immer wieder. Nun, fest steht, dass sie sich noch ein bisschen gedulden müssen. Denn: „Der angekündigte Fertigstellungstermin 15. August 2015 wird nicht mehr zu halten sein“, beantwortete TBV-Projektleiter Olaf Rakowski jetzt eine WAZ-Anfrage.

„Peu á peu“ gingen die Arbeiten derzeit weiter, berichtet der Sachgebietsleiter Neubau der Technischen Betriebe, und fügt hinzu: „Bis Ende des Jahres wird es wohl noch dauern.“ Dabei sei man bei den TBV eigentlich davon ausgegangen, den ursprünglichen Termin halten zu können. Da der mit dem beauftragten Bauunternehmen auch vertraglich vereinbart worden war, wird man sich in dieser Angelegenheit demnächst wohl auch noch einmal auseinandersetzen müssen. „Aus unserer Sicht lag jedenfalls kein Fremdverschulden für den zeitlichen Verzug vor – wir sind überzeugt, organisatorische Gründe waren die Ursache.“

Garbionwand wurde zweimal gebaut

Die Garbionenwand entlang dem neu angelegten Fußweg zwischen Sambeck und der „Spindel“ an der Kamper Straße, die bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt war, musste noch einmal „zurückgebaut“, sprich wieder abgerissen werden. Rakowski: „Wir waren nicht davon überzeugt, dass sie so, wie sie gebaut worden war, auch sicher stehenbleiben würde.“ Der Rück- und Neuaufbau sei allerdings „von Hand“ und so erfolgt, dass die verwendeten Edelstahl-Drahtkörbe und ihre Steinfüllungen wiederverwendet werden konnten, somit kaum materieller Schaden entstanden sei.

„Und auch zeitlich hat uns das nicht sehr zurückgeworfen, da diese Arbeiten die übrigen Arbeiten auf dem Gelände kaum behindert haben“, so Rakowski. Anders die gewässertechnischen Maßnahmen: „Die Bachverlegung hat sehr viel länger gedauert, als ursprünglich geplant war.“

Bach wird wieder offengelegt

700 000 Euro investiert der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRV), um den ursprünglich verrohrt unter den alten GTV-Gebäuden hindurch geführten Hardenberger Bach umzulegen und künftig wieder offen durch die Sambeck zu führen. Eine kleine Insel soll dort entstehen, ein Fußweg am Bach entlangführen. Und auch der Brulöher Bach, der bislang verrohrt in die unterirdischen Rohre des Hardenberger Bachs eingeleitet wurde, wird künftig auf seinen letzten zehn Metern offen dahinplätschern und oberirdisch in den Hardenberger Bach eingeleitet.

Drei Millionen Euro Baukosten

Abriss der alten Industriegebäude – bis auf den denkmalgeschützten Teil – , Entschlammung des Geländes, Anlegung der Fußwege und der Gabionenwand, Bau eines 4400 Kubikmeter großen, offenen Regenrückhaltebeckens: Etwa drei Millionen Euro werden die TBV in die Sambeck investieren.

Fledermäuse im alten Weinkeller

Und wenn im Frühjahr, wie (jetzt) geplant, die ersten Spaziergänger durch den so entstandenen Sambeck-Park flanieren, dann sollen sie zumindest auch Erinnerungsstücke der alten Villa „Im Quellental“ bestaunen können. Die musste zwar – laut Stadt – wegen Hausschwammbefalls abgerissen werden. Ihre vier Stelen aus dem Eingangsbereich sollen jedoch stehenbleiben und nachts stimmungsvoll illuminiert werden.

Und auch der alte Weinkeller der Villa, durch eine aufgegossene Betondecke oberhalb begehbar, wird erhalten bleiben. Eine Naturschutzmaßnahme: Fledermäuse haben diesen Keller als Schlafstätte mit Beschlag belegt.